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Lilith Parker

Lilith Parker

Titel: Lilith Parker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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Unterlippe. Im Grunde war Weromirs Vorschlag gar nicht schlecht. Außer Johnson wohnte niemand in diesem Gebiet und der Schattenwald würde den Werwölfen ausreichend Platz und Nahrung bieten. Natürlich müsste man, um die Sicherheit der Nocturi zu gewährleisten, einen Zaun oder eine magische Barriere errichten, aber das war wohl das geringste Problem. Weitaus schwieriger würde es sein, die anderen von den guten Absichten der Werwölfe zu überzeugen. Wahrscheinlich würden sie Lilith für komplett übergeschnappt halten, wenn sie in der nächsten Dorfversammlung von einem Gespräch mit dem Rudelführer der Werwölfe berichtete …
    Â» Wenn du uns hilfst, wären wir dir zu ewigem Gehorsam verpflichtet, sogar wenn es noch einmal zu einem Kampf mit dem Erzdämon kommen sollte .«
    Â» Gestatte mir die Frage, wie ihr dieses Versprechen halten wollt? Ich dachte, ihr seid noch anfälliger für die Macht des Erzdämons als wir Nocturi. Wie wollt ihr das Portal im Schattenwald bewachen, wenn ihr die Ersten wärt, die Belial als Diener bereitstehen? «
    Â» Je mehr Werwölfe wir sind, umso schwerer kann der Erzdämon die Kontrolle über uns gewinnen. Insofern ergeht es uns nicht schlechter oder besser als euch Nocturi .«
    Das war in der Tat richtig: Sie konnten bei den Werwölfenkeine strengeren Maßstäbe gelten lassen als bei sich selbst. Trotzdem war Lilith verunsichert. Wer sagte ihr, dass Weromir die Wahrheit sprach? Wenn sie ihm ohne Weiteres ihr Vertrauen schenkte, konnte es sein, dass sie einen treuen Untertan Belials direkt beim Schattenportal unterbrachte …
    Â» Zum anderen sind nicht mehr alle von uns gewandelte Socor «, fuhr der Werwolf fort. » Leandor, könntest du bitte vortreten? «
    Hinter Weromir tauchte ein Welpe auf, der mit zu groß geratenen Pfoten auf Lilith zutapste und sie mit goldgelben Augen ängstlich anblinzelte. Die Unterschiede mochten geringfügig sein, doch Lilith bemerkte sofort, dass Leandors Gesichtszüge harmonischer erschienen, der Körperbau glich dem eines Wolfes und er besaß eine gleichmäßige dunkelbraune Behaarung. Leandors Anblick erinnerte nicht mehr an einen grausamen Fehler der Natur, er war lediglich der unbeholfene und noch völlig schutzlose Welpe eines Raubtieres.
    Â» Dies ist mein jüngster Sohn Leandor, geboren als Werwolf. Während in meinem Körper Mensch und Dämon in einem stetigen Kampf miteinander leben und ihn dabei fast zerreißen, sind in unseren Nachkommen beide Seiten vereint. Sie sind eine eigene Spezies, die der Erzdämon nicht mehr befehligen kann. Unsere Nachkommen sind frei und bereit, sich dir zu verpflichten. Zum Zeichen meiner Aufrichtigkeit überlasse ich dir das Leben meines Sohnes. «
    Er stupste ihn vor Liliths Füße, Leandor warf sich winselnd auf den Boden und rollte sich auf den Rücken.
    Â» Du kannst unseren Pakt mit seinem Blut besiegeln .«
    Erschrocken sah Lilith auf den kleinen Werwolf. Dem Rudelführer musste es wirklich ernst sein, wenn er sogar bereit war, das Leben seines Sohnes zu opfern. Aber Lilith dachte nicht daran, diesem kleinen Knäuel auch nur ein Haar zu krümmen.
    Â»Was geht hier eigentlich vor? Redest du etwa mit denen?«
    Bisher hatte Matt stillschweigend neben ihr gewartet, doch nun schien seine Geduld erschöpft zu sein.
    Â»Gleich!«, winkte Lilith ab.
    Sie beugte sich zu Leandor, der neugierig an ihren Fingern schnupperte. Vergeblich versuchte sie, mit ihm in Kontakt zu treten, bis sie begriff, dass er noch zu jung war, um die Bedeutung von Worten erfassen zu können. Doch Leandor fand einen Weg, mit ihr zu kommunizieren, und zeigte ihr einige Bilder aus seinem Erinnerungsschatz – seine Mutter, die ihn kurz nach der Geburt ableckte; seinen Vater, der ihn sanft in ein Lager aus alten Decken bettete; die erste Maus, die er selbst gefangen hatte.
    Â» Was bist du denn für ein Süßer ?« Lilith kraulte ihn am Bauch, worauf Leandor genüsslich zu grunzen anfing und die Beine von sich streckte. » Gefällt dir das? Ja, du bist ein ganz feiner Werwolf – gutzigutzi …«
    Â» Es freut mich, dass du das Leben meines Sohnes offenbar zu verschonen gedenkst, doch ich möchte dich darauf hinweisen, dass wir eine stolze Rasse und keine vertrottelten Schoßhunde sind .«
    Ertappt sah Lilith auf. » Oh, selbstverständlich, tut mir

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