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Lilienzucht (German Edition)

Lilienzucht (German Edition)

Titel: Lilienzucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Röbke
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trifft sich ausgezeichnet, denn - wie es der Zufall so will - bin ich gerade ausgesprochen hungrig.“, antwortet Josie kichernd.
    Gut gelaunt setzt sie sich auf die Bettkante und streckt sich noch ein Mal gründlich, um die immer noch etwas verspannten Muskeln weiter zu lockern, bevor sie sich schließlich vom Bett erhebt.
    Mary breitet indessen die mitgebrachten Kleidungsstücke – ein elegantes Sommerkostüm in Zartgrün, eine kurzärmelige, weiße Seidenbluse und weiße Spitzenunterwäsche – auf dem Bett aus und stellt ein Paar weiße Pumps davor auf den Boden.
    „Lord Croydon bittet Sie, diese Sachen zum Lunch zu tragen.“, sagt das Mädchen und blickt die junge Lady unsicher an.
    „Wenn’s weiter nichts ist...“, bemerkt diese schulterzuckend und lächelt Mary aufmunternd zu. „Dann wollen wir dem Herrn mal seinen Wunsch erfüllen.“
    „Ich hoffe, es macht Ihnen keine Umstände.“, entschuldigt sich Mary indirekt, doch Josie winkt nur leise lachend ab.
    „Sehen Sie mich an, Mary“, meint sie fröhlich, „ich habe doch jetzt nur ein leichtes T-Shirt an, was also sollte daran umständlich sein, etwas anderes anzuziehen als heute Morgen? – Außerdem: Wenn ich Lord Croydon damit eine Freude machen kann... Warum denn nicht?“
    „So habe ich das noch gar nicht betrachtet.“, gibt Mary verblüfft zurück.
    „Vielleicht sollten Sie das aber.“, findet Josie, während sie die Kleidungsstücke genauer inspiziert. „Ganz besonders in diesem Fall. Ein so kleiner Gefallen ist ohnehin nur eine ziemlich kümmerliche Geste, die nicht einmal ansatzweise ausdrücken könnte, wie dankbar ich ihm für den wirklich großen Gefallen bin, den er mir erwiesen hat, ... als er mich aus der Dachkammer befreit hat.“
    Lächelnd entkleidet sie sich zunächst und beginnt dann, die mitgebrachten Sachen anzuziehen.
    „Außerdem hat er einen ausgezeichneten Geschmack.“, teilt sie dem Hausmädchen augenzwinkernd mit.
     
    Mit einem zufriedenen Seufzen und einem beinahe schon seligen Lächeln legt Josie den Dessertlöffel auf der kleinen Porzellanschale ab und greift dann zur Serviette, um sich die eigentlich gar nicht vorhandenen Speisereste von den Lippen zu tupfen.
    „Besser jetzt?“, fragt Victor Croydon freundlich.
    „Ja“, gibt Josie lächelnd zurück, „ich war doch ziemlich hungrig. Gestern habe ich eigentlich nur gefrühstückt, glücklicherweise recht ausgiebig. Mittags war mir einfach zu heiß zum Essen und danach... Na ja...“ Leicht errötend senkt sie den Blick, jedoch nur, um ihn gleich darauf auf Mary zu richten, die ihr noch ein wenig Wasser nachschenkt.
    „Das Essen war übrigens ausgezeichnet, Mary.“, lobt sie. „Genau das Richtige bei diesem Wetter; ich bin jedenfalls froh, dass es nicht so schwer im Magen liegt.“
    „Danke, Mylady, ich werde es der Küche mitteilen.“, gibt Mary lächelnd zurück. „Haben Sie noch einen Wunsch, Mylady?“
    „Nein, danke, Mary.“
    „Wie wäre es mit einem Espresso zum Abschluss?“, schlägt Lord  Croydon vor.
    „Das wäre tatsächlich noch eine Überlegung wert.“, meint Josie und legt dabei den Kopf ein wenig schief.
    Lediglich mit einem kurzen Nicken gibt der Earl Mary zu verstehen, noch den Kaffee zu servieren, worauf diese nur lächelnd knickst und sich sofort auf den Weg macht.
    „Ich finde, das Kostüm steht Ihnen ausgezeichnet.“, merkt er beiläufig an.
    „Danke“, entgegnet Josie grinsend. „und ich finde, dass Sie einen ausgezeichneten Geschmack haben ... und ein erstaunliches Augenmaß.“
    Victor lacht leise. „Oh, glauben Sie mir, so schwierig war das gar nicht. Eine ungefähre Vorstellung hatte ich schon und den Rest habe ich einfach heute Früh auf Fountainhead Manor recherchiert. – Was mich zu einem anderen Thema bringt.
    Wir werden nach dem Lunch zum Yard fahren, damit Sie dort Ihre Aussage machen können. Ich habe Detective Chief Inspector O’Connell versprochen, dass Sie Ihre Aussage machen, sobald es Ihnen besser geht. Außerdem bekommen Sie dort zumindest einen Teil Ihrer persönlichen Sachen wieder, die gestern nach den Festnahmen beschlagnahmt wurden. – Ich weiß, es ist unangenehm, die ganze Geschichte noch einmal haarklein zu erzählen, aber ich fürchte, er wird darauf bestehen.“
    „Nun, damit war ja zu rechnen.“, meint Josie ruhig. „Und es ist ohnehin besser, es so bald wie möglich hinter mich zu bringen; nicht nur, weil sonst vielleicht Erinnerungen verloren gehen oder verfälscht werden.“
    „Es

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