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Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer

Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer

Titel: Linda, H: Winterherzen: Für morgen, für immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Für morgen für immer
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wurde Alma und Harmon vorgestellt, und dann bahnten sie sich einen Weg aus dem überfüllten Flughafengebäude.
    „Wie kommt es, dass dir die Begrüßungspflicht zuteil wurde?“, erkundigte sich Max. Er hatte einen Arm um Claire gelegt, und Vicky hängte sich fröhlich an seinen anderen.
    „Oh, ich bin nicht die einzige Abgeordnete“, antwortete Vicky leichthin. „Mom wartet im Wagen. Sie wollte sich nicht ins Gewühl stürzen, aber sie konnte auch nicht abwarten, bis wir nach Hause kommen, um Claire kennenzulernen.“
    Claires Anspannung, die durch Vickys herzlichen Empfang einwenig nachgelassen hatte, verstärkte sich erneut.
    „Wir sind mit zwei Wagen hier“, erklärte Vicky und lächelte Claires Eltern an. „Mom wird darauf bestehen, dass Max und Claire mit ihr fahren und Sie mit mir, wenn Sie nichts dagegen haben. Ich bin wirklich eine sichere Fahrerin.“
    „Ach, wirklich?“, warf Max neckend ein.
    „Natürlich haben wir nichts dagegen“, versicherte Alma.
    Als sie sich dem Parkplatz näherten, öffnete ein Mann in dunklem Anzug die Tür eines schwarzen Jaguars, und eine schlanke, elegant gekleidete Frau stieg aus. „Max!“, rief sie, winkte mit einer Hand, und dann war jegliche Würde vergessen, und sie lief ihm entgegen.
    Lachend ließ er Claire und Vicky stehen und rannte über den Asphalt. Er schloss die Frau in die Arme und wirbelte sie überschwänglich im Kreis herum.
    „So viel zu unserer typisch englischen Zurückhaltung“, bemerkte Vicky humorvoll. „Wir sind immer alle so glücklich, Max wiederzusehen, dass wir uns völlig närrisch benehmen. Man kann ihm einfach nicht widerstehen, stimmt’s?“
    „Ja, es stimmt“, erwiderte Claire ein wenig benommen. War das wirklich seine Mutter? Diese liebliche, beinahe jugendliche Frau mit dem blonden Haar, das gerade erst ein wenig die Farbe verlor?
    Noch bevor sie sich wieder fassen und ihre Vorstellung von einer grauhaarigen Matrone der Wirklichkeit anpassen konnte, trat Max auf sie zu, mit seiner Mutter im Arm. „Mutter, meine zukünftige Frau, Claire Westbrook. Darling, das ist meine Mutter, Lady Alicia Conroy, Gräfinwitwe von Hayden-Prescott.“
    Lady? Gräfin? Claire fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen. Irgendwie gelang es ihr zu lächeln und etwas Angemessenes zu murmeln.
    Lady Alicia wirkte gut gelaunt und aufrichtig erfreut anlässlich der Bekanntschaft mit Claire und ihrer Familie. Besonders herzlich begrüßte sie Alma, mit der sie bereits mehrere lange Telefongespräche geführt hatte. Es dauerte ein paar Minuten, bis all das Gepäck verstaut war und alle eingestiegen waren. Alma und Harmonsaßen in Victorias blauem Mercedes und Claire und Max zusammen mit Lady Alicia im Jaguar, der von dem Chauffeur, Sutton, gelenkt wurde.
    „Sind die Massen schon eingetroffen?“, erkundigte Max sich mit einem Lächeln bei seiner Mutter.
    Ein Funkeln erhellte Lady Alicias grüne Augen. „Noch nicht. Wir rechnen noch mit einigen Tagen relativer Ruhe, obgleich diejenigen aus näherer Umgebung zum Tee herüberkommen werden. Hast du etwas anderes erwartet?“
    „Erwartet nicht, aber erhofft. Wäre es möglich, in der kommenden Woche ein wenig von Claires Zeit für mich zu reservieren?“
    „Wohl kaum“, erwiderte Lady Alicia nachdrücklich, obgleich ihre Augen noch immer funkelten. „Es gibt entschieden zu viel zu erledigen. Seit Kriegsende hat nicht mehr eine solche Aufregung in der Familie geherrscht. Sogar Großtante Eleanor wird zugegen sein, und du weißt, wie selten sie ausgeht.“
    „Ich würde mich geehrt fühlen, wenn ich nicht wüsste, dass sie sich nicht um meinetwillen hinauswagt.“
    „Natürlich nicht. Dich kennt doch jeder. An Claire sind alle interessiert.“
    Claire schluckte nervös. Sie wollte nicht, dass alle sich für sie interessierten. Sie mochte nicht im Mittelpunkt stehen, denn dadurch wurde sie stets unbeholfen und still. Allein die Vorstellung, einer so riesigen Familie zu begegnen, war schon schlimm genug. Nun musste sie auch noch die überraschende Tatsache verkraften, dass Max dem englischen Adel angehörte. Doch eigentlich hätte sie es erraten müssen. Welch durchschnittlicher Engländer besaß schon diese ausgeprägte Mischung von Eleganz und Arroganz? Sein Sprachverhalten, seine gelassene Kultiviertheit, seine recht formellen Umgangsformen, all das deutete auf eine vornehme Herkunft.
    „Du bist ja so still, Liebes“, sagte Max. Er nahm ihre Hand und runzelte die Stirn, als er die Kälte spürte.

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