Lions - Hitze der Nacht
eindeutig schwerer. Sie spürte die Waffe, die an seiner Hose befestigt war, aber sie hatte keine Angst, dass er auch nur in ihre Nähe kommen würde, falls er es versuchte.
»Nichts. Ich will nichts von Brendon Shaw.«
»Ich habe euch in seinem Krankenzimmer gesehen. Ich weiß, dass ihr da wart.«
Er grinste höhnisch, also beugte sich Ronnie vor und schnappte nach ihm. Sie entblößte ihre Reißzähne zwar nicht, knurrte aber ein wenig für den besseren Effekt.
»Antworte mir, Junge. Ich würde dein Gesicht wirklich nur ungern noch mehr als nötig verschandeln.
Sein Grinsen wurde brutal, und er sagte: »Lady, gehen Sie verdammt noch mal von mir weg, bevor ich Sie wegen Angriffs auf einen Polizisten verhafte.«
Ronnie hob eine Augenbraue. »Du bist ein Cop? Und das soll ich dir glauben?«
Der andere Mann zog die lange Kette heraus, die er unter seinem orangefarbenen Pulli versteckt hatte. Die Marke an ihrem Ende blinkte sie im Licht der Straßenlampen an.
Scheiße, Scheiße, Scheiße!
Mit erhobenen Händen trat Ronnie zurück. Verdammt, sie wollte heute Nacht wirklich nicht im Gefängnis landen. Auch wenn die Gefängnisse in New York unmöglich schlimmer sein konnten als die in Mexiko und Russland.
»Ihr seid Cops«, sagte sie nur.
»Ja, du Intelligenzbestie. Wir sind Cops.«
Auf eine Handbewegung von Sissy Mae hin zogen sich die anderen Wölfinnen langsam zurück.
Die Männer öffneten die Wagentüren, doch Ronnie konnte es nicht auf sich beruhen lassen.
»Was wollt ihr von Brendon Shaw? Warum wart ihr im Krankenhaus?«
Der Mann auf der Fahrerseite ignorierte sie, stieg ein und startete sofort den Motor. Der arme Kerl konnte nicht schnell genug hier wegkommen. Der andere sah sie an und lächelte. »Sagen wir einfach«, meinte er, während er ins Auto stieg, »wir sind nicht wegen Brendon Shaw hier.«
»Weißt du, das erste Mal, als du mit mir gesprochen hast, hast du ein Gespräch mit meinen Titten geführt.«
Jeder andere hätte sein Bier quer über den Tisch gespuckt. Brendon jedoch schluckte es hinunter und beobachtete weiter einen finster dreinblickenden Mace und eine grinsende Dez in der Sitzecke, in die sie sich geflüchtet hatten.
Mit einem Achselzucken sagte er: »Was soll ich sagen? Sie sind so … präsent . Es ist schwer, nicht mit ihnen zu reden, als wären sie einzelne Persönlichkeiten.«
Dez kniff die Augen zusammen, doch Mace grunzte und wandte sich ab. Sie brauchte ganze fünf Sekunden, bis ihr klar wurde, dass er lachte. »Was ist daran so verdammt lustig?«, wollte sie wissen.
»Nichts.« Mace räusperte sich und sah sie wieder an, wobei er, wie Brendon bemerkte, versuchte, seinen Blick nicht in die Nähe ihrer sehr markanten Brüste schweifen zu lassen. »Ich denke nur gerade daran, wie sehr ich es li…«
Dez’ Hand landete so schnell und fest auf Maces Mund, dass Brendon fast aufgesprungen wäre.
»Ich dachte«, knurrte sie, »wir hätten das schon besprochen.«
Mace zog ihre Hand weg und küsste ihre Finger. »Du hast gesprochen. Ich habe rein gar nichts zugestimmt.«
»Du durchtriebene Katze.«
»Du sagst das, als sei es etwas Schlechtes. Abgesehen davon« – er schmiegte das Gesicht in ihre Handfläche – »weißt du genau, dass du …«
Dez’ freie Hand klatschte auf seinen Mund. »Hör auf damit!«
Klar, die meisten Leute wären weggegangen und hätten dem Paar etwas Zeit für sich gelassen. Doch Brendon war eine Katze, und um ganz ehrlich zu sein, fand er die Sache absolut faszinierend. Menschen konnten so merkwürdig sein. Vor allem weibliche. Warteten sie nicht eigentlich darauf, dass ihnen jemand sagte, dass er sie liebte? Wann hatte sich das geändert?
Er selbst wollte auf jeden Fall lieber ein weibliches Raubtier. Mit ihnen hatte man es um einiges leichter, und sie waren weniger zickig.
»Also« – Ronnie ließ sich neben ihn auf die Bank plumpsen – »ich wurde schon wieder fast verhaftet.«
Dann wiederum … gab es Ronnie.
Tief Luft holend, fragte Brendon: »Warum wurdest du schon wieder fast verhaftet?«
»Er meinte, wegen Angriffs auf einen Polizisten.« Jetzt hatte die vollkommen ahnungslose Ronnie Dez’ volle Aufmerksamkeit. »Obwohl ich ihn nicht angegriffen habe. Er war nur sauer, weil ich ihn an sein Auto gedrückt habe, mit dem Knie echt nah an seinen Eiern.«
Nach mehreren langen Sekunden zuckte Brendon wieder die Achseln. »Weißt du … dazu kann ich absolut nichts sagen.«
Dez allerdings schon. »Erklär mir, warum du einen Cop
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