Lions - Hitze der Nacht
wir uns richtig verstehen, Smitty. Damit es keine Missverständnisse gibt. Ich liebe diese Frau. Wenn du sie auch nur schief ansiehst, breche ich dir das Genick. Ist das klar genug für dich, Hinterwäldler?«
Smitty schniefte empört und klang dabei mehr wie eine Katze als wie ein Hund. »Wie Kloßbrühe.«
»Also.« Sissy Mae nippte an ihrer heißen Schokolade. »Ist Mace gut im Bett?«
Dez verschluckte sich an ihrem schwarzen Kaffee. Sie saßen an einem kleinen Tisch vor einem ruhigen Café. Ein kalter Dezembertag, aber Dez war nicht danach, drin zu sitzen. Sie fühlte sich rastlos. Sie brauchte die frische Luft, die Energie der Straße voller Menschen. Sie liebte das Village. Immer schon. Und wenn sie reich gewesen wäre, hätte sie hier gelebt.
»Oh, tut mir leid, Schätzchen. Ich wollte dich nicht erschrecken.«
»Doch, wolltest du wohl.« Dez wischte sich das Kinn ab. Sie konnte nicht fassen, dass sie Sissy Mae Smith mochte. Aber sie tat es. Sissy strahlte Wärme und Ehrlichkeit aus und eine leichte Verrücktheit, mit der sich Dez sehr wohlfühlte.
»Ja. Stimmt. Wollte ich.« Sissy lächelte. »Tut mir leid, Dez. Mein Bruder treibt mich in den Wahnsinn. Das lässt mich gemein werden.«
»Warum?«
»Er machte sich Sorgen um das neue Geschäft, das er mit Mace anfängt. Er macht sich Sorgen um mich und unsere Sippe. Und er müsste dringend mal flachgelegt werden.«
»Weißt du« – Dez lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück – »so genau wollte ich es gar nicht wissen.«
»So genau will es niemand wissen.«
»Und doch hattest du das Bedürfnis, es mir mitzuteilen.«
»Ich mache mir Sorgen um ihn, weißt du? Ich meine, Mace hat sich ein nettes kleines Mädchen gesucht. Ich will dasselbe für meinen Bruder.«
Dez knallte ihren Kaffee auf den Tisch und erschreckte ihre neue Freundin damit. Sie hätte es wissen müssen, dass Mace eine andere Frau hatte. Irgendeine arme Navy-Ehefrau, die darauf wartete, dass er über die Feiertage nach Hause kam. »Wie heißt sie?«
»Wer?«
»Maces ›nettes kleines Mädchen‹.«
Sissy hob eine Augenbraue. »Ich rede von dir, Schätzchen.«
»Ich?« Jetzt war es an Dez zu erschrecken. »Ich bin nicht nett, Sissy Mae. Ich bin nicht klein. Und Mace hat mich nicht.«
Sie wartete darauf, dass Sissy etwas sagte, aber zu ihrer wachsenden Verärgerung verschränkte die Frau nur die Arme vor der Brust und sah sie an.
Schlampe .
Smitty biss in sein Pastramisandwich mit Roggenbrot und scharfem Senf. Mace hätte über das reine Entzücken auf seinem Gesicht fast gelacht.
»Schmeckt’s?«
Smitty antwortete mit einem erhobenen Daumen, denn er genoss sein Essen viel zu sehr, um etwas zu sagen. Die nächsten zehn Minuten aßen die Männer schweigend. Wenn sie einander auch gelegentlich angrunzten.
Als ihre Teller leer waren, lehnten sie sich mit ihren Limos zurück und seufzten zufrieden.
»Also, Mann. Hast du ihr gesagt, dass du in sie verliebt bist?«
»Sie lässt mich nicht. Als ich es versuchte, hat sie mich eine Treppe hinuntergeworfen.«
»Und du machst dir keine Sorgen deswegen?«
»Es waren nicht viele Stufen.«
»Mace …« Smitty rieb sich mit Daumen und Zeigefinger die Augen. »Sie ist kein Dorf voller bewaffneter Rebellen, weißt du? Du kannst nicht einfach im Schutz der Dunkelheit eindringen.«
»Bin ich aber. Und werde ich wieder. So oft, wie ich muss. Bis sie zugibt, dass sie verrückt nach mir ist.«
»Und wenn sie es nicht ist?«
»Wenn sie was nicht ist?«
»Verrückt nach dir? Was dann?«
Er wollte nicht darüber nachdenken. Er konnte nicht. Er liebte sie zu sehr, um darüber nachzudenken. Um sich Sorgen zu machen, dass sie ihn nicht lieben könnte. Natürlich konnte er sich jederzeit eine andere Frau suchen, aber er wäre trotzdem immer allein. Er wäre allein, weil er Dez nicht hätte.
Mace sah Smitty an und zuckte die Achseln.
Dez ging an ihr Handy. »MacDermot?«
»Hier ist Vinny.«
Dez knallte das Telefon zu und nahm noch einen Bissen Schokokuchen.
»Probleme?«, fragte Sissy, während sie den Rummel auf der belebten Straße beobachtete.
»Nö.«
Das Telefon klingelte wieder. Dez ging ran. »MacDermot.«
»Leg nicht auf.«
Dez legte auf und nahm einen Schluck Kaffee.
»Wie lang willst du sie noch quälen?« Dez hatte Sissy erzählt, wie ihre Freunde in ihr Haus geplatzt und Mace mit einer Waffe bedroht hatten. Allerdings hatte sie den unglaublichen Blowjob ausgelassen, den sie ihm vorher gegeben hatte.
»Bis sie es kapiert
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