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Lilienzucht (German Edition)

Lilienzucht (German Edition)

Titel: Lilienzucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Röbke
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Seite.“
    „Natürlich.“, antwortet Josie. Leise seufzend setzt sie sich auf den angebotenen Stuhl und nimmt die frisch ausgedruckten Blätter zur Hand, um sie zu kontrollieren.
    Sie fühlt sich müde und ausgelaugt, etliche Sätze muss sie drei Mal lesen, bevor sie in ihrem Gehirn wirklich ankommen und so dauert es etliche Minuten angespannter Stille, bis sie schließlich den bereitliegenden Stift zur Hand nimmt und Ihre Unterschrift unter die Aussage setzt.
    Ein Mal noch atmet sie tief durch, dann hebt sie den Blick und schiebt dem Beamten die Blätter über den Schreibtisch zu und nickt kurz. Unsicher lächelt sie ihn an.
    „Vielen Dank, Mylady.“, nickt der Chief Inspector zurück. „Und ich muss mich nochmals für die Ungelegenheiten entschuldigen; zumal Ihre Aussage vermutlich nur für die Akten ist und gar nicht vor Gericht verwendet werden wird. Die Beweislage ist eigentlich mehr als ausreichend. – Wären Sie eventuell trotzdem bereit, später noch einmal für die Identifizierung der Stimmen im Mordfall zur Verfügung zu stehen?“
    „Natürlich.“, entgegnet Josie so sachlich wie möglich. „Was auch immer nötig ist.“ Trotz gegenteiliger Bemühungen ihrerseits, sieht man ihr nur zu deutlich an, dass sie sich äußerst unwohl fühlt beim Gedanken daran, die Stimmen der Mörder nochmals hören zu müssen.
    „Ich wäre dir sehr dankbar, wenn ihr die Lady aus den Ermittlungen so weit wie möglich raushalten würdet, Thomas.“, mischt sich unvermittelt Lord Croydon ein. Seine Stirn hat sich in viele kleine Fältchen gelegt, die von einiger Missbilligung sprechen. „Es sind mit Sicherheit genügend DNA-Spuren an der Leiche und wenn es um die Rechtfertigung der Polizeiaktion geht, könnt ihr euch auf einen anonymen Informanten berufen; so wie ihr das sonst ja auch tut, wenn ihr euch auf Hinweise aus dem Royal Tea Club bezieht.“
    „Glaub mir, Victor, ich werde mein Möglichstes tun“, antwortet der Chief Inspector ernst, „und ich bin mir sicher, dass wir ihren Namen da komplett raus halten können, allerdings hätte ich die ganze Sache gern absolut wasserdicht.“ Mit einem entschuldigenden Lächeln wendet er sich an Josie. „In jedem Fall lässt es sich aber arrangieren, dass sie deshalb nicht noch einmal herkommen müssen, das könnten wir auch bei Ihnen zu Hause erledigen.“
    „Das wäre mir allerdings mehr als recht“, gibt Josie mit einem etwas müden Lächeln zurück. „Ich finde dieses Büro nämlich im Leben nicht allein wieder. Ich hatte in diesem Gebäude schon nach zwei Minuten jegliche Orientierung verloren.“
    Der Chief Inspector lacht leise auf. „Stimmt, das geht vielen Leuten so; man braucht schon eine Weile, um sich hier auch nur einigermaßen zurecht zu finden. – Aber Sie haben ja glücklicherweise eine ortskundige Begleitung, die übrigens auch den Weg zur Asservatenkammer kennt. Dort können Sie Ihre persönlichen Sachen jetzt abholen, die wir bereits wieder freigegeben haben. Sie sollten allerdings nicht erschrecken, es ist einiges kaputt gegangen. Als wir mit der Razzia begonnen haben, haben wir zwei der Handlanger in ihrem Zimmer dabei überrascht, wie sie Ihre Sachen durchwühlt haben. Die Burschen waren leider nicht gerade zimperlich...“
    „Nun, das ist ja jetzt kaum noch zu ändern...“, gibt Josie schulterzuckend zurück.
     
    Als Josie und Victor eine Viertelstunde später in die Limousine steigen, legt die junge Lady den Kopf leise seufzend in den Nacken und schließt für ein paar Augenblicke die Lider.
    Lord Croydon beobachtet sie einen Moment besorgt. „Alles in Ordnung?“, fragt er dann leise.
    Josie öffnet die Augen und lächelt müde. „Ja, ja, ... ich fühl mich nur total ausgelaugt. – Das war anstrengend.“
    Der Earl überlegt einen Moment, dann lächelt er plötzlich. „Wie wäre es dann mit einem anständigen Afternoon-Tea zur Stärkung?“, fragt er.
    Josies Gesicht hellt sich zusehends auf. „Ein sehr vernünftiger Vorschlag.“, findet sie.
    „Gut.“, freut sich Victor und wendet sich an den Fahrer. „Fahren Sie uns zum Oriental Residence, Jeffrey! Ich denke, wir nehmen den Tee draußen im Park Terrace...“
    „Gern, Mylord.“
     
     
    Victor Croydon hat gerade mal mit einem Fuß das Park Terrace Restaurant betreten, da eilt der Oberkellner auch schon mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht auf ihn zu, um ihn zu begrüßen.
    „Lord Croydon! Was für eine Freude, Sie mal wieder bei uns begrüßen zu dürfen!“, sagt er

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