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Lilith Parker

Lilith Parker

Titel: Lilith Parker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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sie schon am eigenen Leib erfahren müssen, wie gerne er Intrigen spann und sich an der zunehmenden Verzweiflung seiner Opfer erfreute. Seit Wochen ereilte sie eine Katastrophe nach der anderen, ihre Probleme wurden immer zahlreicher, bis es schließlich kein Entrinnen mehr gab. Konnte das noch Zufall sein?
    Â»So ein Mistkerl!«, entfuhr es ihr mit ihrer normalen Stimme, wobei Weromir irritiert den Kopf zur Seite drehte.
    Sie nahm wieder mentalen Kontakt zu ihm auf und teilte ihm, ohne lange zu überlegen, mit: » Ich werde zur Burg gehen und nachsehen, was Belial vorhat! «
    Â» Passt auf Euch auf! Wir haben Euch viel zu verdanken und würden es ungern sehen, wenn Euch etwas zustößt. «
    Lilith nickte ihm zu und wandte sich an Strychnin, der von der Unterhaltung bis auf ihren ausgestoßenen Fluch nichts mitbekommen hatte. »Belial hat heute Nacht irgendetwas geplant. Wir müssen so schnell wie möglich zu Nightfallcastle.«
    Zielstrebig ging sie die Straße entlang und schlug den Weg zur Burg ein.
    Â»Wollt … wollt Ihr nicht Eure Freunde mitnehmen?«, stammelte Strychnin, der kaum mit ihr Schritt halten konnte. »Ihr solltet Euch eine Waffe besorgen oder wenigstenseine Taschenlampe! Ihr könnt doch nicht einfach so dem Erzdämon gegenübertreten, Eure Ladyschaft?«
    Â»Ich habe das Bernstein-Amulett, das hat mich bisher am besten vor ihm beschützt«, erwiderte sie optimistischer, als sie sich in Wahrheit fühlte. »Und was sollte ich mit einer Waffe? Ich habe nicht vor, ihn umzubringen. Wie wir beide vorhin festgestellt haben, bin ich keine Mörderin.«
    Â»Ihr solltet Euch das noch einmal überlegen. Bleibt lieber hier, in Sicherheit!« Entschlossen klammerte er sich an ihr Bein, was dazu führte, dass sie nur noch hinkend vorwärtskam. Entnervt blieb sie stehen. »Was ist denn mit dir los? Hast du Angst vor Belial?«
    Â»Natürlich habe ich Angst vor ihm, grauenvolle Angst«, gab er jammernd zu. »Und Ihr solltet sie auch haben!«
    Â»Pscht!« Sie presste Strychnin eine Hand auf den Mund. »Wenn du weiter so herumschreist, wecken wir das ganze Dorf auf und davor habe ich Angst. Die bringen es fertig, mich mit geschwenkten Fackeln und Mistgabeln auf den Scheiterhaufen zu jagen.«
    Lilith ging in die Knie und sah ihm in die Augen. »Ich glaube, dass Belial hinter all den Katastrophen steckt, die in letzter Zeit geschehen sind. Wenn ich morgen verbannt werde, dann möchte ich wenigstens noch erfahren, wie er das alles angestellt hat, und vor allen Dingen, warum.«
    Â»Geht nicht zu ihm!«, flehte er. »Ihr könnt Euch nicht ganz allein mit ihm anlegen.«
    Â»Aber ich habe doch dich an meiner Seite, meinen treuen Hofdämon.« Sie lächelte Strychnin aufmunternd an. »Außerdem gibt es für mich nur noch eine Möglichkeit, meineUnschuld zu beweisen: Ich muss Johnsons wahren Mörder finden, und dazu muss ich jetzt zur Burg gehen.«
    Strychnin nickte unglücklich, ließ von ihr ab und lief mit hängenden Schultern hinter ihr her.
    Als sie die beleuchteten Straßen des Dorfes verließen und in die Finsternis des Waldes eintauchten, bereute es Lilith tatsächlich, dass sie nicht wenigstens eine Taschenlampe mitgenommen hatte. Ohne die außergewöhnlich guten Sehkräfte der Nocturi wäre sie wahrscheinlich völlig orientierungslos im Wald umhergeirrt und gegen jeden zweiten Baum gestoßen.
    Â»Wenn du noch langsamer läufst, gehst du rückwärts«, raunte sie Strychnin zu.
    Â»Ihr übertreibt«, gab er mit einem traurigen Seufzer zurück.
    Verwundert drehte sie sich zu ihm um. So geknickt hatte sie den Dämon bisher selten gesehen. »Was ist eigentlich mit dir los?«
    Lilith fasste sich an den Kopf, der mit einem Mal von einem stetig anschwellenden Hämmern erfüllt war, und es dauerte einen Moment, ehe sie sich den Grund dafür erklären konnte: Sie befand sich in direkter Nähe des Weihers. Dabei hatte Imogen sie noch eindringlich davor gewarnt, nachts die Orte aufzusuchen, an denen sie eine Todesvision ereilt hatte!
    Ihr wurde so übel, dass sie trocken würgen musste, während sie gleichzeitig aus Richtung des Weihers Vincents fröhliches Jauchzen wahrnahm, mit dem er kurz vor seinem Unfall über das Eis geschlittert war. Sie presste sicheine Handvoll Schnee an ihre Schläfe, um die Kopfschmerzen abzumildern.
    Â»Doch

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