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Lilith Parker

Lilith Parker

Titel: Lilith Parker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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derselben Dunkelheit wieder, in der ihre Vision begonnen hatte. Doch etwas war anders: Ein grauenvoller Schmerz hatte sie erfasst und die wohlige Wärme um sie herum konnte nichts gegen die Kälte ausrichten, die sich in ihrem Körper ausbreitete …
    Â»Wach auf, Lilith, schnell!«
    War das Matts Stimme? Er fasste sie an den Schultern und versuchte, sie wachzurütteln. Aber sie konnte noch nicht zurück – sie musste wissen, wie die Vision endete! Doch sosehr sie sich auch anstrengte, der Kontakt war abgebrochen, die Vision verschwamm und Lilith wurde zurück in die Realität geschleudert.
    Sie sah Matts verschwommenes Gesicht vor sich. »Ich glaube, ich bin gestorben«, flüsterte sie und fuhr sich benommen über die Augen.
    Â»Lilith, die Fossel sind hier!«
    Â»Nimm doch das Spray.«
    Â»Dafür sind es zu viele, viel zu viele. Außerdem sind sie lila.«
    Â»Lila?« Sie richtete sich auf. Matt hatte nicht übertrieben: Hunderte Fossel schwebten durch das Zimmer wie ein Schwarm Fische im Meer. Trotz ihrer großen Zahl vollzogen sich ihre Bewegungen absolut einheitlich und sie kreisten geschmeidig und elegant wie ein einziges Wesen umher. Durch die Finsternis des Raumes wirkte ihr dunkelviolettes Leuchten wie ein pulsierender Herzschlag. Die lilafarbenen Fossel besaßen einen länglichen wendigen Körper mit einem riesigen Maul, das mit so vielen Reihen metallisch glänzender Zähne angefüllt war, dass sie es nicht einmal vollständig schließen konnten. Während sie ihre Runden zogen, beobachteten sie Lilith und Matt und bleckten gierig die Zähne.
    Â»Das sind so etwas wie Geisterpiranhas.« Matt zeigte ihr eine üble Wunde an seinem Finger, wo ein Stück Fleisch herausgebissen worden war. »Einer von denen hat mich erwischt, als ich sie mit Emmas Spray eingenebelt habe. Leider hat es überhaupt keine Wirkung gezeigt.«
    Lilith wollte sich gar nicht erst vorstellen, wie ein Angriff des gesamten Fosselschwarms enden würde … Sie griff in ihre Tasche, fand ein Taschentuch und gab es Matt, damit er die Wunde abdecken konnte.
    Â»Diese Biester blockieren den Ausgang und wir haben keine Chance, hier herauszukommen. Bitte sag mir, dass du weißt, wie wir sie bekämpfen können!«
    Lilith zog hilflos die Schultern in die Höhe. »Ich habe keine Ahnung. Emma hat nur die roten und die winzigen blauen Fossel erwähnt, die beißen können.« Ihr kam eine Idee: »Moment mal, Rot und Blau – ergibt das nicht …«
    Â»Lila«, bestätigte Matt. »Den Gedanken hatte ich auch schon. In all den Jahren, in denen Nightfallcastle unbewohnt war, hat sich hier wahrscheinlich eine neue Fosselart entwickelt.«
    Â»Lass uns trotzdem Emmas Notfallbeutel durchsuchen! Vielleicht gibt es so etwas wie ein Universalgegenmittel?«
    Mit fliegenden Fingern breiteten sie den Inhalt ihrer Beutel am Fußende des Bettes aus, doch ihre Ausbeute stimmte Lilith nicht gerade hoffnungsvoll. Sie schnupperte an einem Kräutersäckchen. »Das ist Oregano. Wozu braucht man denn das?«
    Â»Für Pizza?«, antwortete Matt ratlos.
    Â»Und was um Himmels willen sollen wir damit?« Er hielt eine Kaugummipackung mit Pilzgeschmack in die Höhe. »Das hat doch keinen Sinn. Wir können nicht mal ansatzweise abschätzen, wozu all diese Sachen dienen, und vor allem nicht, wie sie einzusetzen sind. Wir müssen uns etwas anderes überlegen!« Matt pfefferte die Kaugummipackung zurück zu den restlichen Sachen.
    Lilith warf einen Blick auf die Fossel und wich alarmiert einen Schritt zurück. »Dann sollten wir schnell eine Idee haben. Wenn ich mich nicht täusche, ist das schwebende Tanzballett nun bereit für den Angriff.«
    Die Fossel hatten sich neu formiert und näherten sich Stück für Stück ihren Opfern.
    Matt drehte sich um und musterte die Wand. »Vielleicht gibt es irgendwo eine versteckte Tür? Jeder Burgherr hat doch so etwas in seinem Schlafzimmer, für den Fall, dass er fliehen muss.«
    Sie tasteten die Holzvertäfelung rund um das Bett ab, doch nirgends schwang eine Geheimtür auf und schließlich mussten sie einsehen, dass sie in der Falle saßen. Mit dem Rücken zur Wand standen sie nebeneinander und starrten mit klopfenden Herzen auf den Fosselschwarm.
    Â»Mann, jedes Mal wenn ich mit dir unterwegs bin, endet es in so etwas!«
    Lilith

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