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Liliths Hexentanz

Liliths Hexentanz

Titel: Liliths Hexentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lachende Dritte sehen. Warum aber hat sie dich dann als Hilfe engagieren wollen? Das mußt du mir erklären.«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Lilith wird doch stark genug sein, um diesen Smasch zu vernichten. Meine Güte, sie mit ihren Kräften!«
    »Denk an Asmodis, John.«
    »Ja und?«
    »Er wird eingreifen.«
    »Gegen Lilith?« Ich hätte beinahe gelacht, was in Anbetracht dieser Lage unpassend gewesen wäre, deshalb ließ ich es bleiben. »So etwas wirft die gesamte Konstellation durcheinander. Das zerrt an den magischen Verbindungen.«
    »Ich zerbreche mir nicht den Kopf darüber«, sagte Jane. »Ich bin froh, daß ich noch lebe. Nur möchte ich dabeisein, wenn es in der folgenden Nacht auf Lyndon Castle oder in dessen Umgebung zum Hexentanz kommt. Oder willst du zu Hause bleiben?«
    Ich warf ihr einen schrägen Blick zu. »Rate mal.« Dann schaute ich auf die Uhr. »Vorher haben wir noch etwas zu erledigen. Ich werde Suko anrufen, damit er herausfindet, wo sich dieses Castle befindet. Hoffentlich nicht zu weit weg von hier.«
    »Soll er auch anwesend sein?«
    »Klar. Wir werden nicht nur einen oder zwei, sondern jede Menge Feinde haben.«
    Jane war einverstanden, wollte aber noch bei den Frauen bleiben und mit ihnen sprechen.
    Ich zog mich zurück. Ein Telefon stand hinter der Theke zwischen zwei Plastikdosen mit Bonbons. Suko würde sich wundern, aber auch zufrieden sein, daß er in den Fall einsteigen konnte, denn er war sauer gewesen, daß Jane und ich allein gefahren waren.
    Asmodis war wütend und hatte seine Macht gezeigt.
    Smasch lag rücklings auf dem Boden. Er war durch Feuerringe gefesselt und konnte sich nicht bewegen. Wenn er es versuchte, brannte das bläulichrot schimmernde Höllenfeuer Ringe in sein Fell und auch in die Haut hinein.
    Viel brauchte ihm Asmodis nicht zu sagen. Er hatte versagt, das wußte er selbst. Und er wußte auch, daß er dem Höllenherrscher wahrscheinlich seine Existenz verdankte. Wäre er nicht plötzlich erschienen und hätte zu seinen Gunsten eingegriffen, sähe es noch böser für ihn aus.
    Smasch wußte jetzt, wer da im letzten Augenblick erschienen war. Und er wußte ferner, wie gefährlich dieser Mann sein konnte. Der Teufel selbst hatte eine gewisse Achtung vor ihm. Er hatte Smasch erklärt, was es mit diesem Sinclair auf sich hatte, und er hatte seinen Helfer dann verflucht, daß er Sinclair überhaupt auf ihre Fährte gelockt hatte.
    Smasch hatte sich weinerlich verteidigt. Er sei sich keiner Schuld bewußt gewesen, hatte er einige Male gesagt, und irgendwann hatte der Teufel es auch geglaubt und darüber nachgedacht, weshalb Sinclair plötzlich erschienen war. Er und diese Collins, die einmal seine Dienerin gewesen war und nun wieder die andere, die menschliche Seite vorgezogen hatte, was Asmodis noch immer nicht verwinden konnte, denn in Situationen wie diesen wurde er immer wieder daran erinnert.
    »Diese Blonde muß ihn geholt haben«, sagte Smasch schließlich.
    »Und wer holte sie?«
    »Andere haben Angst vor uns.«
    Da gab ihm Asmodis recht, und dieses Wissen tat ihm auch gut.
    Er stand wie ein großer Schatten vor dem Gefesselten. Ein Körper ohne richtige Konturen, dafür mit einem feuerroten Gesicht, als würden unter der Haut die Flammen der Hölle lodern.
    »Wie viele Hexen hast du schon vernichtet?«
    »Mehr als zehn.«
    »Wo?«
    »Überall.«
    Asmodis nickte. »Lilith wird den Braten gerochen haben!« flüsterte Asmodis. »Und sie ist schlau. Sie ist raffiniert. Sie wird zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen wollen. Sie weiß selbst, daß sie mich nicht töten kann, also hat sie versucht, andere vor ihren Karren zu spannen.« Er sprach und dachte jetzt wie ein Mensch. »Denn nur durch ihn oder seine Helfer kann sie mir eine Niederlage beibringen. Aber sie wird sich geirrt haben, das weiß ich. Noch bin ich schlauer.« Smasch schaute auf seine Fußfesseln und verzog das Gesicht. Schmerzen peinigten ihn, und er stieß immer wieder die knurrenden Laute aus, um die sich der Teufel vorerst nicht kümmerte.
    »Gut«, sagte er schließlich. »Sollen sie sich einmischen, ich werde meine Pläne nicht ändern.«
    »Du willst heute nacht zum Hexentanz?«
    »Ja, ich werde mitmischen.«
    »Und dann?«
    »Nichts mehr. Lilith will feiern, sie muß es tun. Sie hat es versprochen, aber sie wird sich wundern, was aus dieser Feier entsteht. Ich werde den Hexentanz dirigieren, und ich werde auch dafür sorgen, daß Sinclair und seine Freunde mit hineingezogen werden.

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