Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lilith Parker

Lilith Parker

Titel: Lilith Parker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
Vom Netzwerk:
übel zurückkehren müssen.«
    Lilith wandte sich an Emma. »Oder hast du in der Bibliothek etwas herausgefunden, wodurch ich das Tor am Abend der Wintersonnenwende öffnen könnte?«
    Â»Ach herrje, das hätte ich fast vergessen.« Sofort stahl sich ein Funkeln in Emmas Augen. »Ihr werdet nicht glauben, was ich herausgefunden habe!«



»Wir leben in einer dunklen Zeit. So viel Blut wurde vergossen, dass wir unsere Toten kaum mehr zählen können. Um uns vor der Ausrottung zu bewahren, schließen wir, die Führer der vier Völker, nun dieses Bündnis. Fortan werden wir im Verborgenen leben – zum Schutz vor den Menschen, vor ihrer Verfolgung, ihrem Hass und ihrer Blutgier. Um das Gelingen unseres Bündnisses zu gewährleisten, lege nun ich, Zebul, Herrscher über die Dämonen, im Namen meines Volkes den heiligen Bluteid ab, der nur durch das Zusammenlegen der vier Amulette aufgehoben werden kann: Ich, Zebul, schwöre, dass die Dämonen der Menschenwelt den Rücken zukehren werden. Nur mit Erlaubnis eines Ratsmitgliedes werden wir durch das Schattenportal treten können und selbst dann werden alle Dämonen, mit Ausnahme des Trägers des Onyx-Amuletts, nur als Malecorax erscheinen.
    Ich, Zebul, schwöre, dass jeder Dämon, der aus dem Schattenreich in die Menschenwelt tritt, in Zukunft keine Menschen mehr in Besitz nehmen oder ihren Willen steuern kann.
    Ich, Zebul, schwöre, dass wir weiterhin das Bündnis mit den Nocturi einhalten und ihren Hexen und Magiern bei einer magischen Anrufung unsere Zauberkraft zur Verfügung stellen werden. So soll es sein bis zu dem Tag, an dem wir keine Verfolgung durch die Menschen mehr fürchten müssen und das Überleben unserer Völker gesichert ist.«
    Eid der Dämonen im Rahmen
der großen Übereinkunft,
abgelegt von Erzdämon Zebul
    E inige Tage später saßen sie nach der Schule im »Eiscafé Leichenstarre« und Lilith tunkte eine Kürbiswaffel in ihren nach Zimt und Schokolade duftenden »Drecktümpel«. Die Stimmung am Tisch war bedrückt, kein Wunder, wenn man bedachte, dass es nur noch ein Tag bis zur Wintersonnenwende und dem Ablauf von Scropes Ultimatum war.
    Â»Weiß dein Vater eigentlich Bescheid, für den Fall, dass …« Emma schluckte schwer und brachte es nicht über sich, ihren Satz zu beenden.
    Lilith schüttelte den Kopf. »Mildred weigert sich, ihn zu informieren. Sie will partout nicht wahrhaben, dass ich Bonesdale morgen wahrscheinlich verlassen muss. Wenn ich das Thema auch nur anschneide, reagiert sie sofort gereizt. Aber dafür habe ich gestern eine Nachricht von meinem Vater erhalten und weiß nun endlich, wo er sich aufhält.« Zum ersten Mal an diesem Tag breitete sich ein glückliches Lächeln auf ihrem Gesicht aus. »Er hat mir eine Weihnachtskarte und einen kleinen Talisman geschickt. Er steckt gerade in Südamerika bei einer Ausgrabung fest und konnte mir deswegen nicht früher schreiben.«
    Zwar war die Nachricht ihres Vaters relativ kurz gehalten, aber für Lilith war es das Zeichen, auf das sie so lange gewartet hatte. Ihr Vater dachte noch an sie und hatte seine Tochter nicht für immer aus seinem Leben verbannt!
    Â»Das ist doch toll«, meinte Matt. »Freut mich für dich.«
    Erneut breitete sich ein unangenehmes Schweigen zwischen ihnen aus. Lilith hatte das Gefühl, dass sie den Moment nutzen und ihren Freunden noch schnell alles erzählenmusste, was sie ihnen je hatte sagen wollen, doch sie wusste einfach nicht, womit sie den Anfang machen sollte. Nichts schien wichtig genug zu sein, um die kostbare Zeit zu füllen.
    Â»Und du bist wirklich sicher, dass es keinen lebenden Verwandten mehr gibt?«, fragte Emma zum wiederholten Mal.
    Â»Hundertprozentig sicher.« Lilith stieß einen frustrierten Seufzer aus. »Glaub mir, ich habe jeden im Seniorenstift ausgefragt, doch keiner erinnert sich an einen weiteren Nachkommen der Nephelius-Familie. Sir Elliot besitzt sogar einen penibel geführten Familienstammbaum und darauf bin ich die Einzige, bei der noch kein Sterbedatum eingetragen ist.«
    Â»Es muss aber jemanden geben!«, beharrte Emma stur. »Der originale Wortlaut des Zauberspruches lautete: ›Das Tor geschlossen zum Schutz vor Feind und Gefahr, bis die Wächter werden alle Nephelius-Erben gewahr.‹ Somit ist die einzig logische Erklärung,

Weitere Kostenlose Bücher