LIMIT - reich, gewissenlos, tot
Aktion dieser Größenordnung aufzuziehen«, sagte Kane. »Nach Leuten, die militärisch geschult sind und einen Haufen Geld haben.«
Bald herrschte geschäftiges Treiben im Raum, weil jeder daranging, Kanes Befehle auszuführen.
Cheyenne zog ihr Handy heraus, wollte gerade die Privatnummer ihres Kollegen in New York eintippen, als Hennessy einen der Agenten an den Computern bat, den Link zum Gerichtssaal der Dritten Front anzuklicken.
Ein MPEG -Film wurde heruntergeladen und lief dann ab: Man sah einen weiß vermummten Kopf, der eine dunkle Sonnenbrille trug, und ein Headset mit Mikrophon.
»Ich bin General Anarchy, Anführer der Dritten Front«, sagte er mit elektronisch verzerrter Stimme.
»Willis!«, rief Hennessy. »Der General. Er spricht gerade.«
Alle drängten sich um den Bildschirm und hörten die vermummte Gestalt sagen: »Im Namen der Erde, des Himmels, des Wassers und des Waldes, und für die Unterdrückten, Vergifteten und Toten stehen folgende Männer vor Gericht, die sich wegen ihrer Verbrechen gegen die Menschheit und den Planeten zu verantworten haben:
Senator Worth Stonington, der Vorsitzende des Bewilligungsausschusses im US -Senat; Sir Lawrence Treadwell, Präsident von GlobalCon, Albert Crockett, Präsident von Crockett L. L. C., Friedrich Klinefelter, Gründer von Mobius Funds, Chin Hoc Pan von der Pan-Horizon-Gruppe, Horatio Burns, Präsident von HB 1 Financial, sowie Jack Doore und Aaron Grant von der Firma YES !.
Der Prozess gegen Senator Worth Stonington beginnt pünktlich um 19 Uhr Ortszeit und 21 Uhr Ostküstenzeit. Wir übertragen live. Eine Warnung an die Polizei: Jeder Einzelne von uns ist bereit, für diese Sache zu sterben. Unsere Geiseln tragen Sprengstoff am Leib. Jeder Rettungsversuch würde ihren und euren Tod bedeuten.«
Der Tonfall des Generals wurde ein wenig milder. »19 Uhr Ortszeit, 21 Uhr an der Ostküste, 18 Uhr an der Westküste. Der erste Prozess am ›Gericht der Öffentlichen Meinung‹.Versäumen Sie ihn nicht! Es wird spannender werden als bei
›Lost‹
.«
Damit war der Film zu Ende.
»Lost?«
, wiederholte Kane.
»Eine Fernsehserie«, erklärte Seitz. »Meine Kinder ziehen sich das andauernd rein. Ist ein Riesenknüller.«
»Der General scheint mit viel Publikum zu rechnen«, sagte Hennessy.
Nachdem Kane das Gehörte verdaut hatte, wandte er sich an Pritoni: »Abteilung Internet-Kriminalität in Quantico, schnell! Ich will wissen, wer hinter dieser Website steckt, wer sie ins Netz gestellt hat und wer sie hostet. Schnell!«
In der Wohnung seines Vaters meinte Connor zu seinen Geschwistern: »Wir müssen abwechselnd Wache schieben.«
»Wie du meinst«, sagte Bridger. »Ich schalte den Fernseher ein, mal sehen, was sie vom Überfall berichten.«
»Spinnst du?«, fragte Hailey. »Das hören die doch.«
»Reg dich ab«, sagte Bridger. »Ich setz die Kopfhörer auf.«
Connor rückte den Küchentisch parallel zur Eingangstür. Er stellte einen Stuhl dahinter, holte Kissen aus dem Zimmer, in dem sie geschlafen hatten, und stapelte sie auf dem Tisch. Dann legte er das Gewehr auf das Kissen, den Lauf auf die Tür gerichtet, und setzte sich hin.
»Was soll denn das …?«, fing Hailey an.
Auf dem Flur draußen fiel eine Tür ins Schloss. Stimmen näherten sich. Hailey spürte, wie sich Panik in ihren Adern breitmachte, und flüchtete ins Schlafzimmer. Jemand rüttelte an der Tür zum Apartment. Wieder und wieder.
Sie lugte um die Ecke, sah, wie Connor zitternd das Gewehr in die Hand nahm, entsicherte und auf die Tür zielte.
Vier Stockwerke tiefer, im Atrium, hatte man sechs Fernsehgeräte aufgestellt. Es war 18 : 45 Uhr, und auf sämtlichen Fernsehkanälen wurde über die Freilassung der Geiseln berichtet. Die Bilder erwiesen sich als ziemlich dramatisch, nicht zuletzt wegen des unvorhergesehenen Glücksfalls, dass ausgerechnet eine der bekanntesten Schauspielerinnen als Erste durchs Tor gekommen war. Das Transparent mit der Web-Adresse der Dritten Front hing dank der Scheinwerfer der Pistenraupe im besten Rampenlicht. Es wurde in jeder Nachrichtensendung gezeigt. Einige Sender brachten Ausschnitte von der Homepage der Dritten Front.
»Besser könnte es nicht laufen«, sagte Truth.
Der General grinste beifällig. »Der Traum eines jeden Produzenten.«
Auf MSNBC lief die Internet-Botschaft des Generals, in der er die Geiseln als Wirtschaftskriminelle betitelte und den Prozess gegen Senator Stonington ankündigte. Bei Fox News
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