Lisa Kleypas
haben meinen Kuss erwidert.«
»Das war
eine freundschaftliche Geste. So wie Freunde sich küssen.« Sie runzelte
die Stirn, als sie bemerkte, dass er ihr das nicht abkaufte. »Ich habe Ihren
Kuss aus Höflichkeit erwidert.«
»Weil sich
das so gehört?«
»Ja.«
Mark griff
nach ihr, zog sie an sich und schloss ihren widerstrebenden Körper in seine
Arme. Maggie war viel zu verblüfft, um sich zu bewegen oder etwas zu sagen. Er
senkte den Kopf, und sein Mund traf ihre Lippen in einem festen, langsamen,
umwerfenden Kuss, der heftiges Verlangen in ihr weckte. Hitze durchströmte
ihren Körper und ließ sie schwach werden. Hilflos öffnete sie sich ihm. Er
strich mit den Fingern sanft durch ihr Haar, spielte mit ihren Locken,
streichelte ihren Kopf. Die Welt versank um sie herum, und sie empfand nur noch
Wohlgefühl, Verlangen und einen süßen, hinterhältigen Schmerz, der sie von
Kopf bis Fuß durchtoste. Als seine Lippen sich von ihr lösten, zitterte sie am
ganzen Körper.
Mark
schaute ihr tief in die offensichtlich verwirrt dreinblickenden Augen und zog
die Brauen kaum merklich hoch, als wollte er fragen: Weißt du jetzt, was ich
meinte?
Sie nickte
kaum merklich.
Vorsichtig
lehnte Mark Maggies Kopf an seine Schulter und wartete, bis ihre Beine sie
wieder tragen konnten.
»Ich muss
ein paar Dinge regeln«, hörte sie ihn sagen, »und dazu gehört eine
Aussprache mit Shelby über unsere Beziehung.«
Maggie
löste sich von ihm und schaute ihn ängstlich an. »Bitte, mach nicht meinetwegen
mit Shelby Schluss.«
»Das hat
nichts mit dir zu tun.« Mark streifte mit den Lippen ihre Nasenspitze. »Es
muss einfach sein. Shelby hat viel, viel mehr verdient, als nur die Frau zu
sein, mit der ich mich zufriedengebe. Sie hat es verdient, von ganzem Herzen
begehrt und geliebt zu werden. Ich dachte mal, sie wäre die perfekte Mom für
Holly, und das würde reichen. Aber kürzlich ist mir klar geworden, dass eine
Frau nur dann die Richtige für Holly sein kann, wenn sie auch für mich die
Richtige ist.«
»Du bist
mehr, als ich im Moment verkraften kann«, erklärte Maggie geradeheraus.
»Ich bin noch nicht so weit.«
Er spielte
mit ihren Haaren, kämmte mit den Fingern sanft ihre Locken durch. »Und was
glaubst du, wann du so weit bist?«
»Ich weiß
es nicht. Ich brauche erst einmal ein Provisorium, eine Liebe auf Probe.«
»Dann werde
ich dein ,Übergangsmann` sein.«
Mit diesen
Worten brachte er sie trotz ihres Kummers zum Lächeln. »Und wer soll dann der
Nachfolger sein, der Typ für den Ernstfall?«
»Natürlich
auch ich.«
Sie lachte
verzweifelt auf. »Mark, ich ...«
»Warte«,
unterbrach er sie sanft. »Es ist viel zu früh für uns, über solche Dinge zu
reden. Im Moment gibt es nichts, worüber du dir Gedanken machen müsstest. Komm
mit rein. Holly wird sich freuen, dich zu sehen.«
Renfield
erhob sich mühsam und tapste hinter ihnen her.
Holly war
im Wohnzimmer, eingekuschelt in einen Berg Decken und Kissen. Ihre Augen waren
wieder klar, aber sie wirkte immer noch blass und zerbrechlich. Als sie Maggie
entdeckte, lächelte sie und streckte ihr die Arme entgegen.
Maggie ging
zu dem Kind hinüber und zog es an sich. »Rate mal, wen ich mitgebracht
habe«, sagte sie. »Renfield!«
Als die
Bulldogge ihren Namen hörte, kam sie bereitwillig näher. Holly betrachtete den
Hund mit den vorquellenden Augen und dem grimassenhaften Gesicht misstrauisch.
Sie zuckte zurück, als er seine Vorderpfoten auf das Sofa legte und sich auf
die Hinterbeine stellte. »Er sieht komisch aus«, flüsterte sie Maggie zu.
»Ja, aber
das weiß er nicht. Er hält sich für wunderschön.« Holly kicherte und
beugte sich vor, um den Hund vorsichtig zu streicheln. Renfield seufzte vor
Behagen, lehnte seinen großen Kopf an sie und schloss zufrieden die Augen.
»Er freut
sich unheimlich über Zuwendung«, erklärte Maggie dem Mädchen, das den
begeisterten Hund schon zärtlich kraulte und liebevoll mit ihm sprach. Maggie
lächelte und küsste Holly auf die Stirn. »Ich muss jetzt los. Danke, dass du
dich heute um Renfield kümmerst, Holly. Wenn ich nachher komme, um ihn
abzuholen, bringe ich dir eine Überraschung mit.«
Mark
beobachtete die Szene von der Tür aus. Wärme und Aufmerksamkeit lagen in seinem
Blick. »Möchtest du mit uns frühstücken?«, fragte er. »Wir haben Eier und
Toast.«
»Nein
danke, ich hatte schon ein Müsli.«
»Willst du
Wackelpudding?«, fragte Holly. »Onkel Mark hat ihn in drei Farben
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