LIMIT - reich, gewissenlos, tot
Richtung, in der er den Dritte-Front-Kämpfer vermutete.
In die Explosion mischte sich ein Schrei. Hennessy richtete sich auf und gab eine MG -Salve ab. Im Licht der Flammen, die aus dem Gewehrlauf schlugen, sah er Rose verwundet in die Knie gehen. Da bemerkte er im Augenwinkel eine Bewegung. Jemand schlich sich von der Seite an.
Während Hennessy noch überlegte, dass es zu spät war, die Position zu wechseln, schaltete Cheyenne die Taschenlampe ein und leuchtete auf Mouse, deren Gesicht noch genauso geschminkt war wie in den Verhandlungen. Vom grellen Licht geblendet, stolperte sie nach hinten und eröffnete das Feuer. Zum Glück hatte sich Hennessy flach in den Schnee geworfen, bevor sie abdrückte.
Cheyenne gab drei Schüsse ab, traf allerdings nur die kugelsichere Weste der Terroristin. Von der Wucht der Projektile wurde Mouse gegen den Stamm einer Kiefer geschleudert, schlug mit dem Hinterkopf hart gegen den Baum und sackte zu Boden.
Hennessy hörte Rose stöhnen. Er schaltete die Stirnlampe ein. Die Dritte-Front-Kämpferin lag auf der Seite und schnappte nach Luft. Hennessy beugte sich zu ihr hinunter und nahm ihr die Nachtsichtbrille ab.
»Wohin bringt der General meine Tochter?«, fragte er sie.
»Ihre Tochter?«, murmelte Rose benommen.
Er setzte ihr den Gewehrlauf zwischen die Augen. »Wohin?«
Sie murmelte: »Zur vereinbarten Stelle.«
»Wo ist das?«, schrie er.
Doch sie verlor die Besinnung.
»Wir müssen die Verfolgung aufnehmen«, rief er Cheyenne zu.
Sie war ihm gefolgt, hatte sich Mouse’ Nachtsichtbrille geholt und stapfte durch den Tiefschnee auf einen der Motorschlitten zu. Hennessy warf den Motor an, und Cheyenne schwang sich hinter ihm in den Sattel.
Die Maschine steckte einige Sekunden lang fest, doch dann kamen sie leichter voran als zuvor, und das ohne Scheinwerfer und mit zusätzlichem Gewicht. Die Nachtsichtbrille hielt Hennessy den Schnee von den Augen fern, und in dem grünen Licht ließen sich die Spuren der Flüchtenden leichter verfolgen.
Viele Minuten lang weigerte er sich, an irgendetwas anderes zu denken als an diese Spuren und die Tatsache, dass am Ende Hailey auf ihn wartete. Er nahm kaum wahr, dass Cheyenne sich hinter seinen Rücken duckte, um dem Wind zu entgehen. Dank dieser Konzentriertheit konnte er den Schlitten über den Sattel jagen, hinaus auf den langen Kamm, der zum Wolverine Pass hinaufführte. Die anderen hatten höchstens vier Minuten Vorsprung, und jetzt, mit der Nachtsichtbrille, würde seine bessere Kenntnis des Geländes ihm einen Vorteil verschaffen. Der Kamm fiel im Süden, zum Sattel hin, sanft ab. Da der Wind darüberfegte, war der Schnee hier nicht ganz so tief. Sie nahmen Fahrt auf.
»Was hat sie gesagt?«, rief Cheyenne ihm ins Ohr. »Die Verletzte, mein ich?«
»Dass der General und die anderen abgeholt werden«, rief Hennessy zurück.
»Wo denn, hier oben?«
»Oder auf der anderen Seite des Passes.«
»Ein Helikopter also«, sagte sie und schaltete ihr Funkgerät ein. » SAC Kane?«
Sie empfing nur statisches Rauschen.
» SAC Kane?«, rief sie noch einmal. Wieder nur Rauschen.
»Wir sind außer Reichweite«, rief Hennessy. »Der Berg ist dazwischen.«
»Kane muss doch Bescheid wissen«, brüllte sie.
»Was soll er tun? Helikopter können hier nicht fliegen.«
»Und deren Helikopter? Wenn er sie nicht holen kommt, sitzen sie vermutlich irgendwo fest.«
»Möglich«, sagte Hennessy und gab noch mehr Gas.
Eine Meile weiter südlich duckte sich Hailey hinter die Windschutzscheibe des Motorschlittens und schlotterte vor Kälte.
War das ihr Vater gewesen, der vorhin geschossen hatte? Oder jemand vom FBI ? Wohin brachte sie der General?
Plötzlich fuhren die Schlitten langsamer und blieben schließlich ganz stehen. Sie reckte den Hals nach allen Seiten, konnte aber nicht sehen, dass sie am Ende des Berggrats angelangt waren. Von hier aus führte ein anderer in westlicher Richtung zum Wolverine Pass hinauf. Der General schaltete den Motor aus und stieg ab. Die anderen taten das Gleiche. Doch trotz des Sturms hörte Hailey in der Ferne das Motorengeräusch eines weiteren Schneemobils.
»Cobb, übernimm du sie«, sagte der General. »Hier trennen sich unsere Wege. Du und Truth, ihr nehmt das Mädchen mit zum Treffpunkt eins. Emilia und ich fahren über den Pass zur zweiten Landezone. Falls der Helikopter erst uns abholt, fliegen wir zu euch zurück. Wenn er euch zuerst findet, sucht ihr nach uns.«
»Woher wissen wir, dass ihr
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