Lisa findet ihren Herrn (German Edition)
Sklavin alles alleine aufgegessen haben wird.“
Frank nimmt sie in den Arm und gibt ihr einen Kuss.
„Möge die Sklavin für den Herrn mit essen, und er wird ihr all das Köstliche von ihren Lippen knabbern ...“
Er gibt ihr einen Klaps auf den Hintern, die Tür fällt hinter ihnen ins Schloss.
„Ich finde es toll, dass du zugesagt hast“, resümiert Frank nach einem Augenblick.
„Wir sind doch hier, um etwas zu erleben“, stellt Lisa klar. „Und ich wäre sehr enttäuscht, wenn dies nur Waldspaziergänge wären.“ Sie nimmt wieder Platz und schenkt sich Kaffee nach.
Frank beobachtet sie verliebt.
„Heute Abend werde ich dir die Flausen austreiben.“ Entschlossen zerteilt er ein Brötchen in zwei Hälften.
„Pass auf, dass ich nicht auf den Geschmack komme ...“
„Und du bist ganz cool, gehst da hin und hast einfach deinen Spaß?“
Die beiden gehen Hand in Hand. Der zur verlängerten Wochenendromantik gehörige Waldspaziergang.
„Na ja, dass ich meinen Spaß im Kreise von anderen Leuten habe, ist auch nicht selbstverständlich, aber man kann sich ja zurückziehen. Es gibt da viele Möglichkeiten.“
Lisa betrachtet die langstieligen gelben und rosafarbenen Wiesenblumen, die am Wegesrand der Lichtung in einem dichten Busch wachsen.
„Du musst keine Angst haben, außerdem können wir ein Code-Wort verabreden“, schlägt Frank vor.
„Ich mag die unterschiedlichen Gerüche von Holz. Wenn es trocken ist und die Sonne scheint, gibt es ganz andere Gerüche im Wald, als an schattigen Stellen oder wenn es gerade geregnet hat.“
Lisa atmet tief durch.
Frank geht stumm neben ihr her.
„Hast du schon einmal Pilze gesammelt?“, fragt Lisa.
„Nein. – Magst du Pilze sammeln? Bald ist es soweit.“
„Ich kenne mich zu wenig aus, wenn der falsche dazwischen gerät ...“
„Deshalb ...“
„Wenn ich dahin gehe“, unterbricht Lisa, „dann, weil ich mich darauf einlassen und kein Code-Wort möchte.“
„Und was genau interessiert dich besonders, dass du sofort Ja zu Lady Barbaras Einladung gesagt hast?“
Lisa sieht an Frank hoch, lächelt ihn an und bleibt ihm die Antwort schuldig.
„Willst du es mir nicht sagen?“
Lisa lacht.
„Das weißt du doch, hab' dir doch schon von meiner Fantasie erzählt … eine Menge Männerschwänze ...!“
Es ist einundzwanzig Uhr dreißig, als Frank den Wagen vor dem ehemaligen Gutshaus außerhalb der kleinen Ortschaft nördlich des Harzes und unweit zur Grenze nach Niedersachsen parkt. Ein paar andere Wagen mit Kennzeichen aus allerlei Orten aus Nah und Fern stehen bereits in Reih und Glied. Außer Franks Wagen kommt kein anderer aus Berlin. Das gefällt Lisa. Sie ist entschlossen, sich – komme was wolle – hier fallen zu lassen, sich auszuliefern und willfährige Sklavin zu sein. Mit Stolz hebt sie den Kopf und fühlt das festsitzende Halsband.
Frank nimmt einen kleinen Koffer vom Rücksitz, betätigt die Verriegelung und geht voraus durch das Tor in den Vorgarten. Gefolgt von Lisa nähert er sich der Tür, die sich von selbst öffnet.
„Guten Abend, der Herr, ich nehme an, Herr Frank, wenn ich das Berliner Kennzeichen richtig gesehen habe, in Begleitung der Dame Sklavia Lisa?“
Der Butler in Livree trägt weiße Handschuhe, hält die Türe weit auf und verbeugt sich mit dem Schwung, mit der er sie öffnet, dazu galant. Frank räuspert sich, was wohl ein Laut der Zustimmung sein soll, und reicht dem Mann seinen Koffer. Der nimmt ihn beflissen ab und stellt ihn zur Seite. Lisa ist bereits aus dem leichten Sommermantel geschlüpft, den ihr Frank abnimmt und ebenfalls dem Butler reicht. Der lässt einen Kleiderbügel hinein gleiten und reiht ihn in die Garderobe zwischen andere Mäntel und Jacken.
„Vielen Dank“, hat Frank seine Sprache wieder gefunden. „Wie ich sehe, lassen die Herren ihre Jacketts bei Ihnen an der Garderobe?“
„Ja, mein Herr, wir haben noch leicht sommerliche Temperaturen, und Lady Barbara hat den Kamin angefeuert, so dass auch in den Kellergewölben, die im Winter sicher sehr kalt sind, im Moment eine angenehme Atmosphäre herrscht.“
Er lächelt Lisa freundlich an, die sich wohl beachtet fühlt. Denn nachdem sie den Mantel abgelegt hat, ist sie alles andere als formal gekleidet: Zu dünnen Riemchen-Highheels trägt sie dunkelfarbene halterlose Strümpfe, darüber ein ledernes Röckchen, das bei anderer Konfektionsgröße auch ein Gürtel sein könnte, sowie ein zur Farbe der Strümpfe passendes
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