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Lilith - Wunschlos gluecklich

Lilith - Wunschlos gluecklich

Titel: Lilith - Wunschlos gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tine Armbruster
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aussprechen würde. »Ich wünsche mir, dass du ein Mensch wirst, dass du mein Mensch wirst!«
    Luc tat einen tiefen, gequälten Atemzug. Nicht nur, dass ihm die Erfüllung ihres Wunsches unmöglich war, nun wusste er auch noch, dass Lilith ihn wirklich liebte. Ihn, Luc. Nicht nur den Dschinn, der ihr momentan alle Wünsche erfüllen konnte. Eigentlich wollte sie keinen Wunsch, sie wollte nur ihn, als Mensch. Er spürte, dass diese Liebe zu ihm das übermächtigste Gefühl war, das Lilith jemals für einen Menschen empfunden hatte. Himmel, wenn ich doch nur einer wäre …
    Er hatte es lange verdrängt, aber nun musste er sich eingestehen, dass ihm Lilith schon lange mehr bedeutete, als er jemals für möglich gehalten hätte. Immer wieder hatte er sich eingeredet, damit klarzukommen, sollte sie irgendwann ihren letzten Wunsch gefunden haben. Doch dem war nicht so, nicht mehr. Er liebte sie mit jeder Faser seines Körpers und das lag absolut nicht an seinem langen Aufenthalt in der Menschenwelt. Nein. Seine Gefühle für sie waren echt. Selbst ein jahrelanger Zwangsaufenthalt in Aslas würde ihn nicht mehr heilen können. Es war zu spät …
    Er konnte seine Gefühle einfach nicht mehr ignorieren. Luc nahm Lilith in seine Arme und zog sie fest an sich. In seiner unbarmherzigen Umklammerung fing ihr Körper an zu beben und nur Sekunden später wurde sie von übermächtigen Heulkrämpfen geschüttelt. Luc hielt dieses Mädchen, das er nie mehr verlassen wollte, in den Armen, und wusste, dass sie es beenden mussten.
    Es gab keine Lösung für ihr Problem.
    Dies hier war kein Märchen mit einem guten Ende. Dies war Realität. Sie war ein Mensch, er ein Dschinn. Sie waren wie Sonne und Mond, Feuer und Wasser, Himmel und Hölle. Es gab sie beide, doch sie würden niemals zusammen glücklich sein können.
    Langsam beruhigte sich Lilith in seiner Umarmung. Ihr Schluchzen wurde leiser, ihr Atem wieder gleichmäßiger.
    »Du weißt, dass wir es beenden müssen. Ich kann nicht für immer bleiben …«, begann Luc vorsichtig.
    »Doch kannst du«, fiel sie ihm ins Wort. »Wenn ich brav bin, dann schon.« Sie schmiegte sich noch enger an seine Brust.
    Er legte seinen Kopf auf ihr Haar. »Lilith, es geht nicht darum, ob du brav bist oder nicht. Ich bin ein Dschinn! Du kannst nicht ewig mit mir rumhängen, imaginäre Freunde sind etwas für Kleinkinder. Langsam wird es zu auffällig. Sie werden dich noch in eine Klapse stecken, wenn wir so weitermachen. Aber keine Angst, du bist noch jung … Irgendwann wirst du dich verlieben und brauchst mich nicht mehr.«
    »Ich bin verliebt! Und genau darum brauche ich dich, nur dich!« Sie schluchzte.
    »Mach es uns doch nicht so schwer. Sieh es doch mal so … Du bist der einzige Mensch, der mich jemals so tief berührt hat. Ich werde dich niemals vergessen, das schwöre ich. Du dagegen hast es viel einfacher als ich. Wenn du deinen letzten Wunsch … erfüllbaren Wunsch ausgesprochen hast, wirst du dich an nichts mehr erinnern können. Es wird so sein, als hätte es die vergangenen Wochen mit mir nie gegeben und du kannst wieder ein unbeschwertes, glückliches Leben führen. Wirklich glücklich, ohne Herzschmerz oder Trauer.«
    »Mein Leben ist glücklich. Mit dir bin ich glücklich.«
    Luc seufzte. Es hatte keinen Zweck, so würde er es ihr nicht begreiflich machen können. Also musste er dasselbe Spielchen spielen, mit dem ihn Lilith in ihrem Anfangsstadium regelmäßig aus der Fassung gebracht hatte. Wünschen, ohne zu wünschen.
    »Ich möchte, dass du mich vergisst und wieder glücklich bist«, murmelte er in ihr Haar und brachte die Worte dabei kaum über die Lippen.
    »Wenn das dein Wunsch ist …«
    Sie hatte verstanden, denn sie hatte genau so geantwortet, wie er so oft in ihren ersten gemeinsamen Tagen. Liliths damalige Antwort darauf war immerzu ‚Nein’ gewesen, Luc aber nickte und bestätigte mit fester Stimme. »Ja!«
    »Lässt du mir noch diese eine Nacht …?«, murmelte sie an seiner Brust. Ihre Stimme klang gequält und wurde von einigen tiefen Schluchzern durchbrochen. Er nickte erneut und rutschte etwas nach unten, um in eine bequemere Schlafposition zu gelangen. Er fühlte sich furchtbar, am liebsten würde er dieses Gespräch rückgängig machen. Er hatte sie gezwungen, sich irgendetwas zu wünschen. Nun würde er sie schon in wenigen Stunden verlassen müssen und dieses Gefühl zerriss ihn schon jetzt in winzige Stücke.
    Lilith schmiegte sich wieder ganz

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