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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein suendiger Engel
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eine Frau ihren Mann lieben
sollte, Webb.«
    Ein kurzes
Schweigen entstand. »Sie lieben Eli also noch immer«, sagte Webb dann.
    Bonnie
nickte. »Gegen alle Vernunft.« Nach einer kurzen Pause fügte sie traurig hinzu:
»Er haßt mich, Webb. Er will mir Rose Marie wegnehmen.«
    Webb
versteifte sich. »Hat er Ihnen das gesagt?«
    »Nein.
Genoa hat es mir erzählt.« Eine Träne rollte über Bonnies Wange. »Ich würde
sterben ohne Rose. Sie ist alles, was ich habe.«
    Rose
wimmerte im Schlaf, und Webb strich ihr beruhigend über das Haar. »Sie werden
sie nicht verlieren, Bonnie. Das lasse ich nicht zu.«
    »Was können
Sie schon dagegen tun? Eli besitzt Macht, Geld und Einfluß ...«
    »Und er
weiß, daß Rose Marie seine Tochter ist?«
    Aus
irgendeinem Grund überraschte Webbs Frage Bonnie. »Ja.«
    »Angenommen,
wir behaupten, sie wäre mein Kind? Angenommen, Sie würden mich heiraten und
wir würden allen erzählen, sie sei meine Tochter?«
    Bonnies
Augen weiteten sich vor Erstaunen, obwohl sie diese Möglichkeit schon selbst
bedacht hatte. »Das würden Sie tun? Sie würden Rose als Ihr eigenes Kind
anerkennen? Sie würden mich heiraten, obwohl Sie wissen, daß ich Sie nicht
liebe?« Webb hob die Schultern, aber trotz seines Lächelns stand tiefe Qual in
seinen Augen. »Vielleicht würden Sie mich mit der Zeit lieben lernen, Bonnie.
Es sind schon seltsamere Dinge geschehen.«
    Betroffen
senkte sie den Kopf. Unter den gegebenen Umständen erschien ihr Webb
verlockend wie ein warmer Zufluchtsort, der Unterschlupf bei Sturm und Regen
bot. Aber er war ein wunderbarer Mann und verdiente viel mehr, als Bonnie ihm
geben konnte. »Es wäre Betrug an Ihnen, Webb. Wie würden Sie sich fühlen, wenn
ich Eli nie vergessen könnte?«
    »Ich bin
bereit, das Risiko einzugehen, Bonnie. Heiraten Sie mich und lassen Sie sich
beweisen, daß ich Sie glücklich machen kann!«
    Aus einem
Impuls heraus ergriff sie seine Hände und hielt sie fest. »Warum denken Sie
nicht an sich selbst, Webb? Angenommen, ich könnte Sie nicht glücklich
machen? Angenommen, Sie würden anfangen, mich zu hassen?«
    »Ich könnte
Sie nie hassen.«
    »O doch,
das könnten Sie!«
    Ein kühler
Wind kam vom Fluß her auf, der Bonnie frösteln ließ. Der Himmel hatte sich
bewölkt, und der beginnende Regen beendete ihre Unterhaltung. Während Bonnie
den Picknickkorb aufhob, trug Webb Rose Marie ins Haus.
    Im
Wohnzimmer warteten sie darauf, daß der Regen nachließ. Aber das war nicht der
Fall. Es regnete immer heftiger.
    »Falls Sie
hier nicht die Nacht verbringen wollen«, sagte Webb, »sollten wir uns jetzt
lieber auf den Weg machen.«
    Unwillkürlich
schaute Bonnie zur Zimmerdecke auf. Webbs Schlafzimmer befand sich direkt über
ihnen, und obwohl sie allen Ernstes überlegte, ob sie diesen Mann heiraten
sollte, hatte sie sich noch nie vorgestellt, wie es sein mochte, mit ihm zu
schlafen. Wie hatte sie einen so wichtigen Punkt nur übersehen können? Als sie
merkte, daß Webb sie ansah und ihre Gedanken erriet, errötete sie heiß.
    »Wir wollen
gehen«, sagte sie schnell.
    »Verdammt«,
murmelte Webb. In seiner Stimme klang gutmütige Enttäuschung mit. Er wickelte
Rose in sein Jackett und ging zum Buggy voran.
    Die Straße,
falls man sie überhaupt so nennen konnte, bestand nur noch aus Schlamm und war
durch die heftigen Regenfälle fast nicht mehr zu erkennen. Als sie die Fähre
erreichten, spannten Hem und seine Helfer gerade die beiden Pferde aus, die auf
dieser Seite des Flusses arbeiteten.
    »Der Fluß
ist zu sehr angestiegen, wir können ihn nicht mehr überqueren!« rief der alte
Mann Bonnie und Webb zu. »Sie werden bis zum Morgen warten müssen.« Bonnie
warf einen entsetzten Blick auf Webb und sah, daß er sich mehr als bereitwillig
mit der Lage abzufinden schien. Er grinste sogar verstohlen.
    »Hem
Fenwick!« schrie Bonnie über das Wasserrauschen. »Sie setzen uns jetzt sofort
über!«
    »Nein,
Madam!«
    Webb
schmunzelte zufrieden. Im Grunde waren doch alle Männer gleich! »Wir würden bei
dem Versuch ertrinken, Bonnie!«
    »Ist Ihnen
klar, welches Gerede das auslösen wird, Webb?« gab Bonnie zu bedenken. Rose
Marie, die ihre Verzweiflung zu spüren schien, begann zu weinen.
    Webb nahm
das Kind auf seinen Schoß und beruhigte es. »Das hat Ihnen doch früher auch nie
etwas ausgemacht«, wandte er ein.
    Hem grinste
dreist. »Ich wäre für mein Leben gern dabei, wenn McKutchen davon hört!« sagte
er lachend.
    »Es würde
unserer Geschichte

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