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Lilith Parker

Lilith Parker

Titel: Lilith Parker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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solltest, aber bisher hast du sie noch nicht einmal beansprucht. Selbst wenn dich die Wächter nicht passieren lassen sollten, finden die meisten, dass eine Verbannung und Erinnungsauslöschung eine unfaire und viel zu harte Strafe wäre. Weißt du, was das bedeutet, Lilith? Wenn sich morgen Abend vor dem Tor genug Leute gegen Scrope stellen, können wir das Ganze vielleicht noch aufhalten. Er wird sich bestimmt nicht mit dem ganzen Dorf anlegen wollen.«
    Lilith richtete sich hoffnungsvoll auf. »Meinst du wirklich?« Wenn sich genug Dorfbewohner auf ihre Seite schlugen, würde es Scrope tatsächlich nicht gelingen, ihr das Amulett abzunehmen. Aber das waren ja fantastische Neuigkeiten! Mit so einer Wendung hatte sie überhaupt nicht gerechnet.
    Matt sah Emma mit säuerlicher Miene an. »Darf man mal wissen, warum du uns das erst jetzt erzählst?«, pflaumte er sie an. »Nur damit du es für das nächste Mal weißt: Ich finde es doof, wenn jemand gute Nachrichten für sich behält,nur um andere vor einer möglichen Enttäuschung zu beschützen. Wir sind doch nicht mehr im Kindergarten.«
    Beschämt wich sie seinem Blick aus. »Tut mir leid, mein Vater meinte, ich solle euch lieber noch nichts davon erzählen.« Hilfe suchend sah sie zu Lilith, die bedauernd mit den Schultern zuckte. So ganz unrecht hatte Matt nicht.
    Â»Ach, ist schon okay!« Seine Miene entspannte sich wieder. »Hauptsache ist, dass du es uns gesagt hast und wir dem morgigen Abend jetzt etwas positiver entgegensehen können.«
    Er zog seinen »Winteralbtraum« wieder zu sich heran und arbeitete sich mit neuem Appetit durch die oberste Eiszuckerschicht.
    Lilith rümpfte die Nase. »Ich glaube es ja nicht … Der hat doch nicht etwa vor, sich hier zu immaterialisieren?«
    Ein unverkennbarer Schwefelgeruch lag in der Luft und Liliths Jacke, die neben ihr auf der Bank lag, wuchs zu einem kleinen Berg heran.
    Strychnin linste vorsichtig darunter hervor. »Guck-guck, Eure Ladyschaft?«
    Â»Bist du verrückt geworden?«, zischte sie. »Was ist, wenn dich ein Tourist entdeckt?«
    Da sich so kurz vor Heiligabend kaum noch Touristen nach Bonesdale verirrten, bestand zwar keine allzu große Gefahr, doch Strychnin war trotzdem ein unkalkulierbares Risiko eingegangen.
    Der Dämon sah dies allerdings weniger dramatisch: »Ich habe einen perfekten Plan erarbeitet, Eure Durchlaucht! Wenn ein menschliches Auge meiner Gestalt habhaft werdensollte, mache ich mich steif und Ihr behauptet, dass Ihr diese liebreizende Dämonenpuppe im Souvenirladen gekauft habt. Da ich das letzte Exemplar war, können sie so eine hübsche Puppe leider nicht mehr käuflich erwerben, was die Touristen verständlicherweise in tiefste Verzweiflung stürzen würde.«
    Â»Das ist gar keine schlechte Idee«, stimmte sie ihm bei. »Mit etwas Glück könnte ich dich sogar weiterverkaufen, was meinst du?«
    Strychnin zog sich sicherheitshalber etwas weiter ins Dunkel der Jacke zurück. »Ich bin hier, weil ich Euch von Eurer Tante daran erinnern soll, dass Ihr gleich Euren ersten Unterricht bei Imogen Norwich habt.«
    Lilith räusperte sich verlegen, wich den fragenden Blicken ihrer Freunde aus und begutachtete stattdessen sehr interessiert eine ihrer Haarsträhnen. Es war nämlich nicht so, dass sie den Termin vergessen hätte, aber eigentlich hatte sie nicht vorgehabt, dort zu erscheinen.
    Â»Das ist doch pure Zeitverschwendung«, erklärte sie schließlich. »Es könnte mein letzter Tag in Bonesdale sein und meine Tante zwingt mich, zum Bansheeunterricht zu gehen. Nur, weil sie nicht wahrhaben will, dass ich bald vielleicht gar keine Banshee mehr bin.«
    Â»Imogen hat dir das Leben gerettet – und zum Dank dafür willst du sie jetzt einfach ohne Entschuldigung sitzen lassen?«, fragte Matt ungläubig. »Abgesehen davon könntest du aufgrund von Emmas tollen Neuigkeiten deine Situation ruhig etwas optimistischer beurteilen und nicht ganz so kurzfristig denken.«
    Lilith verschränkte die Arme vor der Brust. »Du bist heute ein ganz schöner Klugscheißer, weißt du das?«
    Matt stopfte sich ungerührt den letzten Löffel seines »Winteralbtraums« in den Mund. »Ich sehe es lediglich als meine Pflicht an, den Damen mit meiner Lebensweisheit zur Seite zu stehen«, sagte er kauend.
    Verunsichert biss

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