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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein suendiger Engel
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schwer, und in ihrem Körper breitete sich ein vertrautes Prickeln
aus.
    »Verdammt!
Verdammt!« flüsterte sie in hilflosem Zorn, als sie die Bettdecke zurückschlug
und zwischen die Laken kroch. Bonnie schlief sehr schlecht in dieser Nacht.
    Das
schöne Wetter hielt
an, und als Bonnie mit Rose Marie und Katie Genoas Haus erreichte, parkten
schon eine große Anzahl von Kutschen und Buggys in der Einfahrt.
    »Miss
McKutchen scheint ganz Northridge eingeladen zu haben«, bemerkte Katie, als sie
um das Haus herum in den Garten gingen.
    Die
Lampions und bunten Papiergirlanden verliehen dem gepflegten Rasen ein
festliches Aussehen. Überall standen kleine Grüppchen von Gästen beisammen,
einige der Damen in den eleganten Kleidern der > besseren < Gesellschaft
von Northridge, andere in den schlichten Kattunröcken, die die Bewohnerinnen
von Patch Town kennzeichneten. Bonnie war froh, mit dem geblümten Sommerkleid,
das ihr aus New Yorker Zeiten geblieben war, einen Mittelweg gefunden zu haben.
    Für die
Kinder war ein Clown engagiert worden, und Katie nahm Rose Marie mit, um sich
seine Kunststücke anzusehen.
    Genoa sah
richtig hübsch aus in ihrem hellblauen Spitzenkleid. Ihr weizenblondes Haar
war sorgfältig frisiert, und sie hatte sogar einen Hauch Lippenrot aufgelegt.
»Ich freue mich, daß du da bist, Bonnie«, begrüßte sie ihre Schwägerin. »Ich
dachte schon, du würdest nicht kommen.«
    Bonnie
hatte tatsächlich daran gedacht, zu Hause zu bleiben, angesichts dessen, was
Eli ihr am Abend zuvor gesagt hatte. Aber es fanden zu selten Parties wie diese
statt, um sie sich entgehen zu lassen, und wenn sie nicht gekommen wäre, hätte
Eli sie bestimmt in ihrem Laden aufgesucht.
    Genoa nahm
ihren Arm und zog sie mit. »Komm und begrüße Mr. Callahan«, forderte sie Bonnie
mit seltsam atemloser Stimme auf.
    Auf den
etwas verwunderten Blick hin, den ihre Schwägerin ihr zuwarf, fügte Genoa rasch
hinzu: »Ich muß ihn ablenken! Dieses lose Frauenzimmer Eva Fisher flirtet mit
ihm, seit sie hier erschienen ist!«
    »Wenn du
Eva Fisher für ein loses Frauenzimmer hältst, warum hast du sie dann
eingeladen?« entgegnete Bonnie sachlich.
    »Psst!«
warnte Genoa, während sie sich zwischen die Witwe Fisher und Mr. Callahan
drängte und Bonnie mit sich zog. »Seth, findest du nicht auch, daß Bonnie heute
ganz entzückend aussieht?«
    Das
amüsierte Funkeln von Seth's blauen Augen hinter seinen Brillengläsern verriet,
daß er Genoas Strategie durchschaut hatte. Trotzdem begrüßte er Bonnie in aller
Förmlichkeit und ging sogar so weit, ihre Hand zu küssen. Genoa entführte Eva
Fisher an einen der Büfettische, und Bonnie fragte sich zum wiederholten Male,
welcher Natur Genoas versprochene Ankündigung sein mochte.
    »Es ist
schön, so beliebt zu sein«, bemerkte Seth scherzhaft.
    Bonnie
lächelte, aber ihre Worte klangen bitter ernst. »Nehmen Sie es nicht auf die
leichte Schulter, Seth. Genoa ist eine wunderbare Frau, und es wäre grausam,
mit ihren Gefühlen zu spielen.«
    Seth errötete
noch mehr und wirkte plötzlich wie ein Hahn, der die Federn spreizt. Männer,
dachte Bonnie gereizt. Dieser Schuft ist stolz darauf, daß ihn jemand für fähig
hält, einer alten Jungfer den Kopf zu verdrehen. »Sie dürfen überzeugt sein,
Mrs. McKutchen«, sagte er schließlich rauh, »daß ich Ihre Schwägerin sehr
verehre.«
    In diesem
Augenblick entdeckte Bonnie Earline Kalb auf dem Kricketplatz. Und dicht hinter
ihr stand Eli und zeigte ihr auf eine aufreizende Art und Weise, wie man den
Schläger hielt! Doch plötzlich schien er Bonnies Blick zu spüren, drehte sich
zu ihr um und besaß die Frechheit, ihr auch noch zuzuzwinkern!
    Hochmütig
wandte Bonnie sich ab und machte sich auf die Suche nach Webb Hutcheson. Als
sie ihn nicht finden konnte, ging sie seufzend zu den Kindern, die sich noch
immer an den Vorführungen des Clowns erfreuten.
    Aber auch
das wurde ihr schließlich langweilig, und als sie sich umdrehte, stieß sie mit
Eli zusammen, der dicht hinter ihr stand.
    »Wie wäre
es mit einer Kricketstunde?« fragte er schmunzelnd.
    »Ich weiß
selbst, wie man Kricket spielt«, entgegnete sie herablassend. »Warum sollte
ich Unterricht bei dir nehmen?«
    Eli
lächelte, aber Bonnie wußte, daß er tief in seinem Innersten nicht glücklicher
war als sie. Aber was konnte sie schon tun, um ihm zu helfen?
    Das
Schweigen dehnte sich aus, und Elis Lächeln verblaßte. »Bonnie, was ich gestern
nacht gesagt habe ...«
    »Ja?«
    Eli

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