LIMIT - reich, gewissenlos, tot
durch die Nase zu atmen.«
Connor hinter ihr flüsterte ihr zu: »Dad ist irgendwo da draußen, stimmt’s?«
»Er ist nicht hergekommen, um uns ein gutes neues Jahr zu wünschen«, flüsterte sie zurück.
»Glaubst du, er ist …«, fing Bridger an. Er konnte den Satz nicht zu Ende bringen.
Connor zischte: »Dad lebt. Den kriegt keiner so leicht unter.«
Mouse baute sich vor ihm auf und setzte ihm den Gewehrlauf an den Kopf. »Noch ein Wort, und ich finde eure Eltern und bring sie um. Wollt ihr das?«
»Nein«, sagte Bridger. »Er wird still sein. Wir alle sind still.« Mouse sah drohend in die Runde, ehe sie den Gewehrlauf von Connors Kopf nahm. »Letzte Warnung. Noch ein Mucks, und eure Eltern sind tot.«
Im Tanzsaal stand der General in Rührt-euch-Haltung auf der Bühne. »Wer auf die Toilette muss oder Durst hat, der soll sich melden. Wer sich ohne Erlaubnis bewegt, wird erschossen.«
Damit stieg er von der Bühne. Ohne die Leichen von Küchenchef Giulio und Sergeant Helen Johnson, die von seinen Leuten hinaus in den Schnee geschleift wurden, noch eines Blickes zu würdigen, steuerte er auf den Saalausgang zu.
Truth folgte ihm. Etliche der Geiseln streckten sich auf dem Boden aus, andere versuchten im Sitzen zu schlafen, die Köpfe auf die Tische gelegt.
Als der General an Stephanie Doore vorbeiging, sagte sie: »Bitte, mein Sohn bedarf einer speziellen Behandlung.«
Der General maß sie kalt. »Wer nicht, Mrs. Doore.«
Er ging aus der Tür, taub für weitere Bitten. Auf dem Weg zum Atrium riss er sich die weiße Wollmaske vom Kopf. Sein Haar darunter war schweißnass. Mit blutunterlaufenen Augen sah er zu, wie auch Truth die Maske abnahm und sich den rasierten Schädel kratzte.
»Ich leg mich jetzt ein paar Stunden aufs Ohr«, sagte der General. »Du solltest auch schlafen gehen. Morgen gibt es viel zu tun.«
»Ich sehe noch nach den Wachtposten, dann leg ich mich auch hin«, versprach der große Schwarze.
Da hörten beide Radios Stimme in ihren Headsets: »General, am Haupttor gab’s einen Zwischenfall. Cobb musste einen Deputy erschießen. Der Sheriff ist entkommen.«
Truth wich zurück, als erwarte er einen Wutausbruch, aber der General rieb sich lediglich die Schläfen, ehe er ins Mikro sprach: »Auf lange Sicht kommt uns das sogar zugute. Sag Cobb, falls noch mehr Bullen anrücken, soll er sich mit der Pistenraupe auf den Hügel verziehen und mich benachrichtigen. Wir schießen erst, wenn wir angegriffen werden.«
»Roger«, sagte Radio.
Sie betraten das Atrium. Der General sah sich kurz um, als habe er das alles schon einmal gesehen, und sagte: »Ausgezeichnet, bis morgen Nachmittag sind alle im Spiel.«
13
CNN und MSNBC unterbrachen um 3 : 15 Uhr Ostküstenzeit das reguläre Programm für einen ersten Bericht über den Überfall auf den Jefferson Club. Aufgrund der zahlreichen potenziellen Parteispender im Club wurde der Präsident der Vereinigten Staaten in Camp David um vier Uhr morgens aus dem Schlaf gerissen.
Er beschloss, das normale Protokoll zu umgehen und auf der Stelle die Critical Incident Response Group einzuschalten, die Krisen-Interventions-Abteilung des FBI . Die CIRG war nach den Schreckenserfahrungen in Waco und Ruby Ridge ins Leben gerufen worden, um spezielle Krisen zu meistern, wie Großgeiselnahmen oder komplexe Terroranschläge.
Eine Vorhut der CIRG startete bereits zwei Stunden nach dem Befehl des Präsidenten in einem Privatjet der Regierung in Virginia. Das aus zehn Mann bestehende Team landete um neun Uhr fünfzehn Mountain Time in Gallatin Field bei Bozeman, eine halbe Stunde, bevor ein Jet der Northwest Airlines aus Minneapolis dort ankam. In den Bergen hatte es die ganze Nacht geschneit, doch im Tal drangen Sonnenstrahlen durch die Wolken und glitzerten auf dem Asphalt.
Special Agent Cheyenne O’Neil vom FBI entdeckte das CIRG -Team, das schon seine Ausrüstung auf Trucks lud, während ihr Flugzeug am Gate andockte. Sie hatte am Flughafen in Minneapolis Nachrichten gehört und von der Geiselnahme erfahren, weshalb sie schon wusste, dass ihr Plan, sich an Friedrich Klinefelter und Albert Crockett heranzupirschen, gestorben war. Aber vielleicht konnte sie ja anderweitig von Nutzen sein.
Cheyenne stand also auf, noch ehe das Flugzeug gänzlich zum Stillstand gekommen war, und holte ihr Handgepäck aus dem Fach über ihrem Sitzplatz. »Setzen Sie sich wieder hin, Ma’am!«, rief eine der Stewardessen.
Cheyenne ging auf sie zu und hielt ihr die
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