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Lions - Wilde Begierde (German Edition)

Lions - Wilde Begierde (German Edition)

Titel: Lions - Wilde Begierde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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sie vermutet hatte. »Lock, ich meine das so nett wie möglich, aber … du bist ein Idiot.«
    »Und das soll so nett wie möglich sein?«, fragte Lock, der Gwen wirklich niemals vorher durchschaute.
    »Ich meine, du bist ein Idiot, wenn du dieses Zeug nicht verkaufst. Und ich meine nicht auf dem Flohmarkt. Ich meine in einem Möbel-Spezialgeschäft. Wo die reichen Leute hingehen. Du willst schließlich, dass reiche Leute deinen Mist kaufen, denn die erzählen es ihren reichen Freunden und die erzählen es ihren reichen Freunden und so weiter und so weiter.«
    »Kein Stück davon ist bereit zum Verkauf«, widersprach er. »Das sind alles nur … Entwürfe.«
    »Entwürfe?«
    »Richtig. Weil ich immer noch lerne.«
    »Okay. Du sagst also, das alles ist noch nicht perfekt.«
    »Es muss nicht perfekt sein.« Nur so weit wie menschenmöglich. »Aber ich muss ein gutes Gefühl dabei haben, wenn ich Geld dafür verlange.«
    »Na gut.« Sie deutete auf den Esstisch. »Also, was muss daran noch gemacht werden?«
    Lock ging hinüber und rief sich den Esstisch in Erinnerung, den er vor einem Jahr gemacht hatte. »Ähm … das.« Er kauerte sich hin und zeigte mit dem Finger darunter. »Siehst du diese Traversen? Sie sind leicht … auseinandergelaufen.«
    »Auseinandergelaufen?«
    »Mhm.« Er stand auf. »Ich mache noch einen und versuche, das zu richten.«
    »Klar. Okay. Und du sagtest, du musst dich hier noch um etwas kümmern, stimmt’s? Was war das?«
    »Da ich dank meiner Onkel schon mal hier bin, dachte ich mir, ich könnte einen Stuhl holen, den ich für Jess gemacht habe, und wir könnten ihn ihr vorbeibringen. Wenn ich ihr den Stuhl jetzt schenke, kann sie mich nicht moralisch verpflichten, zu ihrer Babyparty zu kommen … denn das wird sie versuchen.« O ja, das würde sie.
    »Kann ich den Stuhl sehen?«
    »Klar.« Er ging mit ihr zu dem Stuhl hinüber und nahm das Tuch ab, das er darübergelegt hatte, um das Holz zu schützen.
    Gwen musterte den Stuhl lange, bevor sie den Kopf in die Hände sinken ließ und ächzte.
    »Sind es die Wikinger-Runen?«, fragte er. »Zu viel? Sonst würde ich das nicht machen, aber es ist Jess, und sie ist …«
    »Du berechnest nichts dafür?«, unterbrach ihn Gwen.
    »Nein.« Er sah den Schaukelstuhl an und bewunderte zwar die Linien, entdeckte aber auch auf einen Blick alle Makel. »Ich habe ihn als Geschenk gemacht.«
    »Sagen wir mal, du hättest ihn nicht als Geschenk gemacht, sondern einfach so. Würdest du ihn dann verkaufen?«
    Lock runzelte die Stirn. »Wahrscheinlich nicht.«
    »Wieder ein Traversen-Problem?«
    Lock lachte. »Nein. Diesmal nicht. Es ist nur … ich bin nicht so ganz glücklich mit diesem Verbindungsstück. Genau hier.«
    Sie nickte. »Ist das ein Problem, das schuld sein könnte, dass Jess auf den Hintern knallt, wenn der Stuhl bricht?«
    Beleidigt erwiderte Lock: »Natürlich nicht. Ich würde ihr nie etwas schenken, das nicht absolut stabil und verlässlich wäre.«
    »Dann hält er also, sagen wir, hundert Jahre oder so?«
    »Länger, hoffe ich. Und er hält mindestens sechshundertachtzig Kilo aus.« Er wusste das, weil er in Bärengestalt darin gesessen hatte. Wenn der Stuhl sein Gewicht aushielt, hielt er auch eine schwangere kleine Wildhündin aus.
    Abrupt entfernte sich Gwen von ihm.
    »Was?«, fragte er, während er in Gedanken schon plante, morgen einen neuen Stuhl für Jess anzufangen. »Ist er so schlecht?«
    »Nein, Lock. Er ist perfekt.« Sie wirbelte wieder zu ihm herum, und er war froh, dass sie nicht stattdessen diese 180-Grad-Sache mit ihrem Kopf machte. »Aber Schatz, ich hatte recht … du bist ein Idiot.«
    »Warum bin ich jetzt ein Idiot?«
    »Du bist ein Idiot, weil du das nicht verkaufst!«
    »Es ist ein Geschenk!«
    »Nicht den Stuhl, du Blödmann. Ich rede von allem hier. Du hast hier ein Vermögen herumstehen!«
    »Nein«, sagte er, und sein Puls raste. »Es ist nicht …«
    »Was? Perfekt? Kunst muss Unvollkommenheiten haben. Das macht es zu großer Kunst!« Sie unterbrach sich und blinzelte überrascht. »Ich kann nicht fassen, dass ich das noch aus Schwester Anns dummer Kunstgeschichtestunde weiß! Und ich kann dir sagen … ich war nicht gerade eine Einserschülerin bei ihr.«
    »Kein großer Kunstgeschichte-Fan?«
    »Kein großer Fan von Schwester Ann. Sie war diejenige, die damit anfing, dass mich alle Nonnen und Pater Francis Teufelshure nannten, und Blayne nannten sie Lakai der Teufelshure, und das hat Blaynes Gefühle

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