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LIMIT - reich, gewissenlos, tot

LIMIT - reich, gewissenlos, tot

Titel: LIMIT - reich, gewissenlos, tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sullivan Mark T.
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Farbverdünnung. Sie sah sich nach Putzlumpen um, fand welche und sagte: »So wird’s wohl gehen.«
    Sie griff sich einen der Lumpen und warf ihn ins Waschbecken. Dann tränkte sie ihn mit Verdünnung, trat zurück und sagte: »Ich glaube, die Dinger entzünden sich mit der Zeit von allein.«
    Bridger griff nach einer Dose Lösungsmittel, tränkte die restlichen Lumpen damit und sagte: »Damit geht’s schneller.«
    »Wir haben keine Zeit für so was«, sagte Connor, während er ein Feuerzeug aus der Hosentasche fischte. Ein goldenes, mit Juwelen besetzt.
    »Woher hast du das denn, du Klepto?!«, fragte Bridger.
    »Hab ich gefunden, auf dem Boden oben im Saal«, sagte Connor. »Ich wollte es ja abgeben.«
    Er zündete das Feuerzeug an und warf es auf die Lumpen. Ein kleiner, giftig stinkender Rauchpilz flammte auf. Hailey sprang zurück, spürte aber, wie ihre Brauen Feuer fingen, und roch verbranntes Haar.
    »Raus hier!«, schrie sie. »Meine Haare brennen!«
    Connor stieß die Tür auf und sprang aus der Kammer. Hailey und Bridger waren dicht hinter ihm. Alle drei husteten. Flammen und Rauch folgten ihnen. Noch immer füllten flüchtende Geiseln Treppenhaus und Vorhalle. Da ging der Alarm los.
    »Feuer! Feuer!«, brüllten die Menschen.
    Die Drillinge tauchten in der Menge unter und schrien ebenfalls: »Feuer! Feuer!«
    Die Soldaten der Dritten Front, die das Treppenhaus zwischen Saal und Atrium bewachten, schoben sich durch die Menge, auf den Brandherd zu. Die Wachen auf dem Treppenabsatz folgten ihnen. Auf halbem Weg hinauf ins Atrium mussten die Drillinge sich an die Wand drücken, um eine Gruppe Geiselnehmer vorbeizulassen, und beteten darum, dass sie weder ihre versengten Haare noch die angekokelten Klamotten bemerkten. Doch die liefen einfach vorbei, und die Drillinge hasteten weiter. Das Atrium war unbewacht. Clubmitglieder und Gäste stürmten die Garderoben, um sich ihre Mäntel und Stiefel zu schnappen. Andere machten sich gar nicht erst die Mühe und rannten in ihren Abendroben aus dem Haus.
    »Dads Wohnung«, sagte Connor und eilte die Treppe hinauf.
    »Ich hab euch ja gesagt, dass es klappen wird«, rief Hailey, ein wildes Grinsen im Gesicht, und fühlte sich lebendiger und verängstigter als jemals zuvor in ihrem Leben.
     
    Oben im Sicherheitskontrollraum suchte Radio nach dem Feuermelder, der den Alarm ausgelöst hatte. Er war in der Vorhalle des Saals, so viel wusste er und versuchte, ihn abzustellen, während er die Bildschirme im Auge behielt und sah, wie die letzten Geiseln an den Soldaten vorbeihasteten, die die Flammen erstickten.
    Hätte er einen Blick auf den Bildschirm hinter ihm geworfen, hätte er gesehen, wie die Drillinge die Treppe hinaufschlichen und in die Passage zum Südflur im dritten Stock verschwanden.
     
    In fünf Meilen Entfernung, im Licht der Flammen, sah Cheyenne, wie Hennessy beim Gedanken an seine Kinder, die noch im Clubhaus gefangen waren, den Kopf hängen ließ. Sie hegte gemischte Gefühle ihm gegenüber. Immerhin hatte er eben zugegeben, dass er sich während eines dienstlichen Einsatzes hatte volllaufen lassen. Andererseits hatte er der Außenministerin das Leben gerettet, sich eine Kugel eingefangen. Das zählte nicht wenig für sie. Außerdem konnte sie spüren, wie sehr ihm seine Kinder am Herzen lagen und welche Qualen er ihretwegen litt.
    »Den Kindern passiert schon nichts«, meinte sie beruhigend. »Da bin ich ganz sicher.«
    Ein roter Pick-up, vollbeladen mit Holzscheiten, bog von der Straße ab und kam im Schritttempo durch Gebüsch und Schnee auf das Feuer zu gefahren. Sheriff Lacey saß auf dem Beifahrersitz neben einem jüngeren Fahrer. Sie parkten, und als sie den Kipper betätigten, um die Scheite abzuwerfen, hörte Cheyenne jemanden rufen.
    »Mickey!«
    Es war Kane. Er und Phelps kamen keuchend auf sie zugerannt. »Ich hab Neuigkeiten«, sagte Kane. »Meine Männer haben mindestens zweihundert Menschen aus dem Clubhaus kommen sehen. Sie sind frei!«

17
    Im Pförtnerhaus legte Cobb seine Clubuniform ab, schlüpfte wieder in sein weißes Tarnzeug, kletterte in die Pistenraupe und drehte den Zündschlüssel herum. Hustend und spuckend sprang der Motor an. Dalton schwang sich auf den Beifahrersitz.
    »Hast du das Transparent?«, fragte Cobb, während er wendete.
    Dalton griff hinter sich und legte die Hände auf das zusammengerollte Schriftband. »Hier ist es.«
    Cobb schaltete in den nächsten Gang. Sie fuhren den Hügel hinauf, ließen die

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