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Lilith Parker

Lilith Parker

Titel: Lilith Parker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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ihn …
    Der Werwolf stand direkt hinter ihnen.
    Er machte sich nicht einmal die Mühe, sich vor seinerBeute versteckt zu halten. Stattdessen stieß er ein durchdringendes Heulen aus, das weit über den Friedhof hallte. Mehrere Werwölfe antworteten auf seinen Ruf, jaulten mit zum Vollmond erhobenen Kehlen. Es waren schaurige, angsteinflößende Laute, ausgestoßen von Wesen, die einst menschlich gewesen waren und nun danach dürsteten, ihre Zähne in das Fleisch der Eindringlinge zu graben.
    Â»Los!« Matt riss sie am Arm und erlöste Lilith aus ihrer Bewegungslosigkeit.
    So schnell sie konnte, lief sie hinter ihm her. Hatte Matt tatsächlich die richtige Richtung eingeschlagen? Völlig orientierungslos jagten sie zwischen den Grabreihen entlang, Hauptsache weg, nur weg von diesem Monster!
    Doch Lilith wusste, dass sie keine Chance hatten. Nur dank Hannibals Hilfe waren Emma und sie das letzte Mal diesen Bestien entkommen, aber heute würden sie ganz sicher nicht so viel Glück haben. Oh Gott, Emma … sie konnte nur hoffen, dass Matt recht behielt und sie diese Viecher von ihr abgelenkt hatten.
    Sie hörte den Werwolf dicht hinter sich, sein Hecheln, die Erschütterung, wenn er sich mit seinem schweren Körper vom Boden abstieß.
    Schon glaubte sie, seinen heißen Atem in ihrem Nacken zu spüren …
    Sie rannte so schnell, dass ihre Beine kaum noch den Boden berührten. Dieses Mal bekam sie kein Seitenstechen, als ob ihr Körper wusste, dass jede Schwäche unweigerlich das Ende bedeuten würde.
    Lilith konnte den Impuls nicht mehr unterdrücken undwarf einen Blick über die Schulter. Was sie sah, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Da war längst nicht mehr nur ein Werwolf … Sie sah mindestens vier oder fünf gelbe Augenpaare, die das Licht von Matts Fackel wie Feuerbälle reflektierten.
    Die mit Schlafmittel getränkten Koteletts!, schoss es ihr durch den Kopf. Vielleicht würden die Werwölfe sich damit zufriedengeben? Im Laufen öffnete sie die Tüte und warf die Fleischstücke blindlings hinter sich. Sie hörte das Zuschnappen der Kiefer und das Splittern der Fleischknochen, die die Werwölfe ohne Mühe zermalmten. Für sie schien dies nur eine kleine Vorspeise zu sein, die Hauptmahlzeit rannte noch quicklebendig vor ihnen her.
    Â»Verdammt!«, fluchte Matt in diesem Moment und deutete auf etwas vor ihnen.
    Dort jagten drei weitere Schatten auf sie zu, sprangen in vollem Lauf über Grabsteine und stießen ein tiefes, kehliges Knurren aus.
    Matt schlug abrupt einen Haken und rannte nach rechts weiter. Lilith versuchte, es ihm gleichzutun, rutschte jedoch auf einem Grasbüschel aus und konnte sich nur mit Mühe an einem Grabstein abfangen. Sie schnellte wieder in die Höhe und lief weiter, doch Matts Umriss drohte jeden Moment vom Nebel verschluckt zu werden. Panik stieg in ihr auf. Er würde sie doch hier nicht allein zurücklassen? Sie durfte ihn auf keinen Fall verlieren! Lilith verdrängte den Gedanken, dass die Werwölfe dank ihres Missgeschicks noch näher an sie herangekommen sein mussten.
    Doch schneller als erwartet schloss sie zu Matt auf: Erwar stehen geblieben und hielt mit zitternder Hand die Fackel in die Höhe.
    Â»Oh Gott, was …« Seine Stimme brach ab.
    Sie waren umringt von Werwölfen. Überall zwischen den Grabsteinen und Grüften traten sie hervor. Lilith konnte nicht einmal mehr überblicken, wie viele es waren – zwanzig, fünfundzwanzig, dreißig? Sabber tropfte aus ihren Mäulern und ihr Knurren war so tief und grollend, dass es Liliths Körper erbeben ließ.
    Sie saßen in der Falle, es gab keinen Fluchtweg mehr.



Keiner, der unserer Welt angehört, darf einen Menschen in unser Geheimnis einweihen. Da der Pakt der Vier geschlossen wurde, um unser Leben fortan im Untergrund und in Sicherheit zu führen, wird jeder Verstoß gegen dieses Gesetz mit lebenslanger Verbannung und Erinnerungsauslöschung bestraft.
    Â§ 1032, Gesetzbuch der Untoten,
Buch 2 (Grundgesetze)
    Wenn ein Angehöriger unserer Welt oder seine Familie in akute Lebensgefahr geraten ist und es keine andere Rettung gegeben hat, als sich einem Menschen zu offenbaren, ist es dem Rat der Vier erlaubt, eine mildere Strafe auszusprechen. Dazu ist jedoch ein einstimmiges Urteil der vier Ratsmitglieder notwendig.
    Â§ 2498, Gesetzbuch der

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