Linda Lael Miller
Kleid.
»Gabriel«,
wisperte sie flehentlich. »Gabriel ...«
Er zog ihre
Röcke hoch und streifte ihr die langen pantalettes ab, legte seine Hand
zwischen ihre Schenkel und entlockte ihr einen entzückten Aufschrei, als er
sie an ihrer intimsten Körperstelle streichelte.
»Sag mir,
Annabel«, verlangte er, während er sie mit geschickten Fingern reizte. »Sag
mir, was du willst.«
Es war ein
altes Ritual, Gabriels Beharren, daß sie ihn aufforderte, zu ihr zu kommen,
bevor er sie nahm, das für Momente reserviert war, in denen das Verlangen
plötzlich zwischen ihnen aufflackerte. Momente, in denen die Macht seines
Verlangens so außerordentlich war, daß er sie ohne ihre Hilfe nicht bezähmen
konnte.
Sie küßte
seinen Nacken und hauchte die Antwort an sein Ohr. »Ich möchte, daß du zu mir
kommst, Gabriel.«
Er öffnete
seine Hose, hob Annabel auf und drang mit einer ungestümen Bewegung in sie ein.
Mit einem
leisen Schrei, der tief aus ihrer Kehle kam, schlang sie die Beine um seine
Hüften. Er küßte ihren Mund, ihr Kinn, ihre Augenlider, die empfindsame Stelle
hinter ihren Ohren – aber es war keine sanfte Vereinigung, trotz allem nicht.
Die Bewegungen ihrer Körper wurden mit jedem Stoß noch heftiger, noch
ungestümer.
Und dann,
endlich, brach mit erschütternder Kraft der Sturm los; mit einem heiseren
Triumphschrei drang Gabriel noch ein letztes Mal tief in sie ein, und Annabel
warf den Kopf zurück und verschränkte ihre Finger in seinem Haar, während ihr
Körper sich in hilfloser Verzückung unter seinem aufbäumte.
Zusammen
glitten sie zu Boden, ohne ihre innige Vereinigung zu lösen, und umklammerten
einander, als wollten sie sich nie wieder loslassen.
Gabriel
kniete sich hin und zog Annabel auf seine Schenkel. Ihre Lippen streiften
seinen Nacken; sein Gesicht war in ihrem Haar vergraben, seine Hände umfaßten
noch immer ihren Po und hielten sie so nahe, wie es näher nicht ging.
Annabel
begann gerade wieder zu Atem zu kommen und einen vernünftigen Gedanken zu
fassen, als sie Gabriel von neuem in sich wachsen spürte. Sie stöhnte, als er
sich von ihr löste, um ihr Mieder und das Hemd darunter zu entfernen, ihre Brüste
entblößte und seine großen Hände darum schloß.
»Ich bin
noch nicht fertig mit dir, Mrs. McKeige«, warnte er, bevor er den Kopf auf ihre
Brust senkte, um die zarten Spitzen zu liebkosen.
Ihre Hüften
bewegten sich bereits, langsam, rhythmisch, gegen seine. Sie stöhnte und
krümmte ihren Rücken, um Gabriel noch besseren Zugang zu ihren Brüsten zu
verschaffen. Und ich noch nicht mit dir, mein Lieber ...
Als
Nicholas später an
diesem Tag auf Annabels Veranda stand, mit einem Netz mit Fischen in der einen
Hand und einer aus Jessies Küche entwendeten Pfanne in der anderen, glühte
seine Mutter wie die Sonne, die im Westen am Horizont versank. Er hätte sich
vielleicht abgewandt und wäre gegangen, aus reiner Diskretion, wenn sie nicht
so überglücklich gewesen wäre, ihn zu sehen.
»Nicholas!«
rief sie und zog ihn über die Schwelle in ihr Haus. »Komm herein – bitte!«
Stirnrunzelnd
schaute er in Richtung Treppe. »Ist Pa hier?«
Annabel
errötete noch ein wenig mehr, und ihre Augen strahlten. »Er war vor ein paar
Stunden zu Besuch«, sagte sie und wandte, etwas zu spät, den Blick ab.
»Ich möchte
nicht stören«, erwiderte Nicholas und verbarg ein Lächeln. Vielleicht war es
naiv, sich eine Versöhnung seiner Eltern zu erhoffen, aber irgendwo in ihm war
jener zornige, verzweifelte kleine Junge, der seine Eltern gern zusammen
gesehen hätte, noch sehr lebendig. Er hätte auch nichts gegen einen klei nen
Bruder oder eine Schwester gehabt; denn dann, wenn alles schiefging, wäre
jemand dagewesen, um ihn zu ersetzen.
»Du störst
nicht«, beharrte Annabel. »Ich freue mich, daß du gekommen bist.« Ihr Blick
fiel auf die Forellen. »Und ich habe großen Hunger.«
»Es gibt
doch sicher einen Herd in diesem alten Haus«, scherzte er, als er die Tür
hinter sich zuzog.
»Das ist
schon ungefähr alles, was du hier finden wirst«, gab seine Mutter
lachend zu.
Vielleicht
war es ein Spiel des Lichts, aber in diesem alten Kleid mit den aufgerollten
Ärmeln und dem langen Haar, das ihr offen auf die Schultern fiel, sah seine
Mutter nicht älter aus als sechzehn.
»Ich
glaube, ich werde meinen Stolz schlucken und zur Ranch hinausfahren müssen,
wenn wir gegessen haben«, sagte sie. »Ich dachte, ich könnte auf dem Boden
schlafen, aber ich habe Angst, daß
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