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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
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Leichenfledderei; Letzterem legte man Mord, Verabredung zum Mord und Parasitentum zur Last.
    »Werden Sie Ihre Stimme abgeben?«, fragte Cheyenne Hennessy, der neben ihr saß.
    Hennessy legte sein Handy beiseite und schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht auf ›schuldig‹ klicken, weil ich das Strafmaß fürchte. Auf ›nicht schuldig‹ kann ich auch nicht klicken, weil sie alle beide geldgierige Ungeheuer sind.«
    »Geldgierige Ungeheuer?«
    »Immer noch besser als geldgeile Gierhälse.«
    Cheyenne schmunzelte. »Geldgeile Gierhälse. Das muss ich mir merken.«
    »Tun Sie das«, sagte Hennessy. »Ich hab noch einen ganzen Haufen solcher Ausdrücke auf Lager. Für meine Kinder.«
    »Kane sagt, sie werden als Erste rausgeholt.«
    »Gut.«
    Cheyenne schielte nach dem Bloomberg Report. Die Kurse waren um weitere hundertsechzehn Punkte gefallen.
    »Hu, jetzt kommt’s aber knüppeldick«, sagte Cheyenne. »Er ist schon um vier neununddreißig runter.«
    »Wer?«, fragte Hennessy und griff nach seinem Handy, das noch immer über die Vo IP -Leitung mit Burns’ Bibliothek verbunden war.
    »Der DOW «, sagte sie. »Die Kurse. Ich hab den ganzen Tag von nichts anderem gesprochen. Haben Sie nicht zugehört?«
    Hennessy merkte auf. Zum ersten Mal, seit er die Schüsse im Saal gehört hatte, die den Überfall eingeleitet hatten, erinnerte er sich an die Put-Optionen, die er gekauft hatte. Die Sorge um die Kinder hatte jeden anderen Gedanken verdrängt. Jetzt sah er sich verwirrt die Börsennachrichten an.
    »Wenn jemand den DOW leerverkauft hätte, hätte er jetzt einen Haufen Geld gemacht, stimmt’s?«
    Cheyenne zuckte die Schultern. »Ein Vermögen, wenn der Einsatz hoch genug war. Warum?«
    Hennessy zuckte mit den Schultern, nicht sicher, was er darauf sagen sollte. Schließlich meinte er: »Ich habe zufällig gehört, wie ein paar Clubmitglieder davon sprachen, dass sie sicherheitshalber leerverkaufen würden, was ja nicht ungewöhnlich ist zum Jahresende.«
    »Tja, damit haben sie sich zweifellos einen Gefallen getan«, sagte Cheyenne. »Die Kurse sind weltweit im Keller. Wer geshortet hat, ist fein raus.«
    Hennessy fragte sich gerade, ob er seinen Broker anrufen sollte, als Agent Pritoni den Kopfhörer herunterriss. »Die Kinder müssen einen Alarm ausgelöst haben! Der Waffenschrank in Burns’ Bibliothek. Noch glauben sie an einen Fehlalarm. Aber sie schicken bald jemanden rüber, um nachzusehen. Vielleicht schon sehr bald.«
    Hennessy schnappte sich sein Handy und rief: »Kinder! Meldet euch!«
    Er warf Kane einen flehenden Blick zu.
    Der Kommandant der CIRG hob abwehrend die Hände und sagte: »Ich weiß, ich weiß.«
    Hennessy stand kurz davor auszurasten. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass keinerlei Geräusch aus dem Hörer kam, und augenblicklich wurde ihm speiübel. »O Gott«, keuchte er. »Die Leitung ist tot.«
    »Rufen Sie sie doch zurück«, sagte Cheyenne.
    »Geht leider nicht«, sagte Hennessy. »Man kann nur nach draußen telefonieren.«
    »Sie werden es merken und Sie anrufen«, sagte sie. »Da bin ich ganz sicher.«
    Hennessy stand auf und begann unruhig auf und ab zu wandern. Er klappte sein Handy auf, überprüfte, ob er ausreichend Empfang hatte, und klappte es wieder zu. Er hatte so sehr gehofft, dass sie in Burns’ Haus sicher wären. Garantiert sicher. Aber das waren sie nicht.
    »Das zweite Team ist noch eine Stunde von Bozeman entfernt«, hörte er Phelps sagen.
    Da rief Kurt Seitz: »Sie verlesen das Urteil.«
     
    Im Gerichtssaal nahmen die vermummten Geschworenen wieder ihre Plätze ein. Albert Crockett und Friedrich Klinefelter beobachteten sie schwitzend, mit trockenen Lippen, und ihre Augen huschten nervös von einem zum anderen.
    Gerichtsdienerin Mouse rief die Anwesenden zur Ordnung. Richter Truth kam zurück. Er nahm Platz, ergriff den Hammer und schlug damit auf den Tisch. »Mr. Foreman, sind die Geschworenen zu einem Urteil gekommen?«
    Der Angesprochene erhob sich. »Das sind sie, Euer Ehren.« Er griff nach einem Blatt Papier und las: »Albert Crockett. Was den Vorwurf des Mordes anbelangt, befinden wir, die Dritte Front, Sie mit 6 , 2  Millionen gegenüber 4 , 4  Millionen Stimmen für nicht schuldig.«
    Der Multimilliardär hob den Kopf und nickte grinsend in die Kameras. »Gut«, sagte er, »sehr gut.«
    »Friedrich Klinefelter«, fuhr der Geschworenensprecher fort, »was den Vorwurf des Mordes anbelangt, befinden 5 , 1  Millionen gegenüber 3 , 25  Millionen Sie für

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