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Lilith Parker

Lilith Parker

Titel: Lilith Parker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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weiß.«
    Erstaunt sah Lilith auf. »Du glaubst mir, dass ich unschuldig bin?«
    Â»Aber natürlich! Ich bin mir absolut sicher, dass Ihr nichts damit zu tun habt.« Strychnin blickte sie mit großen Augen an. »Ihr könntet niemals einen Mord begehen.«
    Â»Du bist leider der Einzige, der davon überzeugt ist. Niemand ist mehr auf meiner Seite.«
    Nachdenklich drehte Lilith das Glas zwischen ihren Händen. Was für eine Ironie: Emma hatte sie immer davor gewarnt, Strychnin zu vertrauen und nun war es ausgerechnet er, der ihr noch beistand. Der letzte Freund, der ihr geblieben war, war ein Dämon.
    Strychnin richtete sich auf und wackelte mit seinen Ohren. »Die Werwölfe … Sie scheinen heute Nacht besonders unruhig zu sein«, meinte er zögerlich.
    Â»Das ist mir auch schon aufgefallen. Dabei ist heute gar kein Vollmond, oder?«
    Er schüttelte den Kopf und Lilith stand auf, um die Küchentüreinen Spaltbreit zu öffnen. Das Heulen verstärkte sich und wurde zu einem vielstimmigen, aufgeregten Jaulen. Es waren nicht dieselben Laute, die Lilith mittlerweile von Weromirs Rudel gewohnt war.
    Sie runzelte die Stirn. »Ich glaube, da stimmt etwas nicht.« Sie schnappte sich ihre Jacke und schlüpfte in ihre Schuhe.
    Â»Ihr wollt doch nicht etwa das Haus verlassen, Eure Ladyschaft?«
    Â»Ich gehe nur kurz nachsehen, was dort los ist. Du kannst gerne mitkommen.«
    Widerwillig folgte ihr Strychnin nach draußen und gemeinsam liefen sie bis zum Ende der Straße, wo sich die Mauer des Friedhofs erhob.
    Weromir, der Rudelführer, stand bereits am Gitter des Eingangstores und erwartete sie ungeduldig. Es dauerte einige Augenblicke, bis sie den telepathischen Kontakt zu ihm hergestellt hatte, doch anstatt einer Begrüßung fuhr Weromir sie umgehend an: » Wo wart Ihr so lange? Wir rufen schon seit einer Stunde nach Euch !«
    Â» Tut mir leid, aber ich habe im Moment anderes zu tun, als auf das Geheule vom Friedhof zu achten «, entgegnete sie gereizt. Wenn sie in dieser Nacht noch einen einzigen Vorwurf zu hören bekam, konnte sie für nichts mehr garantieren …
    Weromir trat so nahe an das Gitter heran, dass seine Fangzähne über die Eisenstangen schabten. » Belial hat heute Nacht Kontakt zu einem der Unsrigen aufgenommen und ihm den Befehl erteilt, nach Nightfallcastle zu kommen .«
    Â» Belial hat einen Werwolf zu sich gerufen? «
    Diese Nachricht überraschte sie nicht so sehr, wie Weromir wahrscheinlich erwartete. Immerhin war sie dem Erzdämon am heutigen Tag schon begegnet, auch wenn ihr das niemand glauben wollte. Doch was hatte Belial vor? Warum rief er mitten in der Nacht einen Werwolf zu sich?
    Erst jetzt wurde ihr bewusst, was dies für die Werwölfe zu bedeuten hatte. Immerhin dachte der Rat der Vier darüber nach, den Werwölfen mehr Rechte einzuräumen, und Lilith hatte den Ratsmitgliedern versichert, dass von den Werwölfen keine unmittelbare Gefahr ausging. Wenn Belial den Werwolf jedoch dazu brachte, jemanden anzufallen und zu verletzen, wirkte sich das bestimmt negativ auf den Beschluss des Rates aus.
    Â» Ist er schon auf dem Weg zu Belial ?«
    Â» Sobald ein Werwolf den Befehl eines Erzdämons vernommen hat, schrecken ihn leider auch die magischen Barrieren des Friedhofs nicht ab. Es kostet uns große Mühe, aber wir konnten ihn bisher davon abhalten, dem Ruf zu folgen .« Weromir hielt kurz inne und erst jetzt nahm Lilith das schmerzverzerrte Jaulen wahr, das über den Friedhof zu ihnen herüberhallte. Sie wurde blass, als sie begriff, was Weromir ihr damit hatte sagen wollen: Die Werwölfe mussten gegen ihn kämpfen, da er durch den Ruf des Erzdämons wie von Sinnen war.
    Â» Nachdem ihr beim Rat der Vier für uns gesprochen habt, wissen wir, was für uns auf dem Spiel steht .«
    Sie schluckte schwer und suchte vergeblich nach einer Antwort, mit der sie Weromir hätte trösten können. Sie konnte nur hoffen, dass die Werwölfe ihrem Artgenossen keine ernsthaften Verletzungen zufügen mussten. Lilithfuhr sich in einer matten Geste über das Gesicht. So viel Leid und Schmerz … und alles nur wegen Belial!
    Plötzlich erinnerte sie sich an seine Drohung, die er in Benin nach ihrem Freispruch ausgestoßen hatte. Hatte sie es etwa ihm zu verdanken, dass sich alle gegen sie gestellt hatten? Steckte er hinter alldem? Immerhin hatte

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