Lilienzucht (German Edition)
während Victor mit der freien Hand die Bettdecke über ihnen ausbreitet.
Ein paar Augenblicke genießen Beide einfach die Nähe und den noch immer etwas wollüstigen Geruch des jeweils anderen, bis Victor plötzlich etwas einfällt.
„Du bist übrigens bis mindestens Mittwoch krank geschrieben.“, verkündet er bestimmt.
Josie sieht ihn reichlich verständnislos und mit einer Spur Empörung im Blick an; bevor sie jedoch auch nur ansetzen kann, etwas dazu zu sagen, fährt Victor ernst fort: „Ich würde es aber für sinnvoll halten, wenn du die ganze Woche zu Hause bleiben würdest. Schon allein, weil die Verletzungen an den Handgelenken zu ziemlich neugierigen Fragen führen dürften. Nächste Woche sind sie zumindest so weit verheilt, dass du wieder lange Blusenärmel tragen kannst, ohne dass es scheuert. Außerdem ist dann das Wetter auch bestimmt nicht mehr so heiß.“
„Oh!“, macht Josie nur und muss ihm innerlich Recht geben, ... wenn auch ein bisschen widerwillig.
Lächelnd küsst Victor sie auf die Stirn und nimmt ihre Hände in seine. „Also, bis Mittwoch oder bis Freitag?“, fragt er leise.
Josie beißt sich nachdenklich auf die Unterlippe, dann schließt sie die Augen und seufzt tief. „Na gut, bis Freitag.“
„Brav, Kleines.“, lobt er streichelnd. „Es schadet dir ganz sicher nicht, wenn du dich etwas erholst, bevor du dich wieder in die Arbeit stürzt.“
Erneut legt er die Arme um sie, zieht sie noch ein wenig näher zu sich heran und registriert hingerissen, wie sie sich leise seufzend an seine Brust kuschelt.
„Müde?“, fragt er nach einer Weile leise.
„Hmm...“, überlegt Josie und Victor merkt, wie sich ihre Lippen zu einem Grinsen verziehen. „Eigentlich ist das das falsche Wort dafür. Ich fühle mich eher auf ganz wunderbare Art entspannt und ruhig. Schon irgendwie ausgepowert und matt, ... aber auf eine sehr weiche, angenehme Art. – Vielleicht wäre losgelöst ein passendes Wort...“
„Also zutiefst befriedigt.“, bringt es Victor grinsend auf den Punkt.
„Mm... Ja.“, stimmt Josie zu und biegt ihren Kopf weit nach hinten, um ihm in die Augen schauen zu können. „Ich hatte noch nie so viele Orgasmen bei einem einzigen...“ Ein zartes Rot breitet sich unwillkürlich auf ihren Wangen aus.
„Fick.“, ergänzt Victor grinsend und streicht sanft über ihre Haare. „Ich weiß“, fügt er leise hinzu, „man hat dir sicher schon früh eingebläut, dass man solche Worte nicht benutzt, ... aber hier gelten andere Regeln. - Meine.“ Leise lachend haucht er ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich fände es jedenfalls alles andere als angemessen, diese geile Nummer als ‚Beischlaf’ oder ‚Schäferstündchen’ oder so was zu bezeichnen.“
„Auch wieder wahr...“, stimmt Josie leise zu. „Ich hatte aber nicht nur noch nie so viele Höhepunkte, sondern auch noch nie solche ...“
„Nun“, gibt Victor schmunzelnd zurück, „das war kaum zu übersehen. – Deine bisherigen Liebhaber müssen ziemlich einfallslos gewesen sein.“
„Keine Ahnung“, meint Josie verlegen, „so viele hatte ich ja gar nicht; ich bin so überhaupt nicht der Typ für kurze Affären oder One-Night-Stands.“
„Was auch kein Fehler ist, wie ich meine.“ Mit einem Finger greift er unter ihr Kinn und hebt es ein wenig an, damit er ihr einen Kuss auf die Nasenspitze setzen kann. „Wir beide könnten natürlich an deiner sexuellen Unterversorgung in Zukunft etwas ändern.“, erklärt er freiheraus. „Allerdings müsstest du dafür bereit sein, dich auf ein größeres Abenteuer einzulassen. Das vorhin war nur ein ganz kleiner Vorgeschmack auf das, was dich erwarten könnte. – Und du müsstest bereit sein, zu tun, was auch immer ich von dir verlange; jedenfalls während des ... Spiels.“
Josie dämmert langsam, was er meint und ihr Gesicht verfärbt sich zusehends. Ernst schaut ihr Victor in die Augen, doch auch Offenheit, Zärtlichkeit ... und ein Quantum Verletzlichkeit sind in seinem Blick erkennbar.
„Vertraust du mir dazu genug?“, fragt er leise, die Augen nicht von ihren nehmend.
Josie erwidert seinen Blick fest und mustert ihn einen Moment lang eindringlich. Dann schließt sie die Augen, legt die rechte Hand zunächst ein wenig umständlich auf ihren Bauch und schließlich in Herzhöhe auf ihre linke Brust.
Langsam öffnet sie die Augen wieder, während sich ein weiches Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitet.
„Ja.“, antwortet sie leise und sieht ihm
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