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Lisa geht zum Teufel (German Edition)

Lisa geht zum Teufel (German Edition)

Titel: Lisa geht zum Teufel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Hennig
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halten Sie davon?«, fragte sie direkt.
    »Einverstanden!«, sagte er und hielt die Hand hoch, damit sie einschlug.
    Lisa überwand sich zu dieser pubertären Geste. Hauptsache, es wirkte.
    Die knapp fünfhundert Euro, die Andreas zusätzlich für die Krankenhausrechnung aufbringen musste, um Delia und Rafael bei Laune zu halten, waren gut angelegt. Abgesehen davon, tat ihm so eine kleine Summe auch nicht sonderlich weh.
    »Ich hoffe, es geht ihm bald besser«, sagte er, als er Delia den Umschlag übergab.
    »Er kann heute raus«, erwiderte Delia knapp.
    »Glauben Sie mir, es tut mir wirklich leid, dass dieses, nennen wir es ›Spiel‹, dermaßen eskaliert ist. Aber damit konnte ja nun niemand rechnen. Es beweist mir einmal mehr, dass mein Vater recht hatte.«
    »Womit?«, fragte Delia und musterte ihn mit stechendem Blick.
    »Er war schließlich mit Lisa verheiratet. Sie glauben gar nicht, zu welchen Dingen sie fähig ist. Eine durch und durch böse und durchtriebene Person.«
    »Wenn man sie dazu treibt …«, wandte Delia ein und sah ihn provokant an.
    »Sie war es, die meinen Vater verlassen hat. Er hat sie geliebt«, empörte Andreas sich und musste sich dabei noch nicht einmal verstellen.
    »Vielleicht hatte sie ihre Gründe. Auf mich macht Lisa jedenfalls nicht den Eindruck einer ›durchtriebenen‹ Person. Sie ist nicht mein Typ. Ich mag sie nicht und sie mich auch nicht, aber das hat mit Sicherheit andere Ursachen.«
    »Heißt das, Sie wollen auch aussteigen?«
    Delia sah ihn nur an.
    »Warum sollten wir uns als Freunde Ihres Vaters ausgeben?«, fragte sie, ohne den Blick von ihm abzuwenden.
    »Weil das ihr neuralgischer Punkt ist.«
    »Ich dachte, es geht Ihnen nur um das Haus. Ein Nest für Ihre Freundin.«
    Delia ließ einfach nicht locker.
    »Sie stellen zu viele Fragen«, erwiderte er. »Privatsache.«
    »In die Sie uns mit hineingezogen haben. Aber Sie haben recht. Es geht uns nichts an. Geschäft ist Geschäft.«
    Andreas war erleichtert, dass sie aufhörte nachzubohren.
    »Sie wird das Handtuch werfen, glauben Sie mir.« Andreas hoffte, dass er damit richtigliegen würde.
    »Was, wenn nicht?«, fragte Delia.
    »Sie kriegen das Geld trotzdem. Die volle Summe. Dafür bleiben Sie aber für den Rest Ihres ›Urlaubs‹ wie abgesprochen im Haus.«
    »Lisa wird Fragen stellen«, sagte Delia.
    »Dann liefern Sie ihr die Antworten, die sie hören will«, entgegnete er und dachte zugleich darüber nach, wie er seinem Plan B Nachdruck verleihen konnte. Lisa musste unbedingt glauben, dass sein Vater hinter alldem steckte. Er erinnerte sich genau daran, wie Lisa förmlich aufgeblüht war, als er Probleme mit ihm angedeutet hatte. Auf einen Schlag waren sie als Gäste in ihrem Haus willkommen gewesen. Er war der Gute, sein Vater der Böse. Dies ließe sich gewinnbringend nutzen.
    »Es gäbe aber noch eine Sache, um die ich Sie bitten würde«, fügte Andreas hinzu.
    »Und die wäre?«
    »Morgen Abend ist die Wahl der Schönheitskönigin auf der Feria. Lotsen Sie Lisa dorthin. Egal wie. Laden Sie sie ein. Meinetwegen als versöhnliche Geste.«
    »Was haben Sie vor?«, fragte sie.
    »Es kann doch nichts schaden, noch mal mit ihr zu reden«, meinte er und las in Delias Augen, dass sie bereits ahnte, was er nun vorhatte.
    »Sie sind ganz schön mies«, konstatierte sie prompt.
    »Vielleicht«, antwortete er und erinnerte sich daran, was sein Vater ihm immer gesagt hatte: »Der Zweck heiligt die Mittel.«
    Auch wenn Delia fest davon überzeugt war, niemals Lisas beste Freundin zu werden, war sie unendlich erleichtert darüber, dass ihr nichts Ernstes passiert war. Die Art und Weise, wie Rafael ihr Aufeinandertreffen in der Klinik und die gemeinsame Fahrt im Sanitätsfahrzeug geschildert hatte, überraschte und beunruhigte Delia gleichermaßen. Gelegentlich hatte er sogar gelächelt, als ihr Name gefallen war. War Rafael etwa dabei, die Seiten zu wechseln? Mochte er sie, obwohl Lisa ihn geschickt, wie Delia einräumen musste, in die Enge getrieben und ihm eine schier hanebüchene Geschichte über ihre gemeinsame Vergangenheit mit Felipe abgerungen hatte? Während sie ihm und sich selbst noch etwas Kaffee nachschenkte, begann Delia, sich darüber zu amüsieren, dass »ihr Mann« stinkreich war und Felipe sozusagen »undercover« beim Golfen kennengelernt hatte. Auf so etwas musste man erst einmal kommen.
    »Denkst du, Lisa hat mir das abgekauft?«, fragte Rafael und nippte dabei nachdenklich an seiner Tasse.
    »Das

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