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Lilith Parker

Lilith Parker

Titel: Lilith Parker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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Steinteufel, doch diese ließen erahnen, wie stattlich die Bestien sein mussten.
    Der Gargoyle blieb vor dem Bett stehen und seine Krallen bohrten sich direkt vor ihr in den Fußboden, als sei er aus Sand. Lilith hielt sich den Mund zu, um ja keinen Laut von sich zu geben, doch ihr Herz schlug so laut, dass sie glaubte, der Gargoyle müsse es ebenfalls hören.
    Endlich entfernte er sich wieder und ging zu seinem Artgenossen zurück, der direkt vor Strychnins Versteck haltgemacht hatte.
    Lass den Kleinen bloß die Nerven behalten, betete sie still. Wenn er nur einen Mucks von sich gibt, sind wir verloren.
    Einer der Gargoyles stieß ein weiteres Knurren aus, dann liefen beide zur geöffneten Tür des Geheimgangs.
    Lilith wagte sich ein Stück unter dem Bett hervor. Gerade verschwand der letzte Gargoyle im Durchgang, in dem eraufgrund seiner Größe und Masse fast stecken blieb. Nun musste Strychnin sich nur noch wenige Schritt vorwärts wagen und die Hand nach dem Mechanismus ausstrecken …
    Â»Jetzt, Strychnin!«, zischte sie so leise wie möglich. Anstatt einer Antwort erzitterte nur der Stoff des Vorhangs und ein leises Wimmern war zu hören.
    Â»Mach schon!«
    Er lugte vorsichtig hinter dem Vorhang hervor, während seine Dämonenohren nervös hin- und herwackelten.
    Â»Wenn du die Geheimtür in fünf Sekunden zumachst, darfst du ausnahmsweise an der Katze von Misses Clearwater lecken«, frohlockte sie.
    Nach kurzem Zögern sauste der Dämon zum Kamin, löste den Mechanismus aus und die Tür fiel mit lautem Knirschen ins Schloss.
    Â»Das hast du gut gemacht!« Lilith robbte unter dem Bett hervor und klopfte sich die Staubflusen von den Kleidern.
    Er blickte voller Stolz zu ihr auf. »Darf ich wirklich an der Katze lecken, Eure Ladyschaft?«
    Sie seufzte auf. »Versprochen ist versprochen.«
    Â»Das habe ich gerade unter dem Bett gefunden. Cool, oder?« Matt hielt ein großes Schwert in Händen, kämpfte jedoch sichtlich mit dessen Gewicht. »Vielleicht können wir damit Emma von den anderen Gargoyles befreien? Leider ist es verflixt schwer.«
    Lilith war vor Schreck wie erstarrt. Mit genau diesem Schwert hatte ihre Mutter versucht, Zebul abzuwehren. Bedeutete das nicht, dass ihre Vision auf realen Ereignissen beruhte? Aber es musste eine Halluzination gewesen sein,hervorgerufen durch ihre nicht steuerbaren Bansheekräfte. Denn Lilith war hier – sie lebte! Fröstelnd verschränkte sie die Arme vor der Brust. Vielleicht wurde sie tatsächlich so langsam verrückt?
    Mit bedauerndem Gesichtsausdruck legte Matt das Schwert neben Baron Nephelius auf das Bett. »Dieses Ding mitzuschleppen, hat wenig Sinn. Wenn ich damit einem Gargoyle einen Hieb versetzen wollte, müsste ich ihn vorher darum bitten, ruhig stehen zu bleiben und zu warten, bis ich damit ausgeholt habe. Aber wie sollen wir Emma dann helfen? Hat jemand einen Plan?«
    Ein gewaltiger Schlag erschütterte die Wand neben dem Kamin. Die Gargoyles hatten entdeckt, dass sie einer falschen Fährte gefolgt waren, und ihr wütendes Knurren drang hinter der Geheimtür hervor. Erneut erzitterte die Wand, dieses Mal so heftig, dass ein Gemälde zu Boden krachte.
    Â»Los, lasst uns verschwinden!«
    Sie rannten aus dem Zimmer in Richtung Bibliothek und Lilith überlegte fieberhaft, wie sie nun vorgehen sollten. Es würde Emma rein gar nichts nützen, wenn sie planlos und völlig unbewaffnet in die Bibliothek stürmten. Wenn sie sowieso nicht schon zu spät kamen, aber daran wollte sie gar nicht erst denken.
    Â»Achtung!« Matt packte rüde ihr Handgelenk und zog sie und Strychnin in letzter Sekunde in den Schatten eines Mauervorsprungs.
    Ein Gargoyle galoppierte an ihnen vorbei, so schnell, dass Lilith ihn nur als riesenhaften Schatten wahrnehmenkonnte. Die drei pressten sich an die Wand, während der Gargoyle auch schon um die Ecke preschte, in Richtung der wütenden Laute seiner eingesperrten Artgenossen.
    Â»Einer weniger, um den wir uns kümmern müssen«, meinte Matt. »Jetzt können wir nur noch hoffen, dass es Emma gut geht.«
    Auf Zehenspitzen näherten sie sich der Bibliothek und spähten durch die zerborstene Tür. Das Zimmer sah aus, als wäre darin eine Bombe explodiert. Bücherberge lagen auf dem Boden, Regalbretter waren herausgerissen, Sessel zerfetzt und Teile der Decke bröckelten zu

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