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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dein für alle Ewigkeit
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Männer,
fortzufahren.
    »Woher
haben Sie dieses Kleid, Miss St. Gregory?« fragte der Professor.
    »Es wurde
auf Hadleigh Castle für mich gewebt und eingefärbt, aus der Wolle von Gareth
St. Gregorys eigenen Schafen.«
    Ein kurzes
Schweigen entstand, in dessen Verlauf nur das Prasseln des Feuers und das
Ticken der Uhr zu hören war.
    Die Hände
des Professors zitterten, als er die Aktenmappe öffnete, die auf seinen Knien
lag. Einen langen Moment starrte er wieder Lyn an, wie in einer stummen Bitte,
bevor er sich an Gloriana wandte. Seine Stimme war leise, ehrfürchtig und
verriet Erschütterung. »Würden Sie sich das bitte ansehen?«
    Mit diesen
Worten zog er ein uraltes Pergament aus seiner Tasche und überreichte es
Gloriana..
    Sie nahm es
vorsichtig an sich, und eine eigenartige Erwartung erfaßte sie, als sie das
Gewicht der Seiten spürte.
    »Fachleute
aus der ganzen Welt haben dieses Manuskript auf seine Echtheit überprüft«,
sagte Professor Steinbeth. »Wir halten es für eine Handschrift aus dem Mittelalter,
können uns jedoch nicht ganz sicher sein. Einige von uns glauben, es könne sich
auch um eine exzellente Fälschung handeln, und deshalb würde ich gern Ihre
Ansicht dazu hören.«
    Gloriana
nahm die erste Seite ab, die wundervolle, wenn auch schon stark verblaßte
Zeichnungen von zierli chen Engeln schmückten. Die Tränen kamen ihr, als sie
den ersten Satz las, der in einer Mischung aus Französisch, Latein und
Altenglisch verfaßt war.
    Das
Manuskript war ganz ohne Zweifel echt.
    Als
Bericht über die Vorgänge im Hause derer von St. Gregory ...
    Gloriana
brauchte einen Moment, um sich zu sammeln, bevor sie fähig war, zu sprechen.
Sie konnte sich nicht erklären, warum Steinbeth und seine Kollegen das
Geschriebene nicht verstanden hatten, denn es war so klar für sie, als hätte
sie die Worte selbst geschrieben.
    »Es ist
eine Familiengeschichte«, sagte sie und wappnete sich gegen den Ansturm
verschiedenartigster Gefühle. Hier steht es, dachte sie in wilder Freude
und abgrundtiefer Trauer. Danes Schicksal und damit auch mein eigenes.
Edwards und Gareths. Lady Elainas.
    Lyn trat
hinter ihren Sessel und legte ihr die Hände auf die Schultern. Er wußte, wann
sie Trost brauchte. »Arthur hatte gehofft, du könntest die Echtheit des
Manuskripts für ihn bestätigen«, sagte er sehr sanft.
    Gloriana
nickte nur und drückte die schweren Seiten, die ihr sehr wohl ihre Zukunft
verraten konnten, an ihre Brust. Sie hätte alles gegeben für eine Chance, diese
sorgfältig geschriebenen Worte zu lesen, die über die Jahrhunderte verblaßt
und nur noch schwache Schatten waren.
    Lyn räumte
den Tisch ab und reinigte ihn mit einem Schwamm. Als er trocken war, breitete
er ein Tuch darüber aus. Aus der Tasche seines Jacketts nahm er ein kleines,
eckiges Gerät, das er als > Kassettenrecorder < bezeichnete, und beschrieb
Gloriana, wie es benutzt wurde. Sie war so begierig, mit dem Lesen zu beginnen,
daß es ihr fast unmöglich war, sich auf seine Erklärungen zu konzentrieren.
    Dann,
endlich, verabschiedeten sich Lyn und der Professor.
    Gloriana
machte sich nicht die Mühe, die Tür hinter ihnen zu verschließen, weil sie sich
so schwach fühlte vor Erwartung und vor Angst, daß sie ihren zitternden Knien nicht
zutraute, ihr Gewicht zu tragen. Nachdem sie den entsprechenden Knopf an dem
Apparat betätigt hatte, begann sie zu lesen, mit zitternder Stimme zuerst, dann
immer ruhiger.
    Das
Manuskript war von einem direkten Nachfahren Danes verfaßt worden. Gloriana
legte eine Hand auf ihren Bauch, als sie das begriff, und fragte sich aufs neue,
ob sie je den Weg ins dreizehnte Jahrhundert zurückfinden und das Kind, das sie
unter dem Herzen trug, eine Verbindung darstellen würde zwischen Dane und dem
Verfasser der Geschichte, die sich vor ihr entfaltete.
    Die ganze
Nacht lang las Gloriana, hielt nur inne, um das Band umzudrehen oder
auszutauschen, wie Lyn es ihr gezeigt hatte. Später, wenn sie es hörte, würde
sie überrascht sein über die Festigkeit ihrer Stimme, denn während sie die
verschnörkelte Schrift entzifferte, weinte oder lachte sie sehr oft, und
manchmal sogar beides.
    Sie
gelangte an den Punkt ihres Verschwindens und bemühte sich, ihre Gefühle zu
beherrschen, aber es erstaunte sie nicht im geringsten, zu erfahren, daß man
sie der Hexerei bezichtigt hatte und sie von jenem Moment an nur noch als > Hexe von Kenbrook < bezeichnet wurde. Sie mußte sich allerdings zwingen,
weiterzulesen, als sie

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