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Lions - Hitze der Nacht

Lions - Hitze der Nacht

Titel: Lions - Hitze der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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haben.«
    »Klingt, als hätten sie nur versucht, dich zu beschützen. Solche Freunde sind schwer zu finden, Schätzchen. Du solltest dankbar sein.«
    »Bin ich auch.«
    »Aber du lässt sie trotzdem schwitzen?«
    »Yup.«
    Dez’ Telefon klingelte erneut. Sie warf einen Blick auf die angezeigte Nummer. Sie kam ihr bekannt vor, aber es war keiner von den Jungs, es sei denn, sie hätten sich ein fremdes Telefon geschnappt.
    »MacDermot.«
    »Du beschissene Schlampe!«
    Dez grinste. »Miss Brutale. Gibt es ein Problem?«
    »Warum sind die Cops hier? Warum nehmen sie meinen Club auseinander, verdammt?«
    »Na, so was! Keine Ahnung!« Dez leckte ihre schokoladenverschmierte Gabel ab.
    »Schwachsinn, du Schlampe! Das warst du. Und wenn du auch nur eine Sekunde glaubst, dass ich dich damit davonkommen lasse …«
    Sie war nicht überrascht, dass Brutale sauer war. Dez hatte sich bei dem zuständigen Officer erkundigt. Ein großer, wie ein Biker aussehender Cop der alten Schule namens Crushek, oder Crush, wenn man mit dem Feuer spielen wollte. Mehrere von Brutales Barmännern und Kellnerinnen wurden wegen Drogenbesitzes mit Verkaufsabsicht verhaftet. Der Club wurde zumindest für die eine Nacht geschlossen, wenn nicht sogar für länger, was von Brutales politischem Einfluss abhing.
    »Drohen Sie mir nicht.«
    »Ich kapier’s nicht.«
    »Vielleicht sollten Sie Ihre Schwester fragen. Sie schien gestern Abend ein echtes Problem mit meiner Anwesenheit im Club zu haben.«
    Die Stille, die Dez zur Antwort bekam, jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Nicht ihretwegen, sondern wegen Anne Marie Brutale. Sie beneidete das Mädchen nicht. Sie gewann den Eindruck, dass Gina es nicht so gern hatte, dass ihre Schwester sich in ihr Leben einmischte.
    »Ich verstehe«, sagte Brutale und legte auf.
    Dez schauderte. Nein, sie beneidete Anne Marie kein bisschen. Natürlich tat es ihr auch nicht wirklich leid um sie. Die Frau hatte schließlich versucht, sie umzubringen. Die Schlampe hatte sich die Suppe selbst eingebrockt. Jetzt konnte sie sie verdammt noch mal auch selbst auslöffeln.
    »Alles klar, Schätzchen?«
    »Bei mir schon.«
    Sissys Telefon klingelte. Sie ging ran, und als Dez bemerkte, dass es ein ziemlich ernster Anruf von einem von Sissys anderen Geschwistern war, beschloss sie, ihr ein wenig Privatsphäre zu lassen. Mit ihrer Tasse in der Hand schlenderte Dez langsam an ihrem Coffeeshop entlang. Ein hübsches Lokal, das tolle Öffnungszeiten hatte und nicht vor drei oder vier Uhr morgens schloss. Sie kam so oft her, dass viele Angestellte sie mit Namen kannten. Sie ging weiter, bis sie vor der Gasse neben dem Coffeeshop stand. Hier war ein ziemlich großer Laden mit einem Vordereingang und einem Seiteneingang, der in die Gasse führte. Eine lange Ziegelmauer spannte sich zwischen dem Coffeeshop und dem Gebäude nebenan. Eigentümlicherweise mit einer Metalltür genau in der Mitte.
    Dez blieb stehen und starrte ungeniert. Wie auch nicht? Sie kannte die Frau. Anne Marie Brutale. Und sie erkannte den Mann. Wie hätte sie einen Kerl vergessen sollen, den sie einmal verhaftet hatte? Vor allem, da der Kerl ihr bei der Festnahme eine Rippe gebrochen hatte. An seinen Namen erinnerte sie sich allerdings nicht mehr genau. Irgendetwas Irisches.
    Er hatte Anne Marie mit dem Rücken gegen die Wand gedrückt und hielt einen Arm über ihrem Kopf fest. Er beugte sich vor, und sie grinste seltsam sadistisch und schüttelte den Kopf. Seine freie Hand fuhr an ihrem Arm entlang, über ihr Schlüsselbein und umfasste dann brutal ihre Kehle.
    »Tu, was ich dir sage!«
    Anne Marie fauchte, und Dez sah eindeutig Reißzähne, sogar von hier aus.
    »Dez, lass uns gehen.«
    Dez sah sich zu Sissy Mae um, die schon ein Stück die Straße entlangging. Als sie sich wieder zu der Gasse zurückdrehte, waren Anne Marie und ihr kriminelles Schoßhündchen fort. Dez sah sich um. Sie verstand es nicht. Sie konnten nicht an ihr vorbeigekommen sein.
    »Dez, komm schon, Schätzchen.«
    Dez starrte noch ein paar Sekunden in die Gasse, dann folgte sie Sissy.
    Von der Bank aus sah Dez zu, wie Sissy an ihr vorbei übers Eis glitt. Beeindruckt seufzte sie. Sie hatte keine Ahnung gehabt, dass Sissy so … anmutig sein konnte.
    Komisch, mit sechsunddreißig Jahren war dies das erste Mal, dass Dez während der Weihnachtstage zum Rockefeller Center gekommen war. Sie hasste Menschenmengen und die Touristen, und sie konnte beim besten Willen nicht eislaufen. Aber Sissy

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