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Lisa geht zum Teufel (German Edition)

Lisa geht zum Teufel (German Edition)

Titel: Lisa geht zum Teufel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Hennig
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mächtig war, wusste Lisa noch nicht. Schon wieder eine neue Seite an ihrem Ex, der sich mindestens eine halbe Stunde lang mit Giuseppe in dessen Landessprache über die Pferdezucht unterhalten hatte. Zwei Pferdenarren hatten sich gesucht und gefunden. Dass Felipe seinen Blick häufig zur bildhübschen Carmen schweifen ließ, bestätigte Lisa, dass man einige Eigenschaften im Leben wohl nie abstreifen konnte.
    »Woher kannst du so gut Italienisch?«, fragte sie ihn, als sie endlich mal für eine Minute allein waren und sich vom Pulk der geladenen Gäste, die den Garten ihres Hauses füllten, loseisen konnten.
    »Sie hieß Francesca«, sagte er.
    »Das muss dann ja doch mal was Längeres gewesen sein«, mutmaßte Lisa und erntete ein Kopfschütteln.
    »Ich hab mir einen Italienischlehrer engagiert. Mit ihm war ich länger zusammen als mit ihr. Achttausend Euro für Privatstunden. Ich hätte das Geld auch aus dem Fenster werfen können«, gestand er und nahm einen Schluck Sherry, den er eigens aus Jerez mitgebracht hatte.
    Lisa blickte über die Schar der Gäste, die sich um ein Büfett tummelten, das ein Catering-Service auf ihrer Terrasse aufgebaut hatte. Einen großen Teil der Anwesenden hatte sie erst an diesem Abend kennengelernt – überwiegend Freunde und Verwandte von Andreas und Mercedes, die eine ausgesprochen nette Familie hatte. Felipe durfte sich glücklich schätzen. Rafael und Carmen hatten Luke und Yolanda in Beschlag genommen. Der Kleine war der heimliche Star des Abends. Lisa hatte das Gefühl, dass er sich ein klein wenig in Carmen verliebt hatte. Er wich ihr jedenfalls nicht mehr von der Seite. »Ob ich auch mal so eine hübsche Frau haben werde, wenn ich groß bin?«, fragte er.
    »Natürlich!«, machte sie dem Kleinen Mut.
    Ein rundum gelungener Abend. Es gab nur einen einzigen Wermutstropfen. Lisa hatte auch Alex, Claudia, Vroni und Stefan eingeladen, doch sie hatten abgesagt. Angeblich war der Motor von Stefans Yacht ausgefallen, und sie saßen im Hafen von Alicante fest. Lisa war letztlich aber froh darüber, dass nun endgültige Klarheit über den Stand ihrer »Freundschaft« herrschte. Jetzt musste sie sich wenigstens keine Gedanken mehr darüber machen, was sie zu welcher Gelegenheit anzog. Im Leben konnte man gut und gern auf diese Art von selbstgemachtem Stress verzichten, an einem so harmonischen Abend wie diesem sowieso. Viel lieber genoss sie es, das Paar des Abends zu bewundern: Mercedes und Andreas. Sie trug ein Abendkleid aus grün schimmernder Seide. Er einen dunklen Anzug. Ein Traumpaar, wie sie von den Gästen gehört hatte. Auch Delia hatte den beiden herzlich gratuliert, aber nicht ohne Mercedes verschmitzt darauf hinzuweisen, dass ihr zukünftiger Mann ziemlich ausgebufft sei und sie ihm die Leine nie zu locker lassen dürfe. Aber so, wie die beiden dies aufgenommen hatten, war davon auszugehen, dass eine kurze Leine gar nicht mehr vonnöten war.
    »Ich bin mir sicher, Rafael hat schon Sehnsucht nach dir«, sagte Delia zu Lisa, während sie mit einem Weinglas in der Hand angetänzelt kam und sich zwischen Felipe und Lisa drängte. Delia also tatsächlich auf Flirtkurs?
    Felipe ging jedenfalls darauf ein. »Ja, du solltest dich ein bisschen mehr um ihn kümmern«, sagte er mit einem hintergründigen Lächeln, »aber ihr müsst euch noch etwas gedulden.« Schon griff er nach einem Messer und schlug es gegen das Weinglas in seiner Hand, um für Aufmerksamkeit unter den Gäste zu sorgen. Es dauerte eine Weile, bis alle darauf reagierten, doch nach und nach wurde es stiller.
    Andreas, der an der Musikanlage stand und seinem Vater zunickte, musste offenbar im Bilde darüber sein, was jetzt kam. Die Rede des Vaters zur Verlobung der beiden hatte Felipe doch bereits gehalten. Was hatte er nur vor?
    »Liebe Gäste. Ich möchte Sie an diesem Abend nicht mit einer zweiten Rede langweilen, aber es gibt noch etwas zu sagen.« Felipes natürliche Autorität sorgte dafür, dass es nun mucksmäuschenstill war und sich die Blicke aller Anwesenden auf ihn richteten. »Ich möchte mich an dieser Stelle bei unserer charmanten und äußerst großzügigen Gastgeberin bedanken. Ohne sie wäre der heutige Abend nicht möglich gewesen.«
    Geradezu rührend wie er mit seiner Rede die Aufmerksamkeit der Gäste auf sie lenkte.
    »Aber wir verdanken Lisa noch viel mehr.« Felipe sah nun nur noch sie an, obwohl er die Rede für alle Anwesenden hielt.
    »Ohne Lisa hätten Andreas und Mercedes wahrscheinlich

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