Lilienzucht (German Edition)
ungewollt ein lüsternes Stöhnen ihrer Kehle. Unruhig versucht sie, eine Sitzposition zu finden, die ihre Wollust wenigstens nicht ganz so heftig anfacht, jedoch ohne Erfolg. Am liebsten würde sie sich hinlegen, doch ist auf dem Kissen zum einen nicht genug Platz und zum anderen wäre es in dem eng geschnürten Korsett ohnehin nur ein reichlich unbequemes Unterfangen. Frustriert entfährt ihr ein leises Seufzen.
Ebenso amüsiert wie fasziniert beobachtet Victor ihr Treiben und wundert sich, warum sie trotz allem nicht einmal den Versuch macht, sich selbst Erleichterung zu verschaffen ... oder ihn wenigstens danach zu fragen.
Josie quält sich noch weitere zehn Minuten, die Finger krampfhaft in den Stoff unter sich gekrallt, um sich auf keinen Fall selbst anzufassen; ihre Säfte durchtränken inzwischen unübersehbar ihr Kissen, zusätzlich angefacht durch das ungezügelt schamlose Geschehen an der gegenüberliegenden Seite des Raumes. Victor fasst einen Entschluss.
Grob reißt er sie an den Schultern hoch und bugsiert sie hastig auf seinen vorgewärmten Sessel, während er sich gleichzeitig erhebt. Josie sieht verwirrt zu ihm auf und verliert sich plötzlich fast im düsteren Funkeln seiner Augen, die von wilder Leidenschaft zeugen, während er sich hastig Jackett und Hose vom Leib reißt. Danach nimmt er beinahe schon brutal ihre Knie hoch und drückt sie weit auseinander. Als er dann endlich leise knurrend in ihr heißes Fleisch stößt, kommen Josie vor Erleichterung und Lust die Tränen...
Als Josie später hinter Victor die Bibliothek betritt, sind ihre Knie so weich und zittrig, dass die Glöckchen an ihrem Körper ein feines, aber konstantes Bimmeln von sich geben. Sie ist heilfroh, als Victor sie auf einen der Clubsessel schiebt und ihr eine Tasse heißen Tee in die Hand drückt, auch wenn sie es kaum schafft, das Klappern des Geschirrs zu verhindern. Er selbst nimmt ihr gegenüber Platz und beobachtet amüsiert, wie sie nach wie vor vergeblich versucht, sich zu beruhigen und wenigstens ihr feines Zittern endlich unter Kontrolle zu bekommen.
Viel zu spät fällt ihr auf, dass ihre immer noch fließenden Scheidensäfte das Leder unter ihr beschmutzen, schließlich trägt sie noch immer kein Höschen. Erschrocken versucht sie, sich anders hinzusetzen, was Victor ein breites Grinsen und ein amüsiertes Räuspern entlockt.
Josie sieht ihn beschämt an und errötet unter ihrem verschmierten Make-up.
„Mach dir keine Gedanken.“, sagt Victor, das Grinsen ein bisschen mehr in ein Lächeln wandelnd. „Es ist durchaus Absicht, dass du dort sozusagen deine Marke setzt. Ich hoffe sogar, es wird im Laufe der Zeit noch mehr, kleine Jungfer. Dieser Raum ist für Besucher ebenso Tabu wie das Spielzimmer im Keller. Ich möchte hier einfach ein paar nette Erinnerungsstücke für mich haben.“ Genüsslich nippt er an seinem Tee.
„Also, ich finde ja, der entzückende Anblick von Mylady reicht als Erinnerung vollkommen aus. Wer könnte das vergessen?“, mischt sich Jeffrey ungefragt ein, während er Victor ein Glas Whisky serviert.
„Auch wenn du durchaus Recht hast“, merkt der Earl trocken an, „ ich finde, du bist ein bisschen dreist.“
„Verzeihung, Mylord“, rudert der Butler kleinlaut zurück und verbeugt sich leicht, „es war nicht meine Absicht...“
„Ja, ja, schon gut.“, winkt Victor unwirsch ab. „Aber wenn wir schon beim Thema sind, kannst du der Jungfer einen Spiegel reichen. Auf dem kleinen Schreibtisch liegt einer.“
Verwirrt schaut Josie zwischen den beiden Männern hin und her. Eigentlich hat sie vollkommen andere Sorgen, als sich um einen Pseudo-Streit zwischen zwei – zugegeben – gut aussehenden Gockeln zu kümmern; sie hat nicht einmal richtig zugehört. Viel größere Probleme bereitet ihr, dass ihr gesamter Unterleib immer noch viel zu angenehm kribbelt und ihre Lust in den letzen Minuten ungewollt neue, unerwartete Höhenflüge gefeiert hat. Unwillkürlich fragt sie sich, ob sie neuerdings vielleicht sexsüchtig ist...
Ein altmodischer, Spiegel, der in fein polierte, silberne Schnörkel gefasst ist, holt sie aus ihren Gedanken; beinahe schon mechanisch nimmt sie ihn dem Butler aus der Hand, blickt hinein ... und läuft im gleichen Moment so rot an, als wolle ihr Kopf mit einem glühenden Dampfkessel in Konkurrenz treten. „Du meine Güte!“, ächzt sie gequält.
Ein einziger Blick in Victors Augen bestätigt den Verdacht, dass dieses Malheur von vornherein
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