Lions - Wilde Begierde (German Edition)
lasse meine kleine Schwester da rausgehen – allein ?«
»Du hast keine Wahl.«
»Von wegen!«
Gwen warf die Hände in die Luft und ging in Richtung Bad. Aber Mitch hielt sie hinten am Sweatshirt fest.
»Warte, warte, warte.« Als sie zu ihm herumwirbelte, ließ er sie eilig los. »Warte. Ich will nur reden. Fangen wir noch mal von vorn an und reden. In aller Ruhe. Okay?«
Sie beschloss, ein kleines, vernünftiges Gespräch mit ihrem Bruder konnte nicht schaden. »Ja, okay.«
Lock griff nach seinem Handy und hielt es sich ans Ohr. »Ja?«
»Guten Morgen, Sohn!«
»Hi, Mum.«
»Du musst mir einen Gefallen tun.«
»Mhm.«
»Bist du wach?«
»Natürlich.«
»Gibt es Lachs?«
»Mit Honigüberzug«, seufzte er.
»Lachlan MacRyrie! Wach sofort auf!«
Lock riss die Augen auf und merkte, dass er schon wieder nicht an seinem Traumfluss war und Lachs aß und in Bärengestalt Telefonanrufe von seiner Mutter entgegennahm. »Verdammt.«
Seine Mutter lachte. »Du hast einen Schlaf wie dein Vater. Ich habe Jahre gebraucht, bis ich verstanden habe, dass er keine Hirnstörung hat, sondern einfach nur nie wach war, wenn ich morgens angefangen habe, mit ihm zu sprechen.«
»Tut mir leid, Mum.« Lock setzte sich auf, gähnte und kratzte sich mit der freien Hand den Kopf. »Was ist los?«
»Du musst heute Nachmittag herüberkommen und nach dem Haus sehen.«
Lock grinste. »Nach dem Haus oder nach Dad?«
»Was glaubst du wohl? Neue Handwerker bedeuten neue Neugier. Und du weißt doch, wie dein Vater ist.«
»Ich habe hier auch noch was zu tun, aber ich kann um die Mittagessenszeit da sein.«
»Das wäre gut. Und lass es so aussehen, als würdest du nur zu Besuch kommen. Ich will nicht, dass er glaubt, wir würden ihn kontrollieren.«
»Aber das tun wir doch.«
»Ja, schon. Aber wir müssen es doch nicht laut aussprechen, oder?«
»Nein, Ma’am. Müssen wir nicht.«
»Gut. Ich weiß das zu schätzen.«
»Kein Problem. Dann komme ich wenigstens mal ein paar Stunden aus dem Haus.«
»Klingt, als würdest du schon wieder zu viel arbeiten.«
»Ach.«
»Wenn du wieder in die Schule gehen und deinen Master machen würdest, könntest du etwas tun, das du wirklich gerne tust.«
Lock runzelte die Stirn. »Und was wäre das genau?«
»An der Universität lehren.«
Lock verdrehte die Augen. »Ja, klar. Weil ich so gut mit Kids kann.«
»Du wärst ein großartiger Professor. Ich weiß nicht, warum du unbedingt diese lächerliche Laufbahn einschlagen musst.«
»Weil es gut bezahlt wird.«
»Erst die Marines, jetzt Computer. All diese verschwendete Intelligenz.«
Er schlief wohl immer noch halb, denn normalerweise lenkte er seine Mutter von diesem tödlichen Thema ab, bevor sie überhaupt damit anfing. Abgesehen davon brauchte er keine Erinnerung an die Enttäuschung seiner Eltern über seinen Lebenslauf. Und er freute sich nicht auf den Tag, an dem sie herausfanden, dass er nur Software programmierte, um Geld zu verdienen, in Rente zu gehen und endlich zu tun, was er wirklich tun wollte.
»Hast du Angst, uns um Hilfe zu bitten? Ist es das?«
»Mum.«
»Ich weiß nicht, warum du glaubst, wir würden dir nicht helfen, wenn du Hilfe brauchst.«
Es war zu früh am Morgen für diese Art von Gespräch. Er hatte weder Kaffee noch sein Honigbrötchen gehabt. »Mum, können wir später darüber reden? Oder willst du, dass ich lieber eher gegen vier zu euch komme?«
»Nein, nein. Zum Mittagessen wäre besser. Wer weiß, was der Mann bis vier anstellen wird? Wir reden später weiter.«
»Super.« Sie legten beide auf, ohne sich zu verabschieden – nicht, weil sie wütend waren, sondern weil seine Mutter es für eine Verschwendung von Worten hielt –, und Lock machte sich darauf gefasst, sich dem Tag zu stellen … und seinem Dad.
Sissy und Ronnie gingen den Flur entlang zu der Suite, die Sissy mit Mitch und jetzt anscheinend auch mit seiner Schwester teilte. Zum Glück hatte die Suite vier Schlafzimmer, und typisch Katze blieb Gwen meistens für sich, sodass Sissy nicht glaubte, es würde zu schlimm werden.
Vor der Tür blieben sie stehen, und Ronnie und Sissy sahen sich lange an, bevor Sissy die Tür mit ihrer Schlüsselkarte öffnete und sie aufdrückte. Im Türrahmen verharrte sie kurz, geschockt von dem Anblick, der sich ihr bot, bevor sie quer durch den Raum marschierte und sich zwischen Mitch und Gwen stellte.
Gar nicht so einfach, da Gwen auf dem Tisch stand, damit sie über ihrem Bruder aufragen konnte,
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