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Lilien im Sommerwind

Lilien im Sommerwind

Titel: Lilien im Sommerwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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habe den Abfluss repariert.«
    »Cecil, hör auf, so dämliches Zeug zu reden, du hast ja noch nicht einmal eine Werkzeugkiste dabei.« Iris stellte die Packung mit den Eiern beiseite. »Du brauchst nicht rot zu werden«, erklärte sie ihm. »Meine Enkelin wird schon nicht in Ohnmacht fallen, nur weil ihre Großmutter einen Freund hat. Tory, das ist Cecil Axton, der Grund dafür, dass ich morgens um zehn noch nicht angezogen bin.«
    »Iris!« Cecil wurde knallrot. »Freut mich, Sie kennen zu lernen, Tory. Ihre Großmutter hat sich schon sehr auf Ihren Besuch gefreut.«
    »Wie geht es Ihnen?«, fragte Tory, weil ihr nichts Besseres einfiel. Sie streckte ihm die Hand entgegen, und benommen ahnte sie plötzlich, warum ihre Großmutter hinter der verschlossenen Tür gekichert hatte.
    Sie verdrängte den Gedanken rasch wieder, als sie Cecils verlegenem Blick begegnete. »Sie sind ... Sie sind Klempner, Mr. Axton?«
    »Er kam vor einer Weile, um meinen Boiler zu reparieren«, warf Iris ein, »und seitdem hält er mich warm.«
    »Iris!« Cecil zog den Kopf zwischen seine breiten Schultern, konnte jedoch ein Grinsen nicht unterdrücken. »Ich muss los. Ich hoffe, Sie verbringen hier eine schöne Zeit, Tory.«
    »Denk bloß nicht, du könntest dich einfach davonstehlen, ohne mir einen Abschiedskuss zu geben.« Iris trat auf ihn zu, nahm sein wettergegerbtes Gesicht zwischen ihre Hände und küsste ihn fest auf den Mund. »Siehst du, der Blitz ist nicht eingeschlagen, der Donner hat nicht gegrollt, und dieses Kind hier ist nicht vor Entsetzen zusammengebrochen.« Sie küsste ihn noch einmal, dann tätschelte sie ihm die Wange. »Und jetzt verschwinde, mein Schöner, und hab einen guten Tag.«
    »Das werde ich schon. Ähm, wir sehen uns dann später.«
    »Aber sicher. So haben wir es ja beschlossen, Cecil. Und jetzt sieh zu, dass du fortkommst. Ich will mit Tory reden.«
    »Ich bin schon weg.« Mit einem zögernden Lächeln wandte Cecil sich an Tory. »Wenn man dieser Frau widerspricht, bekommt man Kopfschmerzen.« Er setzte sich eine blaue Kappe auf und eilte hinaus.
    »Ist er nicht goldig? Ich habe ein bisschen mageren Speck. Wie möchtest du deine Eier?«
    »Mit Schokoladenplätzchen.« Tory holte tief Luft und stand auf. »Es geht mich ja nichts an, aber ...«
    »Natürlich geht es dich nichts an, es sei denn, ich rede mit dir darüber, was ich ja getan habe.« Iris legte den Speck in die alte, gusseiserne Pfanne. »Du würdest mich sehr enttäuschen, Tory, wenn dich die Vorstellung entsetzt, dass deine Großmutter ein Sexualleben hat.«
    Tory zuckte zusammen. Es gelang ihr jedoch, Haltung zu bewahren, als ihre Großmutter sich zu ihr umdrehte. »Ich bin nicht entsetzt, ich fühle mich nur ein bisschen unbehaglich. Die Vorstellung, dass ich hier heute Morgen hineingeplatzt bin und fast in dein ... ähm ...«
    »Na ja, du bist zu früh gekommen, Liebes. Ich brate dir jetzt die Eier, und dann genießen wir beide ein ausgedehntes, fettiges Frühstück.«
    »Vermutlich hast du ordentlich Hunger bekommen.«
    Iris zwinkerte, dann warf sie lachend den Kopf zurück. »Ja, so bist du wieder mein Mädchen! Ich mache mir Sorgen um dich, mein Zuckerstück, wenn du nicht lächelst.«
    »Worüber soll ich schon lächeln? Du bist diejenige, die Sex hat.«
    Amüsiert legte Iris den Kopf schräg. »Und wessen Schuld ist das?«
    »Deine. Du hast Cecil zuerst gesehen.« Tory holte zwei Gläser aus dem Schrank und goss Tee hinein. Wie viele Frauen besitzen schon eine Großmutter, die eine heiße Affäre mit dem Klempner hat?, dachte sie. Sie war sich nicht sicher, ob sie stolz oder erheitert sein sollte, und beschloss schließlich, dass eine Kombination von beidem der Lage wohl am ehesten gerecht wurde. »Er scheint sehr nett zu sein.«
    »Das ist er. Mehr noch, er ist ein sehr guter Mann.« Iris stocherte im Speck herum und beschloss, alles auf einmal loszuwerden. »Tory, er wohnt hier.«
    »Er wohnt hier? Du wohnst mit ihm zusammen?«
    »Er möchte mich unbedingt heiraten, aber ich bin nicht sicher, ob ich das will. Deshalb mache ich mit ihm gerade eine Art Probefahrt.«
    »Ich glaube, ich muss mich wieder hinsetzen. Du meine Güte, Gran. Hast du es Mama schon gesagt?«
    »Nein, und das habe ich auch nicht vor. Ich kann ganz gut ohne eine Lektion darüber auskommen, dass ich in Sünde lebe und Gott mich mit ewiger Verdammnis strafen wird. Deine Mama ist das größte Ärgernis seit der Erfindung der Selbstbedienungstankstellen. Wie je eine

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