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Lilien im Sommerwind

Lilien im Sommerwind

Titel: Lilien im Sommerwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Bank gehen, einkaufen ... Sie lassen sich die Sachen wahrscheinlich liefern, nicht wahr?«
    »Nun ja ...«
    »Und jedes Mal, wenn Sie zur Post gehen oder Aufträge aufgeben wollen, dann müssen Sie den Laden schließen oder bis zum nächsten Morgen warten. Das macht Ihren Tag noch länger. Und jeder, der sich solch einen Laden aufbaut, weiß, dass Zeit Geld ist.«
    Tory musterte sie prüfend. Sherry war jung, hübsch, verschwitzt vom Laufen und sehr direkt. Und sie hatte Recht. Tory war schon seit acht Uhr im Laden, hatte ihre Korrespondenz erledigt, war zur Bank und zur Post geeilt.
    Natürlich machte ihr die Arbeit Spaß. Sie erfüllte sie mit Befriedigung. Aber mit der Zeit würde es immer anstrengender werden.
    Zugleich war sie sich aber auch nicht sicher, ob sie ihren Laden mit jemandem teilen wollte, sei es auch nur eine Teilzeitkraft. Sie hatte gern alles für sich allein, musste aber zugeben, dass dies unpraktisch und egoistisch war.
    »Das kommt ein bisschen plötzlich, aber lassen Sie mir doch Ihre Adresse, Telefonnummer und die Referenzen hier.« Tory holte ihr Clipboard hinter der Theke hervor. »Dann kann ich darüber nachdenken.«
    »Toll.« Sherry nahm den Stift, den Tory ihr reichte, und begann zu schreiben. »Und ich bringe ja noch einen Partner mit, also bekommen Sie zwei für den Preis von einem.« Sie wies nach draußen, wo zwei Frauen stehen geblieben waren, um Mongo zu bewundern. »Er ist so süß, dass die
    Leute ihn einfach streicheln müssen. Und wenn sie schon da stehen, werfen sie auch einen Blick in Ihr Schaufenster. Ich wette, sie kommen herein.«
    »Clever.« Tory zog eine Augenbraue hoch. »Vielleicht sollte ich auch einen Hund kaufen.«
    Sherry lachte und schrieb weiter. »Oh, so einen wie meinen Mongo würden Sie nie finden. Aber so süß er auch ist - verkaufen kann er nicht.«
    »Guter Einwand. Und gut getippt«, fügte Tory leise hinzu, als die beiden Frauen den Laden betraten.
    »Ist das Ihr Hund?«
    »Er gehört mir.« Strahlend drehte sich Sherry um. »Ich hoffe, er hat Sie nicht belästigt.«
    »O nein, er ist ja so süß! Wie ein großer Fellball.«
    »Sanft wie ein Lamm«, versicherte Sherry ihnen. »Wir mussten uns einfach all die schönen Sachen hier ansehen. Ist dieses Geschäft nicht wundervoll?«
    »Sehr hübsch. Ich kann mich gar nicht erinnern, schon einmal hier gewesen zu sein.«
    »Wir haben erst am Samstag eröffnet«, warf Tory ein.
    »Ich war eine ganze Weile nicht in diesem Teil der Stadt.« Die Frau blickte sich um, während ihre Freundin bereits durch den Laden wanderte. »Mir gefallen die Kerzenleuchter im Fenster. Wir sind gerade in ein neues Haus gezogen und ich richte mich ein bisschen anders ein.«
    »Ich hole sie Ihnen heraus.« Tory blickte Sherry an. »Entschuldigen Sie mich.«
    »Oh, lassen Sie sich durch mich nicht stören.«
    Sherry beobachtete Tory, während sie die Frau bediente. Zurückhaltend, stellte sie fest. Nun, das konnte sie auch. Die Ware verkaufte sich von selbst. Aber es würde vermutlich nicht schaden, wenn sie dabei schwatzte. Es fiel Sherry sowieso schwer, das nicht zu tun, und es wäre wahrscheinlich ein nettes Gegengewicht zu Torys Schweigsamkeit.
    Ich werde den Job bekommen, dachte Sherry, während sie weiterschrieb und dabei aus den Augenwinkeln das Geschehen beobachtete. Sie war gut darin, den Leuten Dinge aufzuschwatzen, und das zusätzliche Geld konnte sie wirklich gut gebrauchen.
    Während Tory die Leuchter einpackte, zog Sherry die Kundinnen in ein freundliches Gespräch. Glücklich und bepackt verließen sie den Laden.
    »Ich glaube, Sie hätten Sally noch zu den Windlichtern überreden können.«
    »Wenn sie sie wirklich haben will, kommt sie wieder.« Amüsiert heftete Tory die Quittungen ab. »Und ich baue darauf, dass ihre Freundin sie während des Mittagessens noch beschwatzt. Sie können gut mit Leuten umgehen. Verstehen Sie etwas von Kunsthandwerk?«
    »Ich lerne sehr schnell. Und da ich Ihren Geschmack bewundere, wird es mir leicht fallen. Ich kann gleich anfangen.«
    Tory hätte beinahe zugestimmt. An Sherry stimmte fast alles. Doch dann öffnete sich die Tür, und Entsetzen überfiel sie.
    »Hallo, Tory.« Hannibal verzog die Lippen zu einem breiten Grinsen. »Lange nicht gesehen.« Er bedachte auch Sherry mit einem Lächeln. »Ist das Ihr Hund da draußen, Missy?«
    »Ja, das ist Mongo. Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus.«
    »O nein, keineswegs. Er scheint ja absolut freundlich zu sein. Ziemlich großer Hund

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