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Lilith Parker

Lilith Parker

Titel: Lilith Parker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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Laluschâr verfasst zu sein«, stellte Matt nach einem kurzen Blick auf die Buchrücken fest. Lilith zog eine Mappe heraus, in der einige offiziell aussehende Briefe lagen, und studierte mit konzentrierter Miene den Inhalt. »Wir grüßen Euch, Eure verschleimte Räumlichkeit, wir, die wir aus dem hintersten Eck zu Euch herniedertreten, um … weil …«
    Emma verdrehte die Augen, nahm Lilith die Mappe aus der Hand und übersetzte: »Wir grüßen Euch, Eure verehrte Hoheit, wir, die wir in tiefster Demut vor Euch niederknien, um Euch unsere Treue zu bekunden.« Sie sah wieder auf. »Wisst ihr was? Ihr beiden seht euch noch ein bisschen um, vielleicht habt ihr Glück und findet in den anderen Räumen etwas, das uns weiterhelfen könnte. Und ich suche in der Zeit zusammen mit Strychnin in den Unterlagen nach dem Zauber des Tores. Tut mir leid, Lilith, aber bei deinen Übersetzungskünsten könnte es sein, dass du genau das Buch, das uns weiterhelfen könnte, wieder zurücklegst, weil du es für eine Bastelanleitung für Knüpfteppiche hältst.«
    Beleidigt stülpte Lilith ihre Unterlippe vor. »Vor Kurzem hast du noch gesagt, ich könne Laluschâr schon richtig gut übersetzen.«
    Â»Du machst auch tolle Fortschritte, aber diese Dokumente sind in einem nicht gerade leicht verständlichen Sprachstil verfasst.«
    Matt zog Lilith am Ärmel. »Komm schon, Emma hat recht. Wir lassen die beiden in Ruhe arbeiten, während wir nach den geheimen Schätzen des Barons suchen.«
    Widerstrebend folgte sie ihm zurück in den Flur. »Ich finde, so schlecht war meine Übersetzung gar nicht. Auf alle Fälle hätte ich gewusst, dass in dem Brief nichts über das Tor steht.«
    Â»Jetzt sei nicht eingeschnappt, Emma hat es doch nicht böse gemeint!« Er wandte sich nach links. »Sollen wir hier entlang?«
    Â»Von mir aus.« Sie zuckte mit den Schultern und trottete ihm hinterher.
    Ab und an öffneten sie eine der Türen, doch dahinter verbarg sich meist nur ein weiterer riesiger Raum mit eingestaubten Antiquitäten, Musikinstrumenten oder Himmelbetten – nichts, was für sie von Interesse gewesen wäre. In einem Zimmer war in Glasvitrinen eine beeindruckende Sammlung mystischer Gegenstände untergebracht, die Edward Nephelius scheinbar mit großem Eifer gesammelt hatte. Die Beschriftungen wiesen darauf hin, dass beispielsweise die »Hand of Glory«, eine abgetrennte und präparierte Hand eines Schwerverbrechers, seinem Besitzer Schutz vor Einbrechern versprach, während die getrocknete Nasenwarzeeiner Hexe Glück in der Liebe bringen sollte. Das Prunkstück der Sammlung war eine eiserne Jungfrau: ein mit tödlichen Spitzen ausgestatteter Foltersarg, in dem man die mumifizierten Überreste einer Frau, die angeblich von einem Dämon besessen gewesen war, besichtigen konnte. Noch heute ließ ihr verzerrter Gesichtsausdruck erahnen, wie quälend und schmerzhaft ihr Tod gewesen sein musste.
    Â»Ganz schön gruselig«, meinte Matt, als sie aus dem Zimmer heraustraten.
    Lilith legte die Stirn in Falten. »Weißt du noch, wo wir sind?«
    Â»Wenn wir uns noch ein wenig umsehen wollen, müssen wir hier entlang.« Er deutete mit der Taschenlampe nach links.
    Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend lief Lilith neben ihm den düsteren Korridor entlang. Am liebsten wäre sie wieder zu Strychnin und Emma zurückgekehrt, doch sie wollte auch nicht, dass Matt sie für feige hielt.
    Â»Kannst du dich mittlerweile eigentlich an den Unfall erinnern?«
    Â»Es geht. Ich habe das Gefühl, dass mir noch einige wichtige Puzzlestücke fehlen. An meinen Besuch bei Madame Sabatier kann ich mich wieder erinnern und auch, dass ich dort Imogen Norwich begegnet bin. Was seltsam ist, denn meiner Tante hat sie erzählt, sie wäre in der Nähe des Weihers spazieren gegangen. Ich frage mich, was sie für einen Grund haben könnte, Mildred zu belügen. Schließlich hat Imogen mir das Leben gerettet.«
    Â»Erinnerst du dich noch an etwas anderes?«
    Lilith zog unsicher die Schultern in die Höhe. »Ich habe ein etwas unscharfes Bild im Kopf von Imogens Tochter Rebekka.«
    Matt pfiff durch die Zähne. »Rebekka? Ist das nicht diese blöde Zicke, die dich auf der Dorfversammlung bloßstellen wollte?«
    Sie nickte. »Ich kann mir nur nicht

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