Lisa findet ihren Herrn (German Edition)
Wange.
„Ich wünsche dir einen wunder-wunderschönen Abend.“ Und drückt sie noch einmal herzlich an sich.
Lisa lässt es geschehen, sie ist seltsam berührt von der Herzlichkeit der Gastgeberin.
„Und du bringst jetzt deine Sklavin in ihre Zelle“, herrscht sie Frank an. „Die letzten Gäste sind wohl gerade gekommen, und wir wollen anfangen.“
Frank nickt ihr zu, zieht seine Kette aus der Tasche, klinkt den Karabiner in Lisas Halsband ein und nimmt mit der anderen Hand sein Köfferchen.
„Komm, du hast gehört, was die Herrin des Hauses gesagt hat.“
Mit dem Einklinken des Karabiners und dem leichten Zuggewicht der Kette an ihrem Hals, spürt Lisa ein leichtes nervöses Ziehen im Bauch. Angenehm aufregend, was wohl passieren wird? Egal, warte, was kommt .
So folgt sie Frank in den Durchgang, wo vor einem Augenblick Lady Viola mit Anhang verschwunden ist.
Aus dem größeren Raum, der neben dem Treppenhaus liegt, geht es durch einen Flur, von dem links und rechts Türen abgehen, in einen zweiten Hauptraum. Das Haus ist sehr symmetrisch , stellt Lisa fest, ob es dann auch ein zweites Treppenhaus nach oben gibt?
Um das herauszufinden, müssten sie weitergehen. Aber Frank führt sie nun nach rechts, wo es düster ist. Dort in der entfernten Ecke steht offenbar Lady Viola, nur beleuchtet von einer kleinen Kerze. Jetzt nimmt Lisa auch die anderen Lichter vor den Nischen wahr. Und versteht, dass in jeder Nische ein Gefangener sein muss, denn vor jeder Nische ist ein Stahlgitter oder eine hölzerne Boxentür angebracht.
Da Frank Lady Viola in der entfernten Ecke, die offenbar im Flüsterton einen Dialog mit ihrem eingesperrten Partner führt, nicht stören möchte, wählt Frank nicht die freie Zelle neben Lady Violas Gefangenem, sondern die in der anderen Ecke, wo ebenfalls noch kein Kerzenlicht brennt. Er öffnet die Türe aus schweren Dielen und späht in das niedere Verlies. Lisa, die sich weniger als Frank bücken muss, folgt ihm neugierig. Auf dem Steinboden liegt eine schmale und dünne Matratze mit einer Decke darauf, in der Ecke steht ein kleiner Hocker. Das ist die gesamte Möblierung. In die Wand ist ein Eisenring eingelassen.
„Das ist die Zelle der Sklavin Lisa“, stellt Frank fest. „Sie entledigt sich ihrer Kleider, die sie dort auf dem Schemel ablegen oder an dem Eisenring aufhängen kann.“
Er klinkt die Kette aus ihrem Halsband und geht ohne ein weiteres Wort hinaus. Die Holztür, die etwas niedriger als der Durchgang ist, erlaubt in gebückter Stellung einen Blick nach Draußen. Doch um etwas zu sehen, ist es viel zu dunkel. Lisa schnallt sich die Riemchen auf und streift die Schuhe von ihren Füßen und dann die Strümpfe ab. Als sie mit bloßen Füßen auf dem Steinboden steht, merkt sie, dass sie sich nun unter der niedrigen Decke weniger bücken muss als auf ihren hohen Absätzen. Von Highheels auf die bloßen Füße ist die erste Erniedrigung , wertet Lisa die Situation. Ein ganz anderes Stehen, ein ganz anderes Gehen. Vom hohen Schuh, vom großen Fuß, auf dem man schwebt, ist man barfuß und flach auf dem Teppich angekommen. Ja, es ist ganz plausibel. So stehe ich niedriger als auf meinen schönen Schuhen, und die Decke zwingt mich noch niedriger zu werden, lässt keinen aufrechten Gang zu. So hat man über Jahrhunderte über subtile Einwirkungen den Stand der Menschen bestimmt und Macht ausgeübt. Und ein Gefängnis oder ein Verlies war eine Übermacht, indem der Mensch nichts tun konnte, ohne dass man es ihm erlaubt hätte. Ohne Erlaubnis kein Essen, kein Trinken, keine Notdurft. Ohne Erlaubnis kein Leben....Und ich begebe mich freiwillig in Gefangenschaft, - wir alle Anwesende hier begeben uns freiwillig in die Rollen der Ausgelieferten und der Herrscher. Ist das nicht pervers? - Nein, ist es nicht! Weil wir es spielerisch machen, weil ich mich im vollen Bewusstsein und meiner Entscheidungsgewalt in Freiheit zur spielerischen Gefangenschaft bekenne, ist dies Ausdruck von freiem Handeln. In Gesellschaften jedoch, wo es solche Gefangenschaften und Machtgefälle real gibt, wo Menschen einem Gesetz nach geschlagen, gequält und willkürlich weggeschlossen werden, dort ist die Situation pervers, - nicht hier, wo ich mich freiwillig darauf einlasse, dass mir jemand den Arsch versohlt oder heißes Kerzenwachs überkippt oder ich einen prallen Schwanz blasen muss...ich weiß, dass ich es will, und darum ist es OK. Alles, was passiert, wenn wir uns Schnitte beibringen, mit Nadeln
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