Lilienzucht (German Edition)
ihr, dass trotz aller Unwägbarkeiten alles nur ein erregendes Spiel ist ... und dass ihr Meister sie – egal wie grob er auch mit ihr umgehen mag – sie unter allen Umständen vor ernsthaften Schäden bewahren wird. ...ihr Meister...
Der Earl lässt sie noch weitere zwei Minuten schmoren, doch da Josie keinerlei Anzeichen von Angst mehr zeigt, gibt er schließlich Jeffrey ein Zeichen, ihr die Augenbinde abzunehmen.
Josie muss trotz des gedämpften Lichtes erst einige Male kräftig blinzeln, um überhaupt etwas erkennen zu können, außerdem sind ihre Augen unangenehm trocken; ihr wird plötzlich bewusst, dass sie vor lauter Aufregung offenbar zu wenig getrunken hat. Als sie endlich wieder klar sehen kann, schaut sie auf sechs Beine. Vier davon gehören zu einem mit dunkelrotem Samt bezogenen Stuhl, den man beinahe schon als Thron bezeichnen kann, auf dem goldene Ornamente aus stilisierten, dornigen Rosen elegant im Halbdunkel glänzen. Die anderen beiden gehören, wie nicht anders zu erwarten, zu Victor, der sich allerdings seiner Schuhe und Strümpfe entledigt hat und nun mit locker überschlagenen Beinen vor ihr sitzt. Ein scheuer Blick nach oben verrät Josie, dass er ansonsten immer noch dieselben Sachen trägt. Er spielt lässig mit einer Reitgerte in seiner Hand, die an ihrer Spitze eine breite Lederschlaufe hat.
Freundlich fordert er sie auf, sich ein wenig im Raum umzusehen. „Ich werde allerdings zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Erklärungen zu den Gerätschaften abgeben“, stellt er klar, „nur vielleicht so viel: Wir werden sie im Laufe der Zeit sicher alle noch ausprobieren.“
Josie schaut sich um, soweit es ihre gegenwärtige Position erlaubt und was sie erblickt, fasziniert sie genauso, wie es ihr ein mulmiges Gefühl im Bauch verschafft. Neben etlichen Gerätschaften zum Fesseln und Fixieren aus den unterschiedlichsten Materialien, den verschiedensten Schlag-Werkzeugen und einem ganzen Schrank voller Dildos und Vibratoren, gibt es auch eine ganze Reihe von speziellen Möbeln zu sehen, denen sie nicht in jedem Fall eine eindeutige Funktion zuordnen kann. Nur einige davon hat sie schon mal auf Bildern gesehen. Auch gibt es Regale und Vitrinen, deren Inhalt sie wegen der schlechten Lichtverhältnisse nicht identifizieren kann.
Schließlich berührt kühles Leder ihre Wange und Victor richtet ihren Blick mit Hilfe der Reitgerte wieder nach vorn aus; Josie lässt es widerstandslos geschehen. Einen Moment lang schaut er ihr forschend in die Augen, dann gibt er ihr mit der Spitze der Gerte einen leichten Klaps auf die linke Schulter.
„Setz dich!“, sagt er ruhig.
Josie lässt sich breitbeinig auf die Fersen sinken; den Rücken angespannt in aufrechter Haltung, legt sie die Hände auf ihre Schenkel - die Handflächen nach oben - und fixiert ein wenig nervös die Knie ihres Meisters.
Stirnrunzelnd korrigiert dieser sie, indem er mit der Gerte leicht gegen die Innenseiten der Schenkel schlägt. „Die Knie weiter auseinander!“, zischt er und scheint sich nur mühsam zu beherrschen. Dann schlägt er ein wenig fester auf ihre Handflächen und befiehlt ihr, die Arme auf dem Rücken zu verschränken.
Josie tut eingeschüchtert und stumm, wie ihr geheißen.
„Die Hände fassen jeweils die Ellenbogen.“, fügt er erklärend und etwas ruhiger hinzu.
Josie sitzt nun ein wenig im Hohlkreuz, die Brüste weit herausgestreckt. Victor überlegt einen Augenblick lang, dann schießt er plötzlich vor und reißt ihr die Bluse auf, sodass die kleinen Perlmuttknöpfchen in hohem Bogen durch den Raum fliegen. Dann legt er den Kopf ein wenig schief, denkt erneut einen Moment lang nach und bindet die beiden Enden der Bluse fest zusammen, bis Josies Brüste fast aus dem transparenten Stoff herausquellen.
„So ist es besser.“, meint er zufrieden. Einen Moment noch betrachtet Victor sie, dann wendet er sich, deutliche Missbilligung in der Miene, an Mary, die seitlich im toten Winkel der Jungfer steht.
„Hatte ich dir erlaubt, Jungfer Lily die normalerweise üblichen Sklavenhaltungen zu erklären?“, fragt er mit gerunzelter Stirn.
„Nein, Mylord“, gibt Mary verlegen zu, „aber Sie hatten es auch nicht verboten.“
„Willst du etwa damit sagen, dass es meine Schuld ist, dass ich meine Jungfer nicht selbst unterweisen kann?! Zumal ich anderes vorhabe, als das Übliche.“, knurrt er ungehalten. „Du hast mir den ganzen Spaß verdorben!“
„Verzeihung, Mylord.“, bringt Mary bestürzt
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