Lillys Weg
verstanden, dass ihre Furcht unbegründet war. Es ist nicht nur ihre Geschichte, die ich erzählt habe. Es ist auch meine, selbst wenn ich mir an vielen Stellen Ereignisse aus dem spannenden Krimi, in dem sie so lange lebte, ausgeliehen habe.
Meine Eigenständigkeit ist mir wichtig. Ich wollte sagen, was ich zu sagen habe, und weil ich so lange darauf warten musste, trieb ich sie zur Geschwindigkeit an. Ich weckte sie, wenn sie mir am Tag nicht lange genug zugehört hatte, mitten in der Nacht, und war eine aufmerksame Beobachterin ihres Lebens. Ich nahm Âjedes Detail ihres Alltags in die Hand und prüfte, ob es in meine eigene Geschichte passt. Ich bemühte mich, dabei leise zu sein, doch es gelang mir nicht. Sie ist sensibel und spürte und hörte mich die ganze Zeit.
Manchmal versuchte sie, meinen Redefluss zu zähmen. Ich soll, sagte sie, mich an ihre Zeitstruktur halten und nur dann kommen, wenn sie mich einlädt. Ich mag ihre naiven Vorstellungen. Aber zu glauben, dass ein Wesen wie ich sich davon beeinflussen lässt, ist absurd!
Ich fand es immer wieder schade, dass sie mich nicht sehen konnte. Besonders dann, wenn ihr beim Schreiben die Tränen übers Gesicht liefen. Meistens geschah es, wenn sie über Lea und Niklas schrieb. Dann hätte ich sie gerne in den Arm genommen und ihr gesagt, dass ihren eigenen Kindern nichts passiert ist. Ich kann in dieser Dimension, in der ich zu Hause bin, sehen, dass sie in dieser schweren Zeit von einer ganzen Heerschar von Engeln umgeben waren, die sie in Watte gepackt haben.
Und wenn die Menschen sie später fragen werden: âWas ist das für ein Text?â Dann wird sie sagen: âEr hat keinen Namen, es ist das, was Lilly mir erzählt hat.â Und wenn sie fragen werden, was von dieser Geschichte wahr und was Erfindung ist, dann wird sie antworten: âAlles ist wahr, weil Lilly lebt.â
Lilly Baldini
Danke
Denen, die damals für mich da waren, im Himmel und auf Erden, als mein Leben in manchen Aspekten sehr dem Lillys ähnelte, kann ich nie genug danken. Meiner Familie, meinen treuen Freunden und auch solchen, die durch mein Schicksal erst meine Freunde wurden, wie Irene und Hilde.
All jene, die mich durch diesen Roman begleitet haben, die meine âVorleserInnenâ waren, und Lilly von Kapitel zu Kapitel gefolgt sind, haben mich inspiriert, der rasanten, eigenwilligen Erzählweise meiner Hauptfigur zu folgen. 14
Sandra Barbara, einer echten Wälderin, und ihrer Familie verdanke ich mein Wissen über den Bregenzerwald. Sie haben mich an ihrem Alltag teilhaben lassen und mich gelehrt, ihren Dialekt zu verstehen.
Ulrike Buergel-Goodwin und Christina Kindl sind Lillys Lektorinnen. Sie verstehen ihr Wesen und haben mit ihrer Begeisterung den Weg für den besten Verlag geebnet.
Mein gröÃter Dank gilt meinen wunderbaren Kindern, Anna und Antonio. Ihre Tapferkeit, ihre GröÃe und ihr Mut berühren mich nach so vielen Jahren noch immer. Carl, mein Mann, kam vom Himmel geschickt und hat unsere Geschichte jahrelang mitgetragen.
Peter, meinem ehemaligen Mann, verdanke ich nicht nur unsere groÃartigen Kinder, sondern auch eine tiefe, lebensverändernde Erfahrung, die ich mir bewusst nicht ausgesucht hätte.
Renate E. Daimler
14 Elke, Maria und Otto, Sandra Barbara, Marietta, Michele, Hilde, Nicole, Sabine, Elisabeth, Franziska, Gertrud, Ingrid, Peter.
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