Lions - Hitze der Nacht
davon ab, in der nächsten schrie und schluchzte sie an seinem Hals. Da entspannte er sich. Ließ seinen Körper kommen, denn er wusste, dass er heute Nacht noch so oft in ihr sein würde, wie es nur ging.
Er brauchte eine Sekunde, bis ihm bewusst wurde, dass er brüllte. Wie ein Löwe, der sich das Alphaweibchen des Rudels geschnappt hat. Er brüllte, und sie umklammerte ihn fester. Als er auf ihr zusammenbrach, schlang sie ihm Arme und Beine um den Körper und seufzte.
Nach ein paar Minuten stemmte er sich auf seinen Ellbogen hoch. Er sah hinab in ihr Gesicht. Sie hatte die Augen geschlossen, und ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie sah absolut umwerfend aus.
»Muss ich mich entschuldigen?«
Sie schlug ihre schönen grauen Augen auf und fixierte ihn. »Wofür?«
»Weil ich nicht versucht habe, dich in ein richtiges Bett zu bringen.«
»Wage es ja nicht!«
Sie fuhr ihm mit den Händen durchs Haar. Bevor er es sich versah, hatte sie ihn zum Schnurren gebracht. Noch nie hatte ihn eine Frau zum Schnurren gebracht, indem sie einfach seine Haare streichelte.
Dez küsste ihn auf die Wange. Knabberte an seinem Ohr. »Abgesehen davon«, flüsterte sie, »werden Betten allgemein überbewertet.«
Dez hörte ihre Mailbox ab, während Mace das dunkle Gourmet- Schokoladeneis, das er am Morgen gekauft hatte, in zwei Schüsseln füllte. Nach ein paar Minuten klappte sie das Handy zu und nahm sich eine Schüssel und einen Löffel.
»Alles klar?«
Um es gemütlicher auf dem Sofa treiben zu können, hatten sie schließlich ihre Klamotten ausgezogen. Ihre Jeans, Turnschuhe und ihr Pulli lagen im Haus verstreut. Aber Dez’ Waffe, Handschellen und Dienstmarke lagen sicher auf der metallenen Kücheninsel, an die sie sich jetzt lehnte. Aus dieser Position konnte sie Mace erfreut dabei zusehen, wie er nackt durch ihr Haus ging.
»Ja. Drei Nachrichten von Vinny und den Jungs. Sie fühlen sich schuldig.«
»Du hast fürsorgliche Freunde.«
»Wir haben früher immer aufeinander aufgepasst, als wir in Japan waren.«
»Warst du mal mit einem von ihnen zusammen?«
Dez verschluckte sich fast an ihrem Eis, sosehr musste sie lachen. »Machst du Witze?«
Der Blick, den er ihr über seinen Löffel hinweg zuwarf, sagte ihr, dass er keine Witze machte. Sie räusperte sich. »Ich weiß nicht, warum das für dich wichtig sein sollte, Mace.«
»Weil ich ihnen heute ein Jobangebot gemacht habe, und ich würde es nur ungern zurücknehmen, weil einer von ihnen dich gevögelt hat.«
»Ein Jobangebot? Wofür?«
»Smitty und ich machen eine Firma auf.«
»Hochrangiger Personen- und Objektschutz, oder werdet ihr zwei nur Kopfgeldjäger?«
Mace richtete sich überrascht auf. »Woher wusstest du das?«
»Komm schon, Mace. Du willst die Welt retten, seit ich dich kenne. Ich meine, es ergibt Sinn. Du melkst die Reichen und Berühmten, damit du denen helfen kannst, die sich dich normalerweise nicht leisten könnten. Leute, denen Cops nicht helfen können. Es sei denn, du hast wirklich vor, Kopfgeldjäger zu werden.«
»Ich kann mir nicht vorstellen, Kopfgeldjäger zu sein. Gefesselte Kriminelle im Kofferraum würden mich stören. Denn in Wirklichkeit würde ich ihnen lieber in den Kopf schießen.«
»Es wird auf jeden Fall ein Spaß, deinen Übergang zurück in die normale Gesellschaft zu beobachten.« Dez dachte eine Minute darüber nach. »Weißt du, das könnte wirklich klappen mit euch beiden. Mit den Verbindungen deiner Familie und Smittys Charme – ihr zwei könntet eine Menge Geld machen.«
»Sein Charme? Und was ist mit meinem?«
Sie wusste, dass er ihren Lachanfall gar nicht gut fand, aber wem wollte er etwas vormachen? Der Charme dieses Mannes war sein fehlender Charme.
Sie räusperte sich noch einmal. »Entschuldige.«
»Du hast meine Frage nicht beantwortet.«
»Wegen der Jungs? Nein, Mace. Ich war nie mit ihnen zusammen.« Sie war während ihrer Zeit beim Militär mit niemandem zusammen gewesen. Sie hatte zu viele männliche Freunde. Sie wusste, was sie alle von Frauen wollten, und sie machte es sich zur Aufgabe, sich nicht am falschen Ende solcher Arrangements wiederzufinden. Also arbeitete sie vier Jahre lang hart und hielt die Beine geschlossen. Ein einsames Leben, aber sie hatte sich daran gewöhnt.
»Gut.«
»Ich bin froh, dass ich dir eine Freude machen konnte.«
Dez sah sich um. Sie hatte ihren Hunden das Futter hingestellt, aber sie waren immer noch nicht zum Fressen aufgetaucht. »Wo zum Teufel sind
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