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Lilith Parker

Lilith Parker

Titel: Lilith Parker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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erklären, was sie mit meinem Unfall zu tun haben könnte. Solange ich mich nicht an weitere Einzelheiten erinnern kann, muss ich mich wohl in Geduld üben. Zum Glück ist das eine meiner …« Sie hielt inne, als sie bemerkte, dass Matt seine Stirn in Falten gelegt hatte und etwas hinter ihrem Rücken fixierte. Sie drehte sich um, konnte jedoch nichts außer einer wuchtigen, reich verzierten Tür entdecken.
    Â»Sieh mal!« Matt ließ den Lichtkegel seiner Taschenlampe auf die Mitte der Tür gleiten, wo das Wappen der Nephelius-Familie eingraviert war. »Ich wette, dass sich dahinter etwas Wichtigeres als ein Gästezimmer oder eine obskure Kunstsammlung verbirgt.«
    Er drückte die Klinke nach unten und das schauerliche Quietschen der Türangeln ging Lilith durch Mark und Bein. Es war das erste Zimmer, in dem die Vorhänge zugezogen waren, sodass sie kaum etwas erkennen konnten.
    Mit zögernden Schritten traten sie ein. Der Lichtkegel ihrer Lampe tanzte nervös über Möbel, blinde Spiegel und einen Kronleuchter mit schwarzen Diamanten, von dem lange Spinnweben herabhingen. Trotz des Staubes war zu erkennen, dass dieses Zimmer noch herrschaftlicher ausgestattet worden war als der Rest der Burg. Am gegenüberliegendenEnde des Raums stand ein großes Bett und darin lag …
    Lilith erstarrte. »Ach du meine Güte!«
    Matt folgte ihrem Blick und sog scharf die Luft ein. »Das ist doch nicht das, wofür ich es halte, oder?« In seiner Stimme lag ein Anflug von Abscheu.
    Dort lagen die Überreste ihres Großvaters Edward Nephelius. Es war nichts mehr von ihm übrig außer einem Skelett, das größtenteils unter der Decke, die sorgfältig unter seinen Armen gefaltet worden war, versteckt lag.
    Wie in Trance lief Lilith durch das Zimmer, doch Matt hielt sie am Arm fest. »Bist du sicher, dass du dir das antun willst? Wir können auch einfach wieder gehen.«
    Â»Nein, ich möchte ihn sehen.«
    Als sie neben dem Bett stand und den Skelettkopf mit dem abgefallenen Unterkiefer betrachtete, lief es ihr kalt den Rücken hinunter. Sie versuchte, ihre Gefühle zu ergründen, doch in erster Linie spürte sie nichts als lähmendes Erstaunen. Ihr war nie in den Sinn gekommen, dass man ihren Großvater wegen des verschlossenen Tores gar nicht hatte beerdigen können und sie hier auf seine Überreste stoßen würde. Hätte sie jetzt nicht weinen oder gerührt neben seinem Bett niederknien müssen? Doch sie war diesem Mann nie begegnet, und dass dies ihr Großvater gewesen war, wusste sie nur mit dem Kopf, nicht jedoch mit dem Herzen. Nach dem, was sie bisher von ihm erfahren hatte, wusste sie nicht einmal, ob sie ihn sonderlich gemocht hätte.
    Matt tippte ihr von hinten auf die Schulter. »Tut mir leid,wenn ich den bewegenden Moment störe, aber ich hätte eine wichtige Frage: Ist er wirklich tot oder nur ein bisschen, so wie Sir Elliot? Ich möchte es bloß wissen, damit ich mir nicht vor Schreck in die Hosen mache, wenn er uns gleich den Kopf zuwendet und uns anbrüllt, was wir in seinem Schlafzimmer zu suchen haben.«
    Â»Ich bin mir relativ sicher, dass er richtig tot ist.«
    Â»Aha. Relativ . Immer wenn ihr dieses Wort sagt, sind Probleme im Anmarsch«, murmelte er.
    Liliths Hand näherte sich zögernd dem Unterarmknochen ihres Großvaters.
    Â»Du willst ihn doch nicht etwa berühren?«, fragte Matt ungläubig. »Wenn ich eins von den Horrorromanen meiner Mutter gelernt habe, dann, dass es immer ein Fehler ist, seltsame Dinge anzugrapschen. Danach geschieht meistens etwas Furchtbares.«
    Â»Als ich Amaro im Kuriositätenkabinett berührt habe, konnte ich mithilfe meiner Bansheekräfte die letzten Augenblicke vor seinem Tod miterleben«, erklärte sie. »Vielleicht gelingt mir das auch bei meinem Großvater.«
    Â»Großartige Idee!« Matt warf die Arme in die Höhe. »Immerhin hast du in letzter Zeit mit deinen Bansheekräften so gute Erfahrungen gemacht, nicht wahr?«
    Â»Aber heute bist du bei mir und als mein Freund wirst du mich sicherlich davon abhalten, Geistererscheinungen hinterherzujagen, oder nicht?« Sie lächelte ihn zuversichtlich an. »Jetzt guck doch nicht so unglücklich, es wird schon nichts passieren! Bei Amaro hatte ich auch keine Schwierigkeiten, die Vision abzubrechen.«
    Â»Es war so klar, dass man dir nicht

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