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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denn dein Herz kennt den Weg
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legale Rechte als die
Pferde oder Hunde ihres Mannes. Sie war sein Eigentum, mit dem er tun und
lassen konnte, was er wollte.
    »Das könnte
ich nicht ertragen«, erwiderte sie leise, aber stolz.
    Gavin legte
einen Finger unter ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. Obwohl keine Grobheit
in seiner Berührung lag, haftete ihr auch nicht die geringste Zärtlichkeit an.
»Vielleicht hat die Mutterschaft deine schwarze Seele ein wenig gebessert«,
meinte er. »Wir werden sehen.« Und damit ließ er sie stehen und begann zum Haus
zurückzugehen.
    Katherine
schaute ihm nach und spürte, wie ein ungeheurer Zorn in ihr erwachte, geboren
aus Enttäuschung, Angst und – das war das Schlimmste – ungezügeltem Verlangen.
    Wahrscheinlich
war es die Verzweiflung, die sie dazu veranlaßte, Gavin nachzueilen und ihn wütend
am Jackett zu packen, das noch immer lose über seinen Schultern hing.
    »Verdammt,
Gavin«, schrie sie, »wie kannst du es wagen, eine derartige Bombe fallen zu
lassen und dich dann einfach umzudrehen und zu sehen!«
    Es war mehr
Verwunderung als Arger, was sich auf seinen Zügen abmalte, als er sich
umwandte, um sie anzusehen. »Eine > Bombe < ?« Katherine seufzte und
schüttelte den Kopf. Sie brachte jetzt nicht die Geduld auf, ihm vom Ersten
Weltkrieg zu erzählen und all den darauffolgenden Entwicklungen, die die
Sprache beeinflußt hatten. »Wenn du doch nur bereit wärst, mir eine Chance zu
geben, Gavin«, flehte sie und umklammerte seinen Arm. »Wenn du mir doch nur
Gelegenheit gäbst, zu beweisen, daß ich wirklich anders bin ...«
    »Falls ich
das Bedürfnis verspüre, werde ich dich hier besuchen«, sagte er. »Und wenn ich
nach Seattle zurückkehre, werde ich dort so leben, wie ich es schon viel
früher hätte tun sollen.«
    Katherine
starrte ihn erschrocken an. »Das soll wohl heißen, daß du dir eine Geliebte
nehmen wirst?« rief sie empört. »Aber vielleicht hast du das ja längst getan
und bereits irgendeinen Vogel in einem goldenen Käfig ...«
    Er
schüttelte den Kopf, aber nicht aus Protest, sondern aus Verblüffung. Seine
Worte klangen allerdings alles andere als verwirrt; sie waren kalt und
unzweideutig. »Du besitzt doch wohl hoffentlich nicht den Nerv, es mir verbieten
zu wollen?« entgegnete er spöttisch.
    Katherine
schloß die Augen und verkrampfte die Hände, um nicht die Möwen zu überschreien,
die kreisehend über
ihnen ihre Kreise zogen. Als sie endlich ihrer Stimme wieder traute, erwiderte
sie mit erzwungener Ruhe: »Selbstverständlich werde ich das. Ich bin deine Frau
und werde dich mit keiner anderen teilen.«
    Er berührte
ihr Haar und bedachte sie mit einem nachsichtigen Lächeln. »Wie erfrischend –
und völlig uncharakteristisch«, meinte er und beugte sich ein wenig vor, um
ihre Lippen zu küssen. Aber sie wußte, daß dieser Kuß keineswegs als
Zärtlichkeitsbeweis zu werten war, sondern höchstens als Herausforderung.
    Wieder
schob er einen Finger unter die Spitze ihres Mieders und ließ ihn zwischen die
warme, seidige Haut ihrer Brüste gleiten. »Ich fahre heute in die Stadt, um
nach meinen Patienten zu sehen, aber ich werde rechtzeitig zum Dinner und zur
Erfüllung deiner ehelichen Pflichten wieder dasein, meine Liebe. Halte dich
also bereit für mich.«
    Während
Katherines Verstand sich noch gegen seine Worte auflehnte, wünschte ihr Körper
sich bereits die Lust herbei, die nur Gavin ihr bereiten konnte. Ihre Brustspitzen
zitterten von dem Verlangen, seine Lippen zu spüren, ihre Hüften und ihre
Schenkel konnten es kaum erwarten, sein Gewicht zu tragen. In ihrer eigenen
Zeit gab es Talkshows, in denen Probleme wie die ihren erörtert wurden, aber
da Sally und Phil, Oprah und Geraldo erst noch geboren werden mußten, blieb
Katherine nichts anderes übrig, als zu sehen, wie sie allein zurechtkam.
    Sie
trennten sich nach Gavins letzten Worten, und Katherine ging zu einem ihrer
bevorzugten Zufluchtsorte, einer kleinen Kapelle in den Wäldern. Ein
anheimelndes Licht fiel durch das Buntglasfenster, und Katherine zündete eine
Kerze an und setzte sich in eine der Bänke vor dem Altar.
    Vor ihrem
Unfall und der darauffolgenden mystischen Erfahrung war Katherine nie besonders
religiös gewesen. Sie war sich immer noch nicht ganz im klaren über ihren
Glauben, aber sie war Jemandem begegnet an der glitzernden
Kristallbrücke und wußte nun, daß das Universum nicht so war, wie sie sich das
früher vorgestellt hatte. Eine klare Logik und Ordnung schienen die

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