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Liliane Susewind – Schimpansen macht man nicht zum Affen (German Edition)

Liliane Susewind – Schimpansen macht man nicht zum Affen (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Schimpansen macht man nicht zum Affen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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Der Typ ist es!«, wuffte Bonsai, so leise er konnte. »Der Typ eben roch nach dem krassen Geruch!«
    »Wirklich?«, hauchte Lilli. Also war dieser Mann vor kurzem schon einmal hier gewesen! Hatte er bereits zuvor Tiere hierhergebracht? Womöglich auch Armstrong?
    Lilli ließ Bonsai wieder in den Rucksack springen, setzte sich mit wackeligen Beinen aufs Rad und fuhr heim. Während der Fahrt kamen ihr die Tränen, und sie schwor sich, dass sie einen Weg finden würde, die Harpyie – und alle anderen Tiere, die möglicherweise in diesem Haus gefangen gehalten wurden! – aus ihrem Elend zu befreien.

Camping im Zoo
    Einen Tag später traf Lilli sich wieder mit Jesahja im Gebüsch im Garten. Sein Anblick erschreckte sie. Unter den Augen hatte er dunkle Ringe, er war auffallend blass und wirkte schreckhaft und unkonzentriert. Irgendetwas schien ihm schwer auf der Seele zu liegen. Doch Lillis vorsichtige Fragen wehrte er allesamt ab.
    Lilli erzählte ihm nichts von dem, was sie vor dem Haus des Millionärs beobachtet hatte. Jesahja hatte gesagt, dass sie dort nicht weiterforschen sollte, und wäre bestimmt sauer, wenn er erfuhr, dass sie trotzdem hingefahren war.
    Lilli ließ bedrückt das Kinn auf die Brust sinken. Nun hatten Jesahja und sie also Geheimnisse voreinander. Wie war es nur so weit gekommen? »Es gibt nichts Neues von Armstrong«, sagte sie nun bedrückt. »Ich habe gerade mit Oberst Essig telefoniert. Armstrong ist wie vom Erdboden verschluckt.«
    Jesahja spielte an seinen Schnürsenkeln herum.
    »Ist dir egal, was aus Armstrong wird?«, fragte Lilli, lauter als beabsichtigt.
    Jesahja blickte auf. Er sah so traurig und verzweifelt aus, dass es Lilli die Kehle zuschnürte. Seine Augen schienen ihr irgendetwas sagen zu wollen, aber sie verstand nicht, was. Warum sprach er es nicht einfach aus? Was hielt ihn ab?
    Sie schwiegen.
    »Ich schlafe heute Nacht im Zoo«, murmelte Lilli nach einer Weile.
    »Warum?«
    Lilli war froh, dass er zumindest irgendetwas sagte. »Doktor Özgür glaubt, dass heute Nacht die kleinen Liger zur Welt kommen könnten. Und ich möchte dabei sein, wenn es passiert. Shankar und Samira haben mich darum gebeten.«
    Jesahjas Augen blitzten auf und Lilli sah ihm an, dass er am liebsten ebenfalls dabei wäre. »Willst du auch mitkommen?«, fragte sie ihn ohne allzu große Hoffnung. Seit Tagen hatte er sie nicht mehr zum Zoo begleitet, obwohl er die Tiere ebenso mochte wie sie.
    Jesahja schien mit sich zu ringen. »Ja … schon.«
    Ein kleines Lächeln stahl sich in Lillis Gesicht. Aber es verschwand sogleich wieder, als Jesahja sich mit einer sehr nervösen Handbewegung durch das schwarze Haar fuhr. Irgendetwas war ganz und gar nicht in Ordnung. Wenn er doch nur darüber reden würde!
    »Okay, dann treffen wir uns heute Abend um acht und fahren zusammen hin«, sagte Lilli und verließ das Gebüsch mit einer tiefen Denkfalte zwischen den Augenbrauen.

    Am Abend stand Jesahja wie verabredet um?acht Uhr vor der Tür. Er war noch blasser als zuvor. Lilli umarmte ihn, was sie sonst eigentlich nie tat. Jesahja ließ es geschehen und lächelte?traurig.
    »Hast du deinem Onkel gesagt, dass du heute im Zoo übernachtest?«, fragte sie.
    Jesahja antwortete düster: »Ich hab ihm nur erzählt, dass ich heute Nacht mit dir campen will.«
    »Mein Hausmännchen ist seit Neuestem zu rein gar nichts mehr nutze!«, erklang eine miesepetrige Katzenstimme aus dem Apfelbaum. Gleich darauf tauchte Frau von Schmidts orange getigerter Kopf zwischen den Blättern auf. Die Katze sprang leichtfüßig vom Ast und stolzierte mit elegantem Schritt auf sie zu. »Entweder sitzt er den ganzen Tag über in seinem Gemach und gibt sich trübseligen Gedanken hin oder er nimmt die Radmaschine und bleibt übertrieben lange fort. Weder kümmert er sich um meine Unterhaltung noch um die Reinigung meines Örtchens. Ein Verhalten wie dieses ist in höchstem Maße verpönenswert und gehört entschieden angeprangert!«
    »Was sagt sie?« In Jesahjas Augen trat ein beunruhigter Ausdruck.
    »Sie macht sich Sorgen, weil du so anders bist«, antwortete Lilli.
    Jesahja verzog den Mund. »Bitte sprich nicht mit ihr über mich.« Er sah sie ernst an. »Versprochen?«
    Lilli hätte von der Katze zwar gern noch mehr erfahren, aber ihr blieb nichts anderes übrig, als Jesahja diese Bitte zu gewähren. »Versprochen«, murmelte sie.
    Jesahja nickte und sah dabei sehr müde aus.
    Die Katze strich um Lillis Beine. »Warum tragen Sie unsere

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