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Lilith - Wunschlos gluecklich

Lilith - Wunschlos gluecklich

Titel: Lilith - Wunschlos gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tine Armbruster
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Jordans Zimmer sprang auf und seine Mutter trat heraus. »Hallo Mädels, Jungs, hab ich also doch richtig gehört. Es ist so schön, dass ihr alle hier seid. Ich kann euch nur nicht alle reinlassen. Die Ärzte meinten, Jordan braucht weiterhin absolute Ruhe. Das versteht ihr doch?«
    Alle nickten eifrig.
    »Klar.«
    »Kein Problem.«
    »Hauptsache, er kommt wieder auf die Beine …«
    »Das wird er«, bestätigte seine Mutter. »Die Ärzte sind zuversichtlich, dass er keinen bleibenden Schaden zurückbehalten wird. Er hatte wohl einen Schutzengel gestern Nacht …«
    »Ja«, Lilith nickte, »einen ziemlich großen noch dazu und ich bin unendlich dankbar dafür.« Ihr Blick glitt in Lucs Ecke. Sie lächelte ihm zu und schickte nur für ihn ein stummes »Danke« hinterher.
    Luc wurde ganz warm um sein totes Herz. Noch nie in seinen über achthundert Jahren als ausgebildeter Dschinn hatte sich jemals ein Meister für seine Tätigkeit bedankt. Nie, bis heute.
    »Ach Lilith, möchtest du vielleicht kurz mit reinkommen? Ich denke, er würde sich freuen, deine Stimme zu hören …«, erkundigte sich Jordans Mutter.
    Lilith nickte abermals. Luc stieß sich von der Wand ab und begleitete die beiden. Nicht aus eigenem Antrieb, nein, er hätte Lilith gern die Zeit mit Jordan allein gegönnt, aber Lilith wollte ihn dabeihaben. Gedanklich wünschte sie sich, dass er sie begleitete. Und wieder gehorchte er und tat, worum sie ihn wortlos gebeten hatte.
    Mittlerweile hatte er bei Lilith mehr Regelbrüche begangen als in seinen gesamten bisherigen Dienstjahren. Er würde bei seiner Rückkehr definitiv exekutiert werden … soviel war sicher. Doch sie war es wert, jeden einzelnen Regelbruch und noch mehr!
    Nach einer halben Stunde war die Besuchszeit für Lilith auch schon wieder vorbei. Noch lag Jordan im Koma, aber Luc hatte dafür gesorgt, dass er heute Nacht daraus erwachen würde. In zwei Wochen würde er schon wieder ganz der Alte sein.
    In zwei Wochen … Wäre er dann überhaupt noch hier? Sein Aufenthalt in der Menschenwelt war bisher immer nur von kurzer Dauer gewesen. Und wenn nicht, sorgte er meist kurz entschlossen selbst dafür. Dies war das erste Mal, dass er derart lange von einem einzigen Meister in Anspruch genommen wurde. Und doch erschien es ihm diesmal nicht lange genug. Denn, egal, wann sich Lilith entschließen sollte, ihren letzten Wunsch auszusprechen, es würde immer zu früh für ihn sein.
    Schon merkwürdig, wie sehr er sich in den vergangenen Tagen verändert hatte, wie sehr Lilith ihn verändert hatte.
    Die ganze Gruppe hielt sich bis in die frühen Abendstunden im Krankenhaus auf. Nachdem alle anschließend einen kurzen Zwischenstopp im Cadillac eingelegt hatten, verschlug es Lilith und Luc wieder nach Hause. Allen steckte der Schock über Jordans Unfall noch zu sehr in den Knochen und so war schnell klar, dass es heute Abend keine Party mehr geben würde.

Kapitel 10
    Weg der Besserung
     
     
     
    L uc wartete in Liliths Bett. Nachdem sie geduscht und umgezogen war, kroch sie neben ihn unter die Bettdecke. Sie trug diesen alten Schlabberpyjama, den sie so sehr liebte und Luc musste zugeben, dass er sie selbst darin zum Anbeißen süß fand. Mittlerweile war es egal, was sie trug, zu ihm sagte oder wie sie sich ihm gegenüber gab, sie verdrehte ihm schon mit ihrer bloßen Anwesenheit den Kopf.
    Gähnend und mit vor Müdigkeit winzig kleinen Augen spähte sie noch schnell in die Programmzeitschrift und zappte anschließend durch die Kanäle ihres Fernsehgerätes. Luc hatte es sich wie immer oberhalb ihrer Decke gemütlich gemacht und sie darunter. Wie selbstverständlich und ohne auch nur den Hauch eines Zögerns rutschte Lilith zu ihm hinauf und kuschelte sich an seine Brust. Mit einem leisen Seufzer schlang sie ihren freien Arm um seinen Bauch, und ihr honigsüßer Mandelduft vernebelte ihm schon wieder die Sinne. Er konnte ihr nicht weiter widerstehen, also schlang er ebenfalls seinen Arm um sie. Und während er sie ein wenig enger an sich presste, vergrub er zeitgleich sein Gesicht in ihren Haaren. Sie lachte auf und er wusste, es ging ihr wieder gut. Sie haderte nicht weiter mit sich oder damit, ihren zweiten Wunsch verbraucht zu haben, und er auch nicht. Jordan das Leben zu retten, war die einzig richtige Entscheidung gewesen. Selbst wenn es ihr letzter Wunsch gewesen wäre.
    Als ihre Hände unruhig über seinen Bauch zuckten und sie leise seinen Namen in seine Halsbeuge hauchte, wusste er,

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