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Lilien im Sommerwind

Lilien im Sommerwind

Titel: Lilien im Sommerwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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würde ich nicht so viel Energie verschwenden.«
    Sie sank in sich zusammen, Tränen in den Augen. »Ach, lass mich los. Ich will dein blödes altes Auto sowieso nicht.«
    »Diese Tour funktioniert ebenfalls nicht. Du bist viel zu geübt im Weinen.« Cade küsste sie erneut auf die Wange. »Morgen kannst du das Auto haben, den ganzen Tag und die halbe Nacht, wenn du willst.« Liebevoll drückte er ihren Arm und trat einen Schritt zurück.
    Und sah Sterne, als sie ihn vors Schienbein trat. »Verdammt noch mal! Meine Güte!« Er schob Faith beiseite und rieb sich das Bein. »Du hinterhältige Schlange!«
    »Sei froh, dass ich nicht dem ersten Impuls nachgegeben und das Knie genommen habe! Ich war nahe dran.« Als er sich vorbeugte, um sich das Schienbein zu reiben, machte sie einen Satz auf ihn zu, um ihm die Schlüssel zu entreißen. Fast gelang es ihr, aber er wirbelte sie herum, und sie fiel polternd zu Boden.
    »Kincade! Faith Ellen!« Die Stimme klang wie ein Peitschenknall auf Seide. Margaret stand starr und mit blassem Gesicht in der Tür. Sofort hielten beide inne.
    »Mama.« Cade räusperte sich.
    »Ich habe euer Fluchen und Schreien bis unten gehört. Ebenso wie Richter Purcell, den ich heute Abend zu Besuch habe. Und auch Lilah und das Tagesmädchen und der junge Mann, der sie gerade abholen wollte.«
    Sie machte eine Pause, um ihren Kindern die Ungehörigkeit ihres Benehmens vor Augen zu führen. »Ihr mögt euer Betragen vielleicht für akzeptabel halten, aber ich nicht, und ich dulde nicht, dass Gäste, Dienstboten und Fremde annehmen, ich hätte in diesem Haus zwei Hyänen aufgezogen.«
    »Es tut mir Leid.«
    »Er soll sich bei mir entschuldigen«, verlangte Faith und rieb sich schmollend ihren wunden Ellbogen. »Er hat mich zu Boden geschleudert.«
    »Das habe ich nicht. Du bist über deine eigenen Füße gestolpert.«
    »Er war grausam und gemein.« Sie hatte noch einen Schuss frei, fand Faith, und sie gedachte auch, ihn zu nutzen. »Ich habe ihn nur höflich gefragt, ob er mir für heute Abend seinen Wagen leiht, und er hat mich beschimpft und herumgeschubst.« Sie zuckte zusammen und betastete vorsichtig ihren Arm. »Ich habe blaue Flecken.«
    »Vermutlich war es mehr als nur eine kleine Provokation, aber es gibt keine Entschuldigung dafür, dass du Hand an deine Schwester gelegt hast.«
    »Nein, Ma'am.« Cade nahm den Tadel mit einem steifen Nicken zur Kenntnis. Er bedauerte es, dass ein albernes Gerangel so kalt und unversöhnlich dargestellt wurde. »Du hast Recht. Ich bitte um Entschuldigung.«
    »Nun gut.« Margaret wandte sich an Faith. »Cade darf mit seinem Eigentum verfahren, wie ihm beliebt. Und jetzt hör auf damit.«
    »Ich wollte doch nur für ein paar Stunden aus dem Haus«, sprudelte Faith wütend hervor. »Er kann genauso gut den Pickup nehmen. Er will doch nur an ein dunkles, ruhiges Plätzchen fahren, damit er in aller Ruhe mit Tory Bodeen knutschen kann.«
    »Das hast du nett gesagt, Faith«, murmelte Cade. »Ganz toll.«
    »Nun, es stimmt doch! Jeder in der Stadt weiß, dass ihr beide was miteinander habt.«
    Margaret trat zwei Schritte vor und rang um Fassung. »Willst du - hast du etwa vor, dich heute Abend mit Victoria Bodeen zu treffen?«
    »Ja.«
    »Könnte es sein, dass du dir über meine Gefühle ihr gegenüber nicht im Klaren bist?«
    »Doch, Mama, ich bin mir darüber im Klaren.«
    »Offenbar spielen meine Gefühle jedoch keine Rolle. Die Tatsache, dass sie am Tod deiner Schwester beteiligt war, die Tatsache, dass ihre Anwesenheit hier ständig an diesen Verlust erinnert, bedeutet dir nichts.«
    »Ich gebe ihr nicht die Schuld an Hopes Tod. Es tut mir Leid, dass du es tust, und noch mehr tut es mir Leid, dass meine Freundschaft mit ihr dir Kummer und Schmerzen bereitet.«
    »Spar dir deine Beteuerungen«, erwiderte Margaret kalt. »Sie sind nur eine Ausrede für dein jämmerliches Betragen. Es ist deine Entscheidung, wenn du diese Frau in dein Leben lassen willst, aber du wirst sie von meinem fern halten. Ist das klar?«
    »Ja, Ma'am.« Seine Stimme war genauso eisig wie ihre. »Vollkommen klar.«
    Ohne ein weiteres Wort drehte sich seine Mutter um und ging mit gemessenen Schritten hinaus.
    Cade starrte ihr nach. Er wünschte, er hätte nicht dieses Aufflackern von Trauer in ihren Augen gesehen, hätte sich nicht so verantwortlich dafür gefühlt. Er warf Faith einen bitteren Blick zu.
    »Sehr gut gemacht, wie immer. Viel Spaß heute Abend.«
    Als er hinausging, hielt sie

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