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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dein für alle Ewigkeit
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du gewesen sein, Dane, denn dich habe ich gesucht, im Wachsein
und im Schlaf, seit dem Moment, als wir getrennt wurden.«
    Er umarmte
sie, und sie staunte, daß eine simple Geste eine derartige Wärme in ihr
erzeugen konnte. Als er dann sprach, klangen seine Worte jedoch ungewöhnlich
ernst.
    »Vor einer
Weile, Mylady, mußte ich dir schwören, dich zu töten, falls sie dich der
Hexerei bezichtigen. Jetzt mußt du mir etwas versprechen.«
    Ihr Herz
begann zu hämmern vor Erregung, als sie ihm prüfend in die Augen schaute.
»Was?«
    »Wenn wir
nicht zusammensein können, Gloriana – falls wir, was Gott verhindern möge, noch
einmal getrennt werden –, mußt du die Liebe dieses Mannes akzeptieren und dich
ihm anvertrauen.« Als Gloriana protestieren wollte, legte Dane einen Finger an
ihre Lippen. »Hör mir zu«, befahl er. »Du brauchst jemanden, der dir und unserem
Kind beisteht in jener fremden Welt. Es würde mich sehr beruhigen, zu wissen,
daß ihr einen Beschützer habt.«
    Gloriana
schluckte die Tränen, die in ihrer Kehle aufstiegen. Es wäre sinnlos gewesen,
Dane zu erklären, daß die Frauen des zwanzigsten Jahrhunderts nicht aus derartigen
Gründen heirateten – trotz Kenbrooks beträchtlicher Intelligenz konnte man
nicht von ihm erwarten, daß er die Sitten und
Gebräuche einer Gesellschaft verstand, die so völlig anders war als seine
eigene.
    »Wenn du
das wirklich von mir verlangst«, erwiderte sie leise, »dann erklär mir bitte,
wie ich die Berührung eines anderen Mannes ertragen soll? Denn ich liebe dich,
Dane, und dich werde ich lieben, ob wir
nun zusammen sind oder getrennt, heute und in aller Ewigkeit.«
    Kenbrook
senkte den Kopf und küßte sie. »Ich kann dir darauf nur eins erwidern: Der
Gedanke, daß du einem anderen gehören könntest, ist für mich unendlich qualvoll
– aber die Vorstellung, du könntest allein sein, in Gefahr und ohne die nötigen
Mittel, für unser Kind zu sorgen, ist noch viel, viel schlimmer. Wie heißt er,
dieser Mann, der dich in seinem Herzen trägt?«
    »Lyn
Kirkwood«, erwiderte Gloriana und fühlte eine Schwermut in sich erwachen, als
sei ihr Schicksal gerade besiegelt worden. Es erschien ihr wie Verrat, allein
Lyns Namen in Gegenwart ihres Mannes auszusprechen, obwohl sie ihm nie untreu
gewesen war, nicht einmal in Gedanken. »Aber ich möchte nicht ...«
    Wieder
brachte Dane sie mit einem Kuß zum Schweigen. »Schwör es mir, Gloriana – bei
deinem Seelenheil! Wenn irgend etwas geschieht und wir getrennt werden, wirst
du zu Kirkwood gehen und dich ihm anvertrauen!«
    Wie konnte
sie ein solch schmähliches Versprechen leisten, wenn sie Dane St. Gregory mit
allen Fasern ihres Herzens liebte? Aber wie konnte sie ihm nicht ihr feierliches Wort darauf geben,
wenn er sie so gespannt, so besorgt und zärtlich ansah?
    Einen
solchen Schwur zu leisten, war keine geringe Last für ihre Seele. Denn sie hatte den größten Teil
ihres Lebens im dreizehnten Jahrhundert verbracht und nahm daher Dinge wie
Seelenheil und Schwüre ausgesprochen ernst. Alles andere hätte bedeutet, die
ewige Verdammnis und die Feuer der Hölle herauszufordern.
    Als sie zu
Dane aufschaute, erkannte sie, daß er nicht eher ruhen würde, bis er ihr Wort
hatte. Seufzend nickte sie. »Es wird so geschehen, wie du wünschst.«
    Er lachte,
aber es klang alles andere als
humorvoll. »Ich bin entzückt, Mylady – weil du diesen Schwur geleistet hast und
weil es offensichtlich ist, daß du dich lieber geweigert hättest.«
    Glorianas
Blick glitt hinaus in die Nacht, wo die Sterne am Himmel glitzerten. In Lyns
Welt, die so nah und doch so weit entfernt war, waren die Lichter der Stadt zu
hell, um die Sterne sehen zu können, und auch die Lieder der Vögel oder das
Wispern des Windes waren kaum zuhören.
    »Ich muß
Elaina sprechen«, sagte sie. »Willst du mich zu ihr bringen? Jetzt?«
    »Ja«,
erwiderte Dane nach kurzem Zögern. »Denn wenn ich es nicht täte, würdest du
allein hingehen.«
    Gloriana
lächelte. Sie befand sich im Turmzimmer, und Kenbrook stand vor ihr, greifbar
und real. Sie konnte ihn küssen, wenn sie wollte, und ihn berühren, wann immer
sie den Wunsch dazu verspürte. Wie dumm wäre es da gewesen, auch nur einen
Moment mit der Angst vor Dingen zu verschwenden, die nie eintreffen würden.
    »Ganz
recht, Mylord«, spottete sie zärtlich und machte einen kleinen Knicks vor ihm.
»Ich werde Lady Elaina auf jeden Fall besuchen, ob du mitkommst oder nicht.«
    Dane
verdrehte die Augen und

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