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Lions - Feuriger Instinkt

Lions - Feuriger Instinkt

Titel: Lions - Feuriger Instinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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der Wand sein an Schlafentzug leidendes Gehirn heimsuchten. Wer hatte ihr überhaupt beigebracht, so zu küssen? Warte. Falsche Frage. Er wollte es nicht wissen. Er wollte es niemals wissen.
    Er hob den Blick von seinem Schreibtisch und sah Jessie Ann und Mace in sein Blickfeld kommen. Sie blieb vor seinem Büro stehen.
    »Hier ist jemand, der dich sehen will«, verkündete Mace.
    Jessie lächelte dünn. »Hallo.«
    »Hi.« Er stand auf. »Komm doch herein.«
    »Es tut mir leid, dass ich dich im Büro störe«, sagte sie, während sie den Raum betrat, »aber meinst du, du und ich könnten …« Sie unterbrach sich, als sie endlich Sissy Mae bemerkte.
    Sissy Maes Gesicht hellte sich auf. »Wenn das nicht Jessie Ann Ward ist. Wie sie leibt und lebt.«
    Jessie starrte Sissy Mae eine gute halbe Minute mit vollkommen ausdruckslosem Gesicht an.
    Er wusste nicht, wie er diesen Blick interpretieren sollte, aber er spürte, wie sie sich erinnerte, und das Letzte, was er brauchte, war, Jessie Ann unter der Tribüne des Yankee-Stadions aufspüren zu müssen. Also ging er rasch um seinen Schreibtisch herum und streckte die Hand nach ihr aus, aber da schlug seine süße, unschuldige »Ich kann nicht ohne meine Meute überleben«-Jessie-Ann schon seine Schwester bewusstlos wie ein Schwergewichts-Champion. Ihre kleine Faust krachte gegen Sissy Maes Kiefer und schickte seine Schwester über seinen Schreibtisch hinweg, wo ihr Körper gegen die Wand krachte.
    »Heilige Scheiße!«, sagte Mace leise in die folgende Stille hinein.
    Jessie blinzelte und schlug die Hände vor den Mund. Sie war von sich selbst mehr schockiert als er oder Mace.
    »O Gott. Oh … äh …«
    Smitty machte Mace ein Zeichen. »Bring sie in dein Büro.«
    Mace nahm Jessie sanft an den Schultern und führte sie hinaus. Smitty kniete sich neben seine Schwester und nahm eine halbleere Wasserflasche von seinem Schreibtisch. Er kippte ihr den Inhalt über den Kopf, und sie wachte prustend auf.
    »Wa… was? Wo …?«
    »Alles klar?«
    Sie blinzelte zu ihm hinauf. »Ja. Klar. Mir geht’s gut.«
    Smitty hob die Hand und spreizte drei Finger. »Wie viele Finger siehst du?«
    Sissy starrte nachdenklich darauf. »Achtzigtausend.«
    Er seufzte. »Na großartig.«
    Mace kauerte neben Jess’ Stuhl und reichte ihr eine Flasche Wasser. »Hier. Trink das.«
    Jess umfasste die Wasserflasche, als sei sie momentan ihr einziger Anker. Guter Gott, hatte sie das wirklich getan? Hatte sie tatsächlich gerade jemanden geschlagen, der weder sie noch ihre Welpen bedroht hatte … noch sonst etwas?
    »Ich kann nicht fassen, dass ich das getan habe!«, brachte sie schließlich heraus, weil sie das Gefühl hatte, etwas zu dem Löwen sagen zu müssen, der neben ihr kauerte und sie mit seinen furchteinflößenden goldenen Augen beobachtete.
    »Es ist in Ordnung, Jessica.«
    »Nein, ist es nicht. Ich sollte mehr Selbstkontrolle besitzen.« Sie sah ihn an. »Aber plötzlich war ich wieder sechzehn, nur diesmal …«
    »Hattest du keine Angst vor ihr.«
    Jess zuckte die Achseln. »Sie war ohne Meute. Also habe ich sie entsprechend angegriffen.«
    »Wenn es dir ein Trost ist: Meine Schwestern wären ziemlich beeindruckt.«
    »Ist es nicht schön zu hören, dass Katzen von meinen gewalttätigen Handlungen beeindruckt wären? Das erleichtert mich ungemein.«
    Lächelnd stand Mace auf. »Na also.« Er ging um seinen Schreibtisch herum und setzte sich auf seinen ausladenden Ledersessel.
    »Demnach, was man so hört, hat Sissy Mae das aber eindeutig verdient.«
    »Darum geht es nicht. Ich müsste über alledem stehen. Weil ich besser bin als sie.«
    »Oh, verstehe.«
    Sie schloss die Augen, dann schüttelte sie den Kopf. »Ich gehe. Es war keine gute Idee herzukommen.« Verdammte May, die sie dazu überredet hatte. Sie hätte im Büro bleiben sollen und weiter aus dem Fenster starren, bis ihre Meute sie nach Hause schleppte.
    Jess stand auf und streckte die Hand aus.
    »Vielen Dank, dass ich herkommen durfte«, sagte sie, dann verzog sie das Gesicht, als ihr bewusst wurde, wie dumm das war. Es war ja nicht so. Er hatte sie schließlich nicht zum Tee eingeladen. Zum Henker, niemand hatte sie irgendwohin eingeladen.
    »Kommst du zurecht, Jessica?«
    »O ja, alles in Ordnung. Ich will jetzt nur nach Hause. Du weißt schon, bevor ich eine Prügelei mit deiner Assistentin anfange oder einen Schulbus voller Nonnen angreife.«
    »Meine Assistentin ist eine Gepardin. Die würdest du niemals

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