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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
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Toreinfahrt hinter sich, wirbelten Schnee auf. Dalton sah mit dem Fernglas aus dem Rückfenster.
    »Sie sehen uns«, sagte er. »Ein paar von denen entfernen sich vom Feuer.«
    »Und die Fernsehteams?«, fragte Cobb.
    »Kann ich von hier aus nicht sehen. Warte, bis wir oben sind.«
    Cobb sah auf die Uhr. »Wie lange noch, Radio?«, fragte er in sein Headset.
    »Die Ersten dürften jeden Moment zu sehen sein«, erwiderte Radio.
    »Wir haben bald kein Tageslicht mehr.«
    »Der General sagt, ihr sollt die Scheinwerfer einschalten.«
     
    Etwa tausend Meter hinter ihnen beobachtete Mickey Hennessy, wie die Pistenraupe den Hügel hinauffuhr, und bekam Herzklopfen bei dem Gedanken, dass er seine Kinder bald in die Arme schließen würde.
    »Sollen wir uns bereithalten für den Zugriff?«, fragte Phelps.
    Als er sah, dass die Pistenraupe quer zum Hang stehen blieb, ließ Kane das Fernglas sinken. »Wir müssen jeden einzeln befragen, der rauskommt. Jeder spricht mit einem unserer Officer, bevor er freigelassen wird. Keine Ausnahmen. Dann überlegen wir uns, wie wir reingehen.«
    Sheriff Lacey sagte: »Wir haben sieben Grad unter null, und es soll noch kälter werden. Ich kann Schulbusse kommen lassen, die die Leute ins Warme bringen. Und noch ein paar Feuer anzünden.«
    »Danke, Sheriff«, sagte Kane. »Sie sind uns eine große Hilfe.«
    Die ersten freigelassenen Geiseln tauchten auf der Bergkuppe auf. Sie liefen an der Pistenraupe vorbei, die stehen geblieben war und die Scheinwerfer eingeschaltet hatte. Ihr Licht fiel auf Cheryl Wise an der Spitze des Zugs; sie hatte ihre Tochter auf dem Arm. Dahinter tauchten an die fünfzig Leute auf. Viele von ihnen trugen keine Mäntel und schienen entsetzlich zu frieren. Frauen kamen in ihren Abendroben angehumpelt, ihre Schuhe waren irgendwo im Schnee verloren gegangen.
    Kane und seine Männer gingen ihnen vorsichtig entgegen, hinter ihnen fünfundzwanzig Beamte des Sondereinsatzkommandos der Montana State Police. Cheyenne O’Neil folgte ihnen, mit Hennessy im Schlepptau. Er hielt sich den Arm und schaute voller Sorge nach vorne, um seine Kinder im schwindenden Tageslicht zu erspähen.
    Die Medienleute hatten inzwischen Cheryl Wise gesichtet und rannten jetzt voller Begeisterung auf sie zu. Sie hatten zwar Anweisung erhalten, in Deckung zu bleiben, doch mehrere Kameramänner hatten das Lager verlassen und waren in einer Schleife nach Norden in Richtung Tor gerannt. Hinter ihnen hörte man das Geschnatter von Toningenieuren und Reportern, die alle wild darauf waren, die ersten Kommentare der Geiseln aufzuzeichnen.
    Drei Beamte der Montana State Police schnitten ihnen den Weg ab. Doch es würde eine dramatische Weitwinkelaufnahme von den Geiseln geben, die die Einfahrt zum Jefferson Club passierten, während FBI und Staatspolizei ihnen entgegengingen. Und das alles vor der atemberaubenden Kulisse der Jefferson Mountains im Abendlicht.
     
    Viele tausend Meilen weit entfernt sichteten Produzenten in Atlanta und New York das ungeschnittene Livematerial. Im Abstand von Sekunden schalteten CNN , MSNBC und Fox News sich
live
zu, zeigten, wie allen voran Cheryl Wise durch das Tor lief. Sie löste damit einen Aufschrei des Entzückens unter den Reportern aus, die in ihre Kameras plapperten, wie passend es doch sei, dass ausgerechnet die große Schauspielerin die Geiseln in die Freiheit führte. Millionen von Fernsehzuschauern verfolgten das Geschehen. Mit jeder Minute stiegen die Einschaltquoten.
     
    Es grenzte an eine Massenhysterie, als Geiseln und Befreier sich knappe hundert Meter vor den Kameras begegneten. Die Menschen litten an Entkräftung und Unterkühlung.
    »Gehen Sie zu den Feuern!«, rief Kane durch ein Megaphon. »Sie werden ins Warme gebracht, sobald es uns möglich ist. Gehen Sie zu den Feuern! Dort wird man Ihnen helfen.«
    Weit hinter ihnen, mit Sirenen und Blaulicht, tauchten Krankenwagen auf, gefolgt von Feuerwehrwagen aus den Bezirken Jefferson, Madison und Gallatin.
    Die Männer von FBI und Staatspolizei kümmerten sich um Alte und Schwache. Feuerwehrleute und Sanitäter eilten ihnen zu Hilfe. Die Freigelassenen schilderten, was sie im Club erlebt hatten. Cheyenne stand in Tornähe, als Margaret Grant und ihre zwei Töchter herauskamen. Von ihnen erfuhr sie vom General und der Dritten Front, dem Lösegeld in Höhe von einer Milliarde Dollar und den acht Männern, die sich noch immer in Geiselhaft befanden.
    »Wozu halten sie sie fest?«, fragte Cheyenne, während sie

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