Lions - Hitze der Nacht
noch im Flüsterton.
Shaw sah zu ihr hoch, dann senkte er den Kopf zu den Vorderpfoten und reckte seinen dicken Löwenhintern in die Luft.
Oh gütiger Herr im Himmel, er fordert mich zum Spielen auf!
Sie selbst hatte diese Geste seit den ersten Jahren nicht mehr gemacht, in denen sie sich vollständig verwandeln konnte, als sie noch ein Welpe gewesen war. Und sie hatte noch nie davon gehört, dass Katzen sie überhaupt je machten.
Ronnie ging auf ihn zu, und er machte förmlich einen Satz rückwärts von ihr weg.
Fangen. Der Idiot wollte Fangen spielen.
Sie hatte keine Zeit für so etwas. Sie musste seinen verrückten Katzenhintern zurück ins Haus bekommen, bevor ihn noch jemand sah.
»Brendon, bitte komm jetzt!«
Noch ein Schritt auf ihn zu, und noch ein Schritt rückwärts. Verdammt!
Er beobachtete sie, seine goldenen Augen musterten sie von Kopf bis Fuß. Dann blieb sein Blick an ihren Brüsten hängen … und blieb da.
Ronnie Lee verdrehte die Augen. Egal, zu welcher Art sie auch gehörten: Alle Männer waren Schweine.
Allerdings hatte sie über die Jahre gelernt, dass man männliche Wesen steuern konnte. Mit dem richtigen Köder.
Sie sah sich um, um sicher zu sein, dass sie immer noch unentdeckt waren, und dann tat Ronnie etwas, was sie nach diesem Motörhead-Konzert mit achtzehn nie wieder hatte tun wollen: Sie hob ganz kurz ihr Shirt und den BH hoch.
Shaw stürzte sich kopfüber auf sie, und Ronnie hatte gerade noch Zeit, ihre Kleider wieder an ihren Platz zu ziehen, bevor sie überrascht quiekte und auf das Haus ihrer Tante zurannte. Sie sprang über den Zaun, der den Garten ihrer Tante von dem der Nachbarn trennte. Ronnie schaffte es bis auf die Treppe der hinteren Veranda, als sie Shaw direkt hinter sich hörte. Sie rannte ins Haus und warf die Tür hinter sich zu, in der Hoffnung, ihn aufzuhalten, aber er rannte einfach dagegen und riss sie aus ihren Angeln. Sie zuckte zusammen, als ihr bewusst wurde, dass sie das würde reparieren müssen, bevor ihre Tante nach Hause kam.
Ronnie quiekte wieder, als seine enormen Pfoten gegen ihre Hüften klatschten und sie auf den Wohnzimmerboden zwangen. Sie strampelte sich auf den Rücken und stellte dann fest, dass ein nackter Mann auf ihr lag, der den Kopf unter ihrem T -Shirt hatte.
»Gott, sind deine Brüste schön«, sagte er rau. »Kann ich ein bisschen mit ihnen spielen?« Er platzierte einen kleinen Kuss auf die Seite ihres spitzenbedeckten Nippels.
»Nein, kannst du nicht. Und jetzt geh von mir runter!« Sie schlug nach seinem Kopf, um ihn dazu zu bringen, sie loszulassen. Sein Schnarchen sagte ihr aber, dass er nirgendwohin gehen würde, solange sie ihn nicht selbst bewegte.
»Mann!«, knurrte sie. »Ich trete Sissy in den Hintern, wenn ich sie sehe!«
Keuchend strampelte sich Ronnie unter Shaw hervor. Sie redete sich ein, dass ihr Atemproblem lediglich ein Ergebnis der haarsträubenden Lage war, in der sie sich momentan befand, und nicht daran lag, dass der Kater die weichsten Lippen hatte, die die Menschheit je gesehen hatte.
Sie stand auf und ließ ihre Halswirbel knacken. Dann nahm sie Shaws Hand und zog ihn über den Boden die Treppe hinauf ins Schlafzimmer.
Und die ganze Zeit verfluchte sie Sissy Mae.
Okay. Sie musste aufhören, sich selbst zu bemitleiden. Natürlich hatte sie sich ihr Weihnachten nicht so vorgestellt – Türen reparieren und hinter Löwen herjagen –, aber nun war sie nun einmal hier, und jetzt musste sie einfach damit zurechtkommen. Wie ihre Momma es so eloquent auszudrücken pflegte: »Oh, komm drüber weg, Rhonda Lee, verdammt noch mal.«
Jetzt saß sie am Küchentisch ihrer Tante, stützte den Kopf in die Hände und starrte in die Tasse mit schnell kalt werdender heißer Schokolade, die sie sich selbst gemacht hatte. Sie hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, Marshmallows hineinzugeben.
Wie brachte sie sich nur immer in diese Situationen? Erstens wusste sie es doch besser, als Sissy Mae zu vertrauen. Zweitens … ach, zum Teufel. Es gab kein Zweitens.
Das alles war jedoch wieder einmal ein perfektes Beispiel dafür, dass sie ihr Leben ändern musste. Die Uni erschien ihr ein guter Anfang. Sie hatte schon Bewerbungsgespräche an ein paar Universitäten in der Umgebung nach den Neujahrsferien ausgemacht. Hoffentlich würden sie das Zeugnis aus ihrem ersten Semester vor zwölf Jahren nicht beachten. Es war nicht gerade eine Glanzleistung gewesen, und die Reaktion ihrer Momma … na ja, Streits zwischen
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