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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
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uns weiter.«
    »Definitiv«, sagte Bridger. »Guter Fund.«
    Connor stand am Wohnzimmerfenster und sah hinaus. Es war dunkel. Er sah nur den gespenstischen blauen Schimmer des beheizten Schwimmbeckens, von dem der Dampf in die kalte Luft aufstieg. Es war jetzt fast eine halbe Stunde her, dass er die letzte Geisel hatte vorbeigehen sehen. Jetzt waren alle fort.
    »Vielleicht sollten wir uns ergeben und sie dazu bringen, uns auch freizulassen«, sagte er.
    »Und was wird dann aus Dad?«, fragte Hailey. »Du hast doch gesagt, er wär noch hier.«
    »Ist er aber nicht«, fuhr Bridger sie an.
    Connor schüttelte heftig den Kopf: »Wenn ihr mich fragt, ist er irgendwo hier im Gebäude.«
    »Und wie sollen wir ihn finden? In jedem Zimmer nachsehen?«, blaffte Bridger ihn an.
    Hailey hielt die Magnetkarte hoch. »Warum nicht?«
    »Weil sie Waffen haben«, sagte Bridger.
    »Wir doch auch«, meinte Connor, ging ins Schlafzimmer seines Vaters und öffnete den Schrank. Das Kleinkaliber-Repetiergewehr lehnte in der Ecke, hinter den Frackhemden. Sie hatten in den vergangenen Wochen des Öfteren am Schießstand geübt und konnten damit umgehen. Er entsicherte den Abzug, schnappte sich die beiden Paintball-Pistolen und ging zu den anderen zurück.
    »Na schön«, sagte er zu Bridger und Hailey. »Das hier ist unser Arsenal.«
    »Eine Kleinkaliberbüchse und zwei Paintball-Markierer? Machst du Witze?«, fragte Bridger.
    »Farbprojektile machen hundertsechzehn Meter pro Sekunde. Das kann ganz schön wehtun, wenn sie auf die nackte Haut klatschen. Trifft man damit jemanden an der Schläfe, wirft es ihn um.«
    »Sie werden ausrasten!«, entgegnete Bridger. »Die haben Maschinengewehre, falls du’s noch nicht bemerkt hast! Und du willst sie mit Farbklecksen bekämpfen!«
    Connor lud das Gewehr und sagte: »Du hast doch gehört, was Dad gesagt hat: Auch ein Kleinkalibergewehr kann töten.«
    »Willst du denn schießen, Connor?«, fragte Hailey, zunehmend beunruhigt.
    Connor starrte Hailey an, fand eine Quelle der Kraft in sich, von der er bis jetzt nichts geahnt hatte, und entgegnete: »Nur wenn ich dich, Bridge, Dad oder mich selbst retten müsste.«
     
    Im großen Saal des Clubs hatten die meisten Soldaten der Dritten Front unterdessen ihre Kapuzen und Jacken abgelegt. Die Instrumente der Band lagen in einer Ecke, Tische und Stühle waren an den Wänden gestapelt worden.
    Kreissägen kamen kreischend zum Einsatz. Man hörte Hämmern und Bohren. In der Mitte der leeren Bühne zimmerten sechs Männer aus kurzen Holzbrettern, die sie nebst passendem Werkzeug in der clubeigenen Werkstatt gefunden hatten, einen großen, rechteckigen Rahmen.
    Unmittelbar hinter den Tischlern hoben ein paar Männer den Letzten von acht braunen Vorhängen, die sie in diversen Zimmern im Gebäude abgenommen hatten, in die Höhe und befestigten ihn mittels Holzschrauben an den hölzernen Pfosten, die die Fenster umrahmten. Als sie fertig waren, bedeckten die Vorhänge sämtliche Fenster vom Boden bis zur Decke.
    Schreibtische wurden aus der Bibliothek herbeigeschafft und drei Meter voneinander entfernt vor der Bühne aufgestellt. Man bestückte sie mit grünen Schreibtischlampen und Stapeln von Büchern.
    Hinter den Tischen war mit Gerüstmaterial, das man im Keller gefunden hatte, eine viereckige Plattform errichtet worden, auf der zwei Soldaten der Dritten Front Platz fanden – Mouse und Emilia. Sie montierten zwei kleine digitale Videokameras auf Stative. Die Kabel führten von der Plattform zu einem Kabelwirrwarr, der der Rückseite mehrerer PC s entsprang. Letztere stammten aus der Verwaltungsabteilung des Clubs.
    Vor den Bildschirmen saß Rose, mit Headset und Mikro, rauchte eine Zigarette und ließ die Augen von einem Monitor zum anderen schweifen.
    Der General kam auf sie zu, mit Truth im Schlepptau. »Werdet ihr pünktlich fertig?«
    »Ja«, sagte Rose. »Die Frage ist nur, wie schnell die zimmern.«
    »Die haben das schon zweimal gemacht«, entgegnete er. »Und bitte rauchen Sie draußen.«
    Sie zog eine Augenbraue in die Höhe und genehmigte sich noch einen Zug, ehe sie die Zigarette ausdrückte.
    »Ich halte Sie für das schwächste Glied, Rose«, sagte er. »Hoffentlich täusche ich mich.«
    Rose funkelte ihn wütend an. »Ich bin im Kibbuz groß geworden und konnte schon als Sechsjährige mit einer Waffe umgehen, General. Bei einem Überfall der Palästinenser haben sie mich an die Wand gestellt. Ich sollte erschossen werden, aber ich hab mit

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